Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Skandal im Ballsaal

Titel: Skandal im Ballsaal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georgette Heyer
Vom Netzwerk:
weiß er!"

„Nun, spielen Sie mir keine große Szene vor!", sagte Salford und ging zum Bett hinüber. „Ich habe keine Macht über einen von Ihnen beiden, und ich bin nicht der Schurke dieses oder eines anderen Stückes. Wie geht es Ihnen?"
    Als er die dargebotene Hand sah, ergriff Tom sie, sehr verwirrt, und stammelte: „Oh, wie geht es Ihnen, mein Herr? Ich meine ..."
    „Besser als Ihnen, fürchte ich", sagte Sylvester. „Darf ich sehen?" Ohne eine Antwort abzuwarten, zog er die Bettde-cke zurück. Als Tom instinktiv zurückzuckte, warf er ihm einen lächelnden Blick zu und sagte: „Ich werde es nicht berühren. Haben Sie starke Schmerzen?"
    Tom grinste ihn ziemlich gezwungen an. „Oh, bei Gott, nein, nicht gerade!"
    „Nun, es tut mir sehr leid, aber wir mussten deinen Stiefel wegbekommen, und wir haben wirklich versucht, dir nicht wehzutun", sagte Phoebe.
    „Ja, ich weiß. Das war nicht so sehr der Grund, sondern dass dieser Tölpel glaubte, er wüsste, wie man ein Bein einrenkt, und dass Mrs Scaling ihm glaubte!"
    „Das hört sich schrecklich an", bemerkte Sylvester, die Augen auf das verletzte Bein gerichtet, das ziemlich entzündet war und Merkmale unkundiger Behandlung trug.
    „So war es", beteuerte Tom. „Er ist Mrs Scalings Sohn und nicht ganz richtig im Oberstübchen, glaube ich!"
    „Nun, er ist schwachsinnig", ergänzte Phoebe. „Ich hätte ihm nicht erlauben sollen, seine Künste zu versuchen, aber er war bei der armen True überhaupt nicht ungeschickt. Ich habe daher geglaubt, er wisse wahrscheinlich auch, wie man dein Bein einrenkt, denn solche Leute, wie du weißt, sind oft sehr kenntnisreich in diesen Dingen." Sie sah, dass Sylvester sie mit Spott betrachtete, und fügte, sich verteidigend, hinzu: „So ist es! In unserem Dorf gibt es einen Schwachsinnigen, der besser als jeder Pferdedoktor ist!"
    „Es wäre für Sie von Vorteil gewesen, Orde, ein Pferd zu sein", sagte Sylvester. „Wie viele Stunden ist es her, seit das geschehen ist?"
    „Ich weiß es nicht, Sir. Sehr viele, glaube ich: es scheint wie eine Ewigkeit", erwiderte der arme Tom.

„Ich bin kein Doktor - nicht einmal ein Pferdedoktor aber ich glaube, das Bein muss so schnell wie möglich versorgt werden. Wir werden sehen müssen, was wir tun können. Oh, blicken Sie nicht so bestürzt! Ich habe nicht die Absicht, denVersuch zu wagen! Wir brauchen Keighley, meinen Reitknecht. Ich wäre durchaus nicht überrascht, wenn er wüsste, wie man es richtig macht."
    „Ihr Reitknecht?", sagte Phoebe skeptisch. „Wie sollte er etwas Derartiges können, bitte schön?"
    „Vielleicht nicht, aber dann wird er es uns sagen. Er hat einmal meine Schulter eingerenkt, als ich sie mir als Knabe verdreht hatte, und ich erinnere mich, dass der Arzt sagte, er hätte es selbst nicht besser vermocht. Ich werde ihn rufen", sagte Sylvester und wandte sich zur Tür.
    Er ging hinaus, und Tom wandte seine Augen fragend zu Phoebe. „Was zum Teufel hat ihn hierher gebracht?", fragte er. „Ich dachte, er hätte uns verfolgt, aber wenn das der Fall war, warum kümmert er sich denn dann um mein Bein?"
    „Ich kann es mir nicht erklären!", sagte Phoebe. „Aber er kam nicht, um mich zu sehen, das weiß ich ganz bestimmt!
    In der Tat, er sagte, er sei überhaupt nicht nach Austerby gekommen, um mir einen Antrag zu machen. Ich war noch nie so erleichtert!"
    Tom blickte sie verwirrt an, aber da er ziemlich erschöpft war und da sein Bein ihn sehr schmerzte, fühlte er sich zu einer weiteren Diskussion nicht fähig und verfiel wieder in Schweigen.
    Nach kurzer Zeit kam Sylvester zurück, mit Keighley im Gefolge, und trug ein Glas, halb voll mit einer Flüssigkeit von sattem Braun, das er auf einen kleinen Tisch neben das Bett stellte. „Nun, Keighley meint, wenn es ein einfacher Bruch ist, könne er ihn einrichten", bemerkte er freundlich. „Hoffen wir daher, dass es so ist! Aber ich glaube wohl, als Erstes sollten wir Sie aus Ihren Kleidern und in Ihr Nachthemd bringen. Sie müssen sich außerordentlich unbequem fühlen!"
    „Oh, ich wünsche inständig, dass Sie ihn zum Auskleiden überreden können!", rief Phoebe und schenkte Sylvester zum ersten Mal einen beifälligen Blick. „Genau das ist es, was Mrs Scaling und ich am Anfang für ihn tun wollten, aber nichts konnte ihn bewegen, dem zuzustimmen!"
    „Sie setzen mich in Erstaunen!", sagte Sylvester. „Wenn ich ihn ähnlich widerspenstig finde, werden Keighley und ich ihn gewaltsam entkleiden.

Weitere Kostenlose Bücher