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Skagboys 01

Skagboys 01

Titel: Skagboys 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irvine Welsh
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zum Mund und kratzt sich gleichzeitig am Knie. Dabei rutscht ihr Rock ein Stück hoch und legt kurz einen Oberschenkel frei, der trotz ihres fortgeschrittenen Alters noch einen sagenhaft festen und muskulösen Ein druck macht. Ich nehme noch einen Schluck Whisky und bemerke zufrieden ein leichtes Ziehen in meiner Hose, den altbekannten Vorboten für einen Ständer. — Das ist aber erst die halbe Geschichte. Der Wichser hat dann damit geprahlt, dass …, beginne ich weiterzuerzählen, breche aber ab, um mich nach vorn zu lehnen und empört mit dem Daumen auf meine Brust zu hämmern. — Und ich war erst fünfzehn zu dieser Zeit! Erst fünfzehn Jahre war ich alt, verdammt noch mal, schimpfe ich und starre dabei mit dem traumatisierten Blick eines verletzten Jungen in ihre Augen. — Er hat damit geprahlt, dass er mit dem Geld später in die Danube Street zu einer Hure gegangen ist und sich anschließend im Shore ein Curry und ein paar Lager genehmigt hat. Meinte, er hätte sogar noch genug übrig gehabt, um sich anschließend von einer räudigen Straßennutte einen blasen zu lassen. »Kann nichts dafür, Junge. Nachm Ficken werd ich hungrig, und nachm Essen werd ich geil«, hat er mir lachend ins Gesicht gesagt und dabei seine Schwabbelplautze gerieben. Jetzt hast du eine ungefähre Vorstellung von unserer Vater-Sohn-Beziehung. Ich schüttele meinen Kopf bei dem Gedanken an diese Zeit. — Manchmal frage ich mich, was meine Ma, dieser Engel von einer Frau, und wir als ihre Kinder eigentlich verbrochen haben, dass wir mit diesem Typen gestraft wurden.
    — Du bist aber nicht wie er, meint Janey überzeugt. Als sie dann wieder die Beine kreuzt, sehe ich mehr und mehr ihre Tochter in ihr und frage mich, wie ein Typ wie Coke so einen heißen Feger aufreißen konnte. — Du kommst eher nach deiner Mutter. Sie ist so eine nette Frau, und deine Schwestern auch.
    — Kannst mir glauben, Janey, jeden Morgen danke ich dem lieben Herrgott dafür, dass ich nich nach meim Alten geraten bin, antworte ich. Dann schaue ich zu der Uhr im Eichenholzrahmen auf der Schrankwand hinüber. — Okay, ich muss mich jetzt auf den Weg machen.
    Diese Ansage versetzt Janey in Panik. Sie verschränkt ihre Arme, umarmt sich quasi selbst, und schaut sich in dieser kalten, leeren Gruft von einer Wohnung um. Ihre Augen werden größer, ihr Mund spannt sich an, und leise bittet sie: — Geh nicht.
    — Ich muss aber, hauche ich mit ähnlich sanfter Stimme zurück.
    — Ich kann jetzt nicht allein sein, Simon. Nicht jetzt …
    Als sie das sagt, ziehe ich meine Augenbrauen hoch, stehe auf und gehe zu ihr hinüber. Ich schaue tief in ihre erschöpften Augen, nehme ihre Hand und führe sie ins Schlafzimmer. Vor dem Bett bleibe ich stehen. — Bist du sicher, dass du das tun willst?, frage ich sie leise.
    — Aye, antwortet sie sanft und gibt mir einen Kuss, der nach Whisky und Tabak schmeckt. Dann dreht sie sich um. — Hilf mir mit dem Kleid, bittet sie mit heiserer Stimme.
    Ich schaue auf den Reißverschluss, der das gold-schwarze Kleid in zwei Hälften teilt, als ich ihn herunterziehe. Sie lässt es einfach auf den Boden fallen, macht einen Schritt nach vorn, setzt sich auf das Bett und beugt sich runter, um ihre Strümpfe und ihren Slip abzustreifen. Bevor sie unter die Bettdecke kriecht, erhasche ich einen kurzen Blick auf das dunkle Dreieck unter ihrem Bauchnabel.
    Dann ziehe auch ich meine Klamotten aus, schlüpfe zu ihr unter die Decke und gleite in ihre wartenden Arme. Ihr Körper ist warm und viel fester, als ich es bei einer Frau erwartet hätte, die mindestens fünfunddreißig Jahre alt sein muss. Sie zittert, und ihre Zähne klappern. Aber mein Prügel ist hart, und ich bin geil wie sonst was. Ich weiß, dass ich es ihr die ganze Nacht lang besorgen werde. Bis zum nächsten Morgen. Erst dann werden die Gedanken an Coke wiederkommen … und mit ihnen ein Gefühl der Reue.

Funeral Pyre
    I n dem abgewichsten Spiegel an der Wand vor mir – eine Bierwerbung mit dem Konterfei des McEwan’s Lager Cavalier, die wir aus irgendeinem Pub geklaut haben – kann ich bestens die verdreckte Küche hinter mir sehen. Am liebsten würde ich dem feisten Drecksack das höhnische Grinsen aus seiner bekloppten Visage prügeln. Kein Wunder, dass der Typ dauernd lacht und das Glas in die Höhe reckt! Schafft es schließlich immer wieder, dass die Leute bares Geld für diese widerliche Pisse bezahlen, die er als Bier verkauft. Obwohl ich konzentriert in den Spiegel

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