Skandal im Ballsaal
bewundere Ihren Mut."
Sie wusste, dass ihre Hand in seinem leichten Griff zitterte, aber sie versuchte sich wieder zusammenzunehmen. „Oh, ich bin jetzt nicht mehr so scheu wie früher!"
„Offensichtlich nicht. Sie müssen mir erlauben, Ihnen meine Komplimente darzubringen und Sie zu beglückwünschen, dass Sie so einen bemerkenswerten Treffer gemacht haben."
„Ich kann mir nicht vorstellen, was Sie meinen!"
„Oh, ich denke, Sie können es! Sie haben einen Roman geschrieben, der die Gesellschaft gegeneinander aufgehetzt hat: wirklich eine Leistung! Sehr klug, Miss Marlow, aber konnten Sie für mich keinen besseren Namen finden als Ugolino?"
„Sie irren - Sie irren absolut!", stammelte sie.
„Lügen Sie mich nicht an! Glauben Sie mir, Ihr Gesicht verrät Sie! Haben Sie angenommen, ich würde nicht die Wahrheit erraten? Ich bin kein Narr, und ich habe ein erträglich gutes Gedächtnis. Oder haben Sie geglaubt, ich würde Ihr Buch nicht lesen? Wenn das der Fall war, haben Sie Pech gehabt. Ich hätte es nicht gelesen, wäre es nicht der Wunsch meiner Mutter gewesen. Sie wollte - nicht grundlos - wissen, was ich getan hatte, um so eine Feindschaft zu erregen, und wer es war, den ich so bitterlich verletzt hatte. Ich war völlig unfähig, die erste ihrer Fragen zu beantworten. Die zweite, muss ich gestehen, fand mich gleicherweise in Verlegenheit, bis ich Ihr Buch gelesen hatte. Ich hätte sie dann natürlich beantworten können, wenn ich gewollt hätte."
„Oh, es tut mir leid, es tut mir leid! ".flüsterte sie gequält.
„Lassen Sie den Kopf nicht hängen! Wollen Sie, dass der ganze Saal weiß, was ich Ihnen sage?"
Sie hob ihn. „Ich habe versucht, es zu ändern. Es war zu spät. Ich hätte es wohl nie tun sollen. Ich wusste nicht - ließ mir nie träumen - oh, Wie kann ich es Ihnen erklären? Was kann ich sagen?"
„Oh, es gibt sehr viel, was Sie sagen könnten, aber es ist völlig unnötig! Es gibt nur eine Sache, die ich gern erfahren würde, denn so sehr ich auch mein Gedächtnis anstrenge, ich kann die Antwort nicht finden. Was habe ich getan, Miss Marlow, um zu verdienen, an den Pranger gestellt zu werden?"
„Nichts, nichts!"
„Nichts? Ich bin mir bewusst, dass Sie bei unserem ersten Treffen eine Abneigung gegen mich fassten; Sie haben mir erzählt, dass ich Sie nicht erkannte, als wir einander ein zweites Mal trafen. War das Ihr ganzer Grund, mich als Vorbild für Ihren Schurken zu verwenden? Haben Sie sich aus so einem nichtigen Grund der Mühe unterzogen, die Angelegenheiten in einer Familie aufzuspüren, damit Sie eine gehässige, entstellende Nachahmung davon in der Welt veröffentlichen konnten?"
„Nein! Hätte ich es gewusst - oh, wie können Sie glauben, ich hätte es geschrieben, wenn ich gewusst hätte, dass Sie einen Neffen haben - sein Vormund sind? Ich hatte nicht die geringste Ahnung! Es war ein Zufall: Ich wählte Sie als Ugolino wegen - wegen der Art ihrer schiefen Augenbrauen und weil ich Sie für arrogant hielt! Ich habe mir damals nicht träumen lassen, dass das Buch veröffentlicht würde!"
„Das glauben Sie doch selbst nicht! Sie können nicht wirklich annehmen, dass ich eine so völlig unwahrscheinliche Geschichte für bare Münze nehme!"
Sie blickte auf und sah, dass er noch lächelte, während er zwischen den Zähnen zu ihr sprach. Die Empfindung, in einem Albtraum gefangen zu sein, drohte sie zu überwältigen.
Sie sagte schwach: „Es ist wahr, was immer Sie auch glauben. Als ich es herausfand - über Edmund -, war ich nahe daran, ohnmächtig zu werden!"
„Aber nicht geneigt, die Veröffentlichung dieses traurigen Zusammentreffens zu verhindern."
„Ich konnte es nicht! Sie wollten mir nicht einmal erlauben, es zu ändern! Das Buch war schon gebunden, Herzog!
Als ich in London ankam, war es das Erste, was ich tat. Ich ging sofort zu den Verlegern - wirklich, wirklich, das tat ich!"
„Und es fiel Ihnen natürlich nicht ein, dass ich, wäre ich gewarnt worden, vielleicht erfolgreicher gewesen wäre als Sie, die Veröffentlichung zu verhindern", sagte er freundlich.
„Nein. Sie hätten das tun können?", fragte sie verwundert.
„Oh, das ist viel besser!", bestätigte er und seine Augen maßen sie. „Dieser unschuldige Blick ist ausgezeichnet: Sie sollten ihn üben!"
Sie errötete lebhaft. „Bitte, sagen Sie nichts mehr! Nicht hier - nicht jetzt! Ich kann Ihnen nicht antworten. Es war falsch von mir - unentschuldbar! Ich - ich bereue es
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