Skandal im Ballsaal
er verabscheute es noch mehr, Phoebe in irgendeiner Weise verpflichtet zu sein; und diese herabwürdigende Erfahrung versetzte ihn in alles andere denn in sonnige Laune. Dann musste er feststellen, dass sie es sich nicht leisten konnten, zwei vierspännige Postchaisen zu mieten, und er wurde vor die Entscheidung gestellt, welches der zwei Übel sich wahrscheinlich als geringer erweisen würde: Vier Personen, von denen eine ein kleiner Junge war, der gegen die Reisekrankheit empfindlich war, in eine vierspännige Chaise zu zwängen oder zwei Chaisen zu mieten und gut über hundertzwanzig Kilometer mit einem einzigen Paar von Pferden zu reisen. Die Überlegung, dass Edmund, bevor er seiner Unpässlichkeit erlag, unruhig sein und unaufhörlich Fragen stellen würde, entschied die Angelegenheit: Sylvester mietete zwei Chaisen, und als er das tat, entdeckte er, dass ihm als Mr Rayne, einem Mann von bescheidenen Mitteln, nicht die Ehrerbietung entgegengebracht wurde, die Seiner Gnaden von Salford gewährt wurde. Der Post-meister war nicht unhöflich: er war uninteressiert. Sylvester, sein ganzes Leben lang gewohnt, mit Leuten zu verhandeln, die alle eifrig bestrebt waren, ihm zu gefallen, erlitt einen leichten Schock. Bevor er in Calais gelandet war, hatte er nie eine Reise in einem gemieteten Wagen unternommen. Er hatte die Chaise, die er im „Lion d'Argent" erhalten hatte, armselig gefunden; die zwei, die ihm in Abbeville zugeteilt wurden, erfüllten sein wählerisches Gemüt mit Abscheu.
Sie waren nicht nur armselig, sondern ziemlich schmutzig.
„Warum hat diese Kutsche nicht vier Pferde?", fragte Edmund.
„Weil sie nur zwei hat", antwortete Sylvester.
„Ein paar Klepper!", sagte Edmund geringschätzig.
Nur mühsam trabten die beiden Pferde dahin; auch nach dem ersten Wechsel besserte sich die Gangart nicht, in der der Weg zurückgelegt wurde. Es lag ein himmelhoher Unterschied zwischen einem Gespann und einem Paar, wie Phoebe bald entdeckte. Die Reise schien endlos zu dauern; und obwohl die ruhigere Gangart Edmund weniger anzugreifen schien als das Schwanken einer gut gefederten, von vier schnellen Pferden gezogenen Chaise, langweilte er sich bald, eine Verfassung, die ihn zu einem noch lästigeren Gefährten machte, als wenn er krank gewesen wäre. Sie konnte nur dankbar sein, als Sylvester in Etaples nach einem Blick auf sie sagte, sie würden an diesem Tag nicht weiterfahren. Sie sehnte sich nach nichts mehr als ihrem Bett; aber auf ihren Vorschlag, man solle etwas Suppe auf ihr Zimmer hinaufschicken, gab Sylvester die entschiedene Antwort: „Ganz und gar nicht! Weder Sie noch Edmund haben irgendeine Kleinigkeit gegessen und wenn Sie jetzt nicht hungrig sind, werden Sie es später sein." Er warf ihr einen seiner durchdringenden Blicke zu und sagte: „Ich glaube, Sie würden gern ruhen, bevor Sie speisen, Miss Marlow. Edmund kann bei mir bleiben."
Sie wurde vom Hausknecht in ein Zimmer hinaufgeleitet, das auf den Hof hinausführte; und nachdem sie ihr Kleid ausgezogen und aufgehängt hatte, in der Hoffnung, die ärgsten seiner Falten würden verschwinden, legte sie sich aufs Bett und schloss die Augen. Ein Anflug von Kopfschmerzen quälte sie, und sie musste feststellen, dass die Möglichkeit gering war, sie loszuwerden. Nach dem Lärm unter ihrem Fenster zu urteilen, gingen die Küchen auf den Hof hinaus und waren von einer Anzahl von Leuten erfüllt, die alle zu streiten und mit Töpfen und Pfannen zu werfen schienen.
Als sie im Begriff war, ihr Zimmer wieder zu verlassen, kam Tom, um nachzusehen, wie es ihr ginge. Er trug ein Glas Wein, das er ihr mit der Bemerkung übergab, Salford habe ihn geschickt. „Er meint, du wärest erschöpft. Und ich muss sagen", fügte Tom kritisch hinzu, „du siehst wirklich matt aus!"
Nachdem sie ihr Bild in dem fleckigen Spiegel betrachtet hatte, war sie sich dessen wohl bewusst, und ihre Laune wurde dadurch nicht besser. Sie nippte an dem Wein und hoffte, er würde die Niedergeschlagenheit verringern, die sie den ganzen Tag über nicht losgelassen hatte.
„Was für ein Spektakel diese Franzosen machen!", bemerkte Tom, als er aus dem Fenster blickte. „Salford kritisierte es heftig, als er bemerkte, dass dieses Zimmer auf den Hof hinausführt, aber unsere sind direkt über der salle des buveurs, und das wäre überhaupt nichts für dich gewesen.
Da scheint sich allerhand zu tun: Die Stadt ist überfüllt, und man kann nirgends ein Zimmer bekommen!"
„Musst du
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