Skandal im Ballsaal
zu hindern, ihn wegzubringen.
Nun, obwohl ich die Absicht habe, das zu tun, nehme ich genug Rücksicht auf ihr Gefühl, dass ich sie nicht nur von meiner Absicht in Kenntnis setzen, sondern ihr auch versichern will, dass man dem Jungen jegliche Sorge angedeihen lassen wird. Nun wollen Sie entweder mich zu Janthe führen oder ihr selbst sagen, dass ich Edmund morgen nach Hause bringe!"
„Nein, ich will nicht", sagte Sir Nugent. „Sie mögen das Recht haben, das zu tun - nun, ich weiß, Sie haben es! Ich habe meinen Rechtsbeistand gefragt! -, aber weiß es Ihre Ladyschaft? Ich will sagen, wird sie zugeben, dass sie es weiß?
Wenn Sie dieser Meinung sind, Herzog, dann muss ich sagen, dass Sie nicht viel über weibliche Wesen wissen! Was albern ist, denn Sie können mir nicht weismachen, Sie wären ein unbeschriebenes Blatt. Kaum ein Jahr nach Ihrer Vorstellung bei Hofe - wie war der Name dieses kleinen Frauenzimmerchens? Sie wissen, welche ich meine! Eine wirklich extravagante Person mit goldenen Locken, und ..."
„Wir wollen meine Angelegenheiten aus dieser Besprechung heraushalten!", sagte Sylvester starr vor Zorn.
„Oh, ganz wie Sie wünschen! Nicht, als ob ich Sie nicht oft hätte fragen wollen - aber ich kann sehen, dass Sie fuchsteufelswild darüber werden, daher lassen wir das! Die Sache ist die, wenn ich Ihrer Ladyschaft sagen soll, was im Gange ist, würde sie erwarten, dass ich Sie daran hindere, mit dem Bengel abzureisen. Und abgesehen davon, dass ich Sie gar nicht daran hindern will, wie zum Teufel könnte ich es? Sie wissen, wie Frauenzimmer sind, Herzog - dagegen kann man nichts sagen, nicht wahr? -, sie wird meinen, ich sollte ein Schwert zücken, und es hätte nicht ein bisschen Sinn, ihr zu sagen, dass ich kein Schwert habe, denn das Übel bei den Frauen ist, dass sie nicht vernünftig sind! Und ich hätte schöne Zeiten, während Sie sich mit dem Jungen davonmachen, ein Herz und eine Seele! Nun, ich würde mich darüber nicht wundern, wenn sie mir ein Jahr lang nicht vergäbe!"
„Das", sagte Sylvester, „ist Ihre Sache!"
„Das ist doch die größte Gemeinheit!", keuchte Sir Nugent. „Hier bin ich, bestrebt, Ihnen zu dem Jungen zu verhelfen, und anstatt - oh, mein Gott, bist du noch nicht zu Bett gegangen?"
Dieser Ausruf wurde durch das Erscheinen Master Raynes auf der Schwelle hervorgerufen. Der junge Herr zeigte den Ausdruck eines Mannes, der eine schmerzliche Entscheidung getroffen hat und nicht davon abzubringen ist. Phoebe, die ihm folgte, sagte: „Edmund wünscht mit Ihnen zu sprechen, bevor er endgültig zu Bett geht, Sir Nugent."
„Nein, nein, schaffen Sie ihn weg!", sagte Sir Nugent. „Ich habe einen sehr unangenehmen Schock erlebt - bin auf keinen Fall in guter Verfassung!"
„Es ist nicht eigentlich ein Wunsch", sagte Edmund, ging beherzt zu Sir Nugents Stuhl und stellte sich vor ihn hin, die Hände auf dem Rücken. „Wenn Sie gestatten, bitte ich um Entschuldigung, dass ich Sie einen Tropf genannt habe, Sir.
Einen lächerlichen Tropf", fügte er gewissenhaft hinzu.
Sir Nugent winkte ihn verdrießlich hinweg. „Oh, schon recht!"
„Und außerdem", sagte Edmund heldenhaft, „war es nicht Chien. Ich war es. Es tut mir leid, und - und wenn Sie sie schon haben müssen - hier sind sie!"
Während er sprach, zog er die Hände hinter dem Rücken hervor, und als er sie öffnete, enthüllte er zwei zerzauste Troddeln. Phoebe, die auf diese Geste nicht vorbereitet war, stieß einen Laut der Bestürzung aus; Sir Nugent sagte erstickt, nachdem er einen gespannten Augenblick lang auf die Troddeln gestarrt hatte: „Du - du -! Bei Gott, wenn ich nicht..."
„Fotherby!"
Sylvesters Stimme, die durch das Zimmer gellte, hielt den wütenden Dandy zurück, als er sich drohend von seinem Stuhl erhob. Sylvester kam rasch nach vorn, und Edmund atmete ruhiger, obwohl er seinen Platz behauptet hatte. „Sie wagen es!", zischte Sylvester durch die Zähne.
„Ich wollte ihn nur erschrecken", sagte Sir Nugent mürrisch. „Verdammt, ich bin sein Stiefvater, oder?"
Sylvester stieß ein kurzes, verächtliches Lachen aus und blickte auf Edmund hinunter. „Gib mir diese Troddeln, Bengel, und dann ins Bett mit dir!"
Edmund lieferte sie ab, sagte aber kläglich: „Ich dachte, du wärest nicht weiter böse, als ich sagte, dass es mir leidtäte!"
„Ich bin nicht böse", sagte Sylvester und streichelte seine Wange achtlos mit dem Finger. „Das Wort eines Rayne! Gute Nacht, du Kobold. Lass
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