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Skandal im Ballsaal

Titel: Skandal im Ballsaal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georgette Heyer
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Miss Marlow nicht warten!"
    „Sie sind nicht böse!", explodierte Sir Nugent. „Ich wundere mich, dass Sie die junge Natter nicht belohnen!"
    „Das kann ich noch", antwortete Sylvester kühl. „Er hat getan, was ich nicht könnte: Er hat Ihnen Ihr Eigentum wieder zurückgegeben! Als Sie den Jungen entführten, Fotherby, wussten Sie sich vor mir sicher, denn ich würde meine Angelegenheiten nicht der Welt kundtun! Ich bezweifle, ob irgendetwas, was ich getan haben könnte, Ihnen solchen Schmerz verursacht hätte wie der, den Edmund Ihnen zu-fügte! Beglückwünschen Sie ihn, er ist voll Beherztheit! Wie hätte sein Vater gelacht!"
    „Ich habe gute Lust, Sie zu fordern! Bei meiner Seele, das habe ich!", drohte Sir Nugent.
    „Ich glaube nicht, dass Sie das haben!", wandte Sylvester sich heftig an ihn. „Ich werde für einen ziemlich guten Schützen gehalten, Sie Held!"
    „Ich bilde mir ein", donnerte Sir Nugent, „einen kühneren Mann als Nugent Fotherby hat es nie gegeben! Ich glaube, wenn Sie jemanden fragen sollten, wäre das die Antwort.
    Die Sache ist die, dass Ihre Ladyschaft es nicht gern hätte.
    Ich muss sie pflegen! Aber wenn sie glaubt, dass ich ihren Wechselbalg mit uns nehmen will - ! "
    Der Gedanke an Edmund schien ihn zu bedrücken, denn er brach ab, sein Zorn wurde neu angefacht, er riss die Troddeln an sich, die Sylvester achtlos auf den Tisch hatte fallen lassen, und stürmte aus dem Zimmer.
    Tom konnte sich des Gefühls nicht erwehren, dass Edmunds Geständnis die Angelegenheiten noch weiter kompliziert hatte, denn das „Poisson Rouge" schien nun kaum groß genug zu sein, um Sylvester und Sir Nugent zu beherbergen. Aber bald fand man, dass Edmunds Schurkenstreich eine gute Wirkung erzielt hatte. Janthe erklärte, als ihr die Geschichte zu Ohren kam, Edmund müsse bestraft werden.
    Sir Nugent erwiderte bitter, Sylvester würde es nicht erlauben. So wurde das Geheimnis von Sylvesters Ankunft offenbar. Janthe fiel mit einem Angstschrei in die Kissen zurück; aber Sir Nugent, der seine Ehegelübde vergaß, teilte ihr mit (während er mit geballter Faust auf ihren Toilettentisch schlug, sodass alle Flaschen mit goldenen Verschlüssen darauf herumtanzten), dass sie hier und sogleich zwischen ihm und ihrem höllischen Balg wählen müsse. Dieser Ausbruch von Heftigkeit versetzte sie in Furcht. Sie war auch sehr beeindruckt, denn es war ein eindeutiger Beweis männlicher Überlegenheit, auf den sie instinktiv einging. Ihre Proteste, obwohl tränenvoll vorgebracht, begannen an Überzeugung zu verlieren; und als Sylyester an ihre Tür klopfte und sofort darauf das Zimmer betrat, war seine Aufnahme weniger entmutigend als man hätte erwarten können. Er wurde natürlich mit Vorwürfen begrüßt, aber diese zielten vor allem darauf ab, dass er Edmund ermutigt hatte, sich schlecht zu benehmen. Als sie ihn dafür tadelte, Edmund nicht bestraft zu haben, klang ihre nachfolgende Erklärung, nichts würde sie verleiten, ihr Kind seiner unfreundlichen Behandlung zu überlassen, sogar in ihren eigenen Ohren matt. Sie brach in Tränen aus und sagte, niemand nähme Rücksicht auf ihre Nerven.
    Dieser Ausbruch von Klagen lockte Phoebe in das Zimmer, und sie bat Janthe, sich um Edmunds willen zu beherrschen. „Ich bin überzeugt, Sie können ihn nicht quälen wollen!", sagte sie. „Denken Sie nur, wie aufregend es für so einen kleinen Jungen ist, seine Mama weinen zu hören!"
    „Sie sind so herzlos wie Sylvester!", weinte Janthe. „Keiner von euch kümmert sich um meine Leiden!"
    „Ich ganz gewiss nicht", sagte Sylvester.
    „Oh!", keuchte Janthe und schnellte in ihrem Bett in die Höhe. Empörung brachte ihr Schluchzen zu einem plötzlichen Ende: Eine zornige Röte färbte ihre Wangen, und ihre lieblichen Augen schleuderten Blitze auf Sylvester.
    „Schon gut!", sagte Sylvester. „Du siehst, ich bin ganz aufrichtig zu dir, Janthe. Ünd bevor du diesen rührenden Aufwand an Empfindsamkeit wieder entfaltest, höre, was ich dir mitzuteilen habe! Es hat dir gefallen, dich vier Jahre lang an ein dummes Wort zu erinnern, das ich einmal zu dir gesagt habe. Du hast es mir so oft vorgeworfen, dass du angefangen hast zu glauben, ich hätte es wirklich so gemeint. Nein, dreh den Kopf nicht weg! Schau mir ins Gesicht und antworte mir! Glaubst du, dass ich das Einzige, was mir von Harry geblieben ist, mit Unfreundlichkeit behandeln könnte?"
    Sie sagte schmollend, während sie nach ihrem Taschentuch griff: „Ich habe

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