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Skandal im Ballsaal

Titel: Skandal im Ballsaal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georgette Heyer
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war.
    Es dauerte nicht lange, bis sie die Wahrheit über Firefly entdeckt hatte. Major Newbury, der in seiner scharlachroten Uniform prächtig aussah, hatte seine Frau und ihre neue Freundin eines Tages auf einem ihrer fast täglichen Ausritte begleitet. Er war auf die Treppe herausgekommen, die zur Tür seines engen kleinen Hauses führte, und kaum hatte er seine Augen auf Firefly gerichtet, als er ausrief: „Ist das die Stute, die dir Sylvester gab, Georgie? Nun, bei Gott! "
    Phoebe hatte gerade weit genug entfernt gestanden, damit sie sich verhalten konnte, als hätte sie weder diese Bemerkung noch die nachfolgende reuige des Majors gehört: „Eh?
    Oh! Ganz recht, meine Liebe! Ich vergaß!" Einen schrecklichen Augenblick lang hatte sie sich gefragt, was sie tun sollte; dann hatte sie sich entschlossen vorzugeben, sie habe nichts gehört, sowohl aus Rücksicht für Georgiana wie aus Widerstreben, auf ihre Ausritte zu verzichten.
    Sylvester hatte recht gehabt, als er prophezeite, sie und Georgiana würden sich sehr gut verstehen; und da Witwe Ingham keinen Einwand erhob, wurde Phoebe ein häufiger Gast in dem ungezwungenen Haushalt der Newburys. Lady Ingham sagte, sie wären ein verworrenes Paar: Phoebe, die bis dahin in London nur große, offizielle Gesellschaften besucht hatte, fand sie ergötzlich und erfreute sich an nichts so sehr wie an den Abenden, die sie in ihrem sehr mangelhaft geführten Haus verbrachte. Man wusste nie, was auf einer von Georgies Gesellschaften geschehen konnte, sagte Lord Yarrow und erklärte, er sei einmal fünf Minuten, nachdem der Kristallkronleuchter im Salon auf dem Fußboden zerschellt war, angekommen und habe Georgie gefunden, wie sie gleich Dido auf den Ruinen von Karthago stand, nur etwas gelassener. Sylvester stimmte zu, dass es eine bemerkenswert gute Gesellschaft gewesen sei, behauptete aber, dass der bei Weitem gelungenste Abend, den er in dem Haus verbracht hatte, jener war, an dem der neue Butler, der ihn in die Halle geführt hatte, sinnlos betrunken flach auf das Gesicht gefallen war. Phoebe hatte sich nie träumen lassen, dass Leute so fröhlich und zwanglos sein konnten wie in Georgies Haus. Noch nie hatte sie Sylvester je so gemocht wie hier, wenn sie ihn unter seinen Vertrauten sah. Es konnte ein weiteres Beispiel für seinen Stolz sein, dass er seine angenehmste Seite nur seinen Verwandten und seinen engsten Freunden gegenüber zu zeigen pflegte, aber man konnte unmöglich leugnen, dass diese Seite reizend war.
    Er war ebenso reizend, als der geplante Ausflug in den Richmond Park stattfand, und das war noch überraschender, da die ursprüngliche Gesellschaft um drei Personen vergrößert wurde, von denen ihm zumindest eine nicht sehr willkommen war. Er begrüßte die Nachricht, dass Major Newbury sich anschließen sollte; als seine Schwägerin, die von dem Plan hörte, ankündigte, dass sie auch mit ihrem Bruder Charles kommen würde, ertrug er es mit Gleichmut; aber als der Tag graute und man entdeckte, dass Janthe statt von ihrem Bruder von Sir Nugent Fotherby begleitet wurde, setzte sogar der Major, der nicht für seinen Scharfblick berühmt war, seine Frau mit einem durchdringenden Flüstern in Kenntnis, er hätte gute Lust, sich aus dem Staub zu machen, da er klar sehe, dieses Vergnügen wäre von Anfang an verkorkst.
    Eine bange Minute lang schien es wirklich, als wäre das Unternehmen zum Scheitern verurteilt. Man hatte verein-bart, dass Janthe und ihr Bruder den Rest der Gesellschaft beim Roehampton Gate treffen würden, nachdem sie ihre Pferde in der Obhut eines Dieners vorausgeschickt hatten: eine Änderung des Planes in letzter Minute, die nur Sylvester bekannt gemacht wurde, als er beim Haus der Newburys ankam, um die Gesellschaft zu begleiten. Er blickte verärgert, als ihm gegenüber die Botschaft wiederholt wurde, und rief aus: „Guter Gott, Georgie, warum hast du Janthe nicht gesagt, wenn sie nicht mit uns zu fahren wünscht, solle sie zu Hause bleiben! Sie wird uns eine Stunde warten lassen, und sehr wahrscheinlich noch länger!"
    „Freilich wird sie das, aber es hat keinen Sinn, mich zurechtzuweisen", erwiderte Georgiana ruhig. „Ich erhielt die Nachricht vor kaum zwanzig Minuten, und alleg, was ich tun konnte, war, den Lakaien zu ihr zurückzuschicken mit der Mahnung, sie müsse trachten, nicht zu spät zu kommen, da du die Karten für den Eintritt hättest."
    „Sehr gut, das wird genügen!", bemerkte er.
    Aber als sie Roehampton Gate

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