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Skandal im Königshaus Meisterspionin Mary Quinn 3

Skandal im Königshaus Meisterspionin Mary Quinn 3

Titel: Skandal im Königshaus Meisterspionin Mary Quinn 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Y Lee
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Schloss, nahm Königin Victoria wieder das Wort auf. »Dein Name?«
    »Quinn, Ma’am. Mary Quinn.«
    »Und wieso, Mary Quinn, weißt du von den Gefahren für das Empire, ehe sonst jemand davon erfahren hat?«
    Sie neigte den Kopf. »Ich bin mit dem leitenden Ingenieur vom Bauunternehmen Easton bekannt, Ma’am. Er hat es mir gesagt, weil das der schnellste Weg war. Euer Majestät, ich flehe Sie an, mir zu glau ben .«
    »Es erscheint mir recht glaubwürdig. Dennoch benötigen wir einen Beweis für deine Zuverlässigkeit. Jeder Unheilstifter könnte so eine Geschichte erfin den . Man könnte sogar ein paar Kisten in einen stillgelegten Abwasserschacht bringen und so tun, als sei Sprengstoff darin.«
    Sie hatte natürlich absolut recht   – und war so vernünftig und gefasst, wie Mary gehofft hatte. »Euer Majestät, ich bin die Person, die kürzlich eingestellt wurde, um die Diebstähle zu untersuchen. Diese Anstellung bürgt für meine Zuverlässigkeit.«
    Königin Victoria zog die Augenbrauen erstaunt hoch. »Aha   – und wenn ich dich jetzt nach dem Kennwort frage?«
    Mary bemühte sich, nicht zu grinsen. Noch nie hatte sie die Gelegenheit gehabt, sich vor ihrem Auftraggeber mit dem vereinbarten Satz zu identifizieren. »Dann würde ich sagen ›Wir treiben vor Sansibar‹, Ma’am.«
    Ein kurzes Lächeln blitzte im Gesicht der Königin auf, das jedoch sofort wieder von ihrem üblichen würdigen und ernsten Ausdruck verdrängt wurde.»In dem Fall dürfen wir keine Zeit verlieren, Miss Quinn. Läuten Sie doch bitte jene Glocke.«
    Unter Königin Victoria gab es weder Panik noch das dazugehörige Chaos. Innerhalb einer Viertelstunde wurden die jungen Prinzen und Prinzessinnen samt ihren Höflingen in Kutschen verfrachtet, um die kurze Strecke zum Kensington Palast zu fahren. Dann ließ die Königin die ranghöchsten Angestellten kommen. Kurz und präzise setzte sie ihnen die Notwendigkeit auseinander, dass der Palast sofort und ohne Umstände evakuiert werden müsse. Außerdem hatte sie den ranghöchsten Armeevertreter von London in den Kensington Palast beordert. Jetzt stand Victoria, Königin von England und Kaiserin von Indien, vor dem Buckingham-Palast und beaufsichtigte den Abgang Hunderter ihrer Angestellten. Hinter ihr stand, in fast militärischer Haltung, der Prinzgemahl.
    »Euer Majestät, bei allem Respekt, die Zeit drängt«, sagte Mary.
    Ihre Majestät nickte in Richtung der Kutsche, die keine zwanzig Meter weiter stand und für sie bestimmt war. Es war eine einfache schwarze Kutsche, bestens geeignet, um nicht aufzufallen. »Die Kutsche wartet. Aber es obliegt unserer Verantwortung, über die Sicherheit derer zu wachen, die bei uns angestellt sind.«
    »Dennoch, Ihre Sicherheit ist von äußerster Bedeutung, sowohl für Ihre Familie als auch für das Land.«
    Die Königin sah sie scharf an. »Welcher Generalwürde vor dem Feind fliehen und es seinen Truppen überlassen, sich so gut wie möglich allein in Sicherheit zu bringen?«
    »Bitte, Ma’am, entfernen Sie sich zumindest weiter von dem Gebäude. Je mehr Abstand, desto besser.«
    Königin Victoria ließ sich auf dieses kleine Zugeständnis ein, doch für Mary blieb es eine nervenaufreibende Wartezeit, bis der letzte Angestellte den Palast verlassen hatte. Alles lief sehr geordnet ab, auch wenn viele, die ja den wahren Grund der Evakuierung nicht kannten, verstört oder gar widerwillig reagierten. Wenn sie dann jedoch unter dem Blick der Königin vorbeidefilierten, hatte es den Anschein, als würde jeder Einzelne von einer unsichtbaren Hand geleitet: Sie richteten sich auf, reckten die Schultern und jegliches Gewisper oder Gekicher wurde sofort unterlassen. Erst als alle schließlich außerhalb der Palasttore in Sicherheit waren und in geordneter Reihenfolge wie ein Schulausflug durch die Parks ab marschierten , gestattete es die Königin ihrem Gemahl, ihr in die Kutsche zu helfen.
    Von ihrem erhöhten Sitz sah sie auf Mary hinunter. »Und? Kommen Sie nicht auch, Miss Quinn?«
    Mary schüttelte den Kopf. »Überaus freundlich von Ihnen, Euer Majestät, aber ich werde hier benötigt.«
    Die Königin zog leicht die Augenbrauen hoch. »Mr Easton sagte doch, es sei Aufgabe der Armee.«
    »Schon, Ma’am. Doch bis die Armee eintrifft, wird er meine Hilfe brauchen.«
    Ein langer, fragender Blick.
    »Bitte, Ma’am   – Ihre Sicherheit.«
    »Sie hat recht, Vicky«, sagte Prinz Albert.
    »Na gut. Wir beten, dass Sie Erfolg haben, Miss Quinn.«
    Mary

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