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Skagboys 01

Skagboys 01

Titel: Skagboys 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irvine Welsh
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Talk fangen wir an zu knutschen. Ihre Lippen fühlen sich taub an auf meinem Mund, aber ich mag ihre Nähe. Noch nie zuvor war ich beim Rummachen mit einem Mädchen so entspannt. Meine Zunge erkundet jeden Winkel in ihrem Mund, fährt über ihre Zähne und streichelt ihr Zahnfleisch. Obwohl wir ziemlich intim werden, fühlt sich die ganze Sache für mich sehr distanziert und nicht sonderlich sexy an. Von außen betrachtet, sieht das natürlich anders aus.
    — Du bist echt ne Fotze, Sylvia, weißt du das? Ne verfickte Nutte!
    Forrester steht neben uns, starrt uns ziemlich angepisst an und fährt sich wieder und wieder mit der Hand durch das spärliche Haupthaar.
    — Nich besonders fein, so etwas zu einer Lady zu sagen, werfe ich ein. Ist es nämlich wirklich nich. Einem Typen kannst du sonst was an den Kopf schmeißen, aber zu einer Perle sagt man so was einfach nicht.
    — Du hältst dich da besser raus.
    Fuck …
    Ich versuche aufzustehen, bin aber zwischen Matty und Sylvia eingeklemmt. Außerdem kann ich mich mit dem Junk in den Adern kaum bewegen. Eine Hand auf Sylvias schwarzen Leggings, die andere auf Mattys verdreckten Jeans, versuche ich, mich abzustützen. Doch Matty zieht sein Bein weg und flucht dabei, als wollte ich ihn sexuell belästigen.
    — Du taugst echt überhaupt nichts, Sylvia. Bist schon immer ne verfickte Nutte gewesen und wirst auch immer eine bleiben, egal, wo du hingehst oder was du machst, provoziert Forrester weiter mit seiner tiefen, angsteinflößenden Stimme.
    — Sicher doch, meint sie.
    Ich presse meine Hand auf ihren Oberschenkel und blaffe ihn an: — Reiß dich zusammen, du Armleuchter!
    — Jetzt kommt mal alle wieder runter, okay?!, schimpft Alison.
    Forrester ignoriert sie. Stattdessen wendet er sich mir zu. — Wer zum Teufel bist du denn bitte schön?
    Ich greife erneut nach Sylvias Bein. — Bruce fucking Wayne, erwidere ich und ernte damit einige Lacher. Frustriert tritt Forrester gegen die Sohle meiner Sneaker. In Zeitlupe springe ich hoch und baue mich vor dem Mistkerl auf. Zwischen unseren Gesichtern sind nur noch wenige Zentimeter Platz.
    — Ladys, bitte! Keine Keilereien hier, okay?, nuschelt Raymie. — Ich flehe euch an.
    — Ihr seid beide keine Rummelboxer und voll drauf, ey. Lasst den Scheiß lieber, ermahnt uns der kleine Goagsie.
    Forrester und ich schauen ziemlich bedeppert drein, als uns klar wird, dass Goagsie recht hat. Mit tiefer Verachtung blickt der Gastgeber auf Sylvia. — Ich scheiß drauf, mit wem du es treibst, du bescheuerte Hure, zischt er. Er macht auf den Hacken kehrt, stürmt aus dem Zimmer und knallt die Tür hinter sich zu. Ich lasse mich in die Couch zurückfallen und kann dabei hören, wie er die Treppe hinunterstampft.
    — Vielen Dank auch, Mikey!, schreit Sylvia ihm hinterher. Zu den anderen gewandt, sagt sie: — Als ob ich seine Erlaubnis für irgendwas bräuchte! Is schließlich nich mein Vater, und mein Ehemann schon gar nich!
    — Ich frag eigentlich nie meinen Vater, wen ich knallen darf und wen nich, werfe ich ein.
    — Schön, das zu hören, erwidert Sylvia schnippisch, während Ali sich ein Kichern zu verkneifen versucht.
    — Ich auch nich, brummt Matty. — Außer es is meine Ma.
    — Klaro, antworte ich schulterzuckend.
    Raymie schaut zu diesem ET rüber und macht ein ernstes Gesicht. — Jetzt weißt du, warum dein Alter so sauer auf dich is. Hast ihn nie um Erlaubnis gefragt!
    Nach einem kurzen Schweigen schnallen es alle und lachen. Danach beginnt eine angeregte Runde Shit-Talking. Ich bin allerdings ziemlich k. o. von dieser ganzen Anstrengung und drifte wieder in einen Halbschlaf ab. Mit halbem Ohr höre ich, wie Goagsie sich mit den Typen in der Ecke über Leute unterhält, die ich nich kenne. Auch ein gewisser Seeker is Thema. Den kenn ich zwar auch nich, hab aber in letzter Zeit viele Leute über ihn quatschen hören.
    Als ich wieder zu mir komme, stehe ich blinzelnd auf der kalten Straße. Matty, Goagsie, Lesley und Sylvia sind auch da und organisieren uns ein Taxi, das uns zurück nach Leith bringt.
    — Wusstet ihr, dass Alis Ma im Sterben liegt?, sagt Lesley.
    — Echt jetzt? Verdammte Scheiße …
    Sylvia hat ihre Hand auf meinen Oberschenkel gelegt.
    — Malignom und so.
    — Sie hat Krebs?, frage ich nach.
    — Aye … Lesley zuckt zusammen, als wäre das Wort ansteckend. — Es war in ihren Brüsten. Sie mussten eine beidseitige Mastektomie machen. Hat aber nichts gebracht, weil es schon zu weit

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