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Skandal um Lady Amelie

Skandal um Lady Amelie

Titel: Skandal um Lady Amelie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juliet Landon
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ich würde jeden umbringen, der meinem Kind etwas antäte.“
    „So, wirklich?“
    „Ganz bestimmt. Vergiss nicht, dass Chester schon Ähnliches durchgemacht hatte, als sein Bruder in seinen Armen starb. Aber ich fand, er beherrschte sich bewundernswert. Er hat Tam jedoch ziemlich den Marsch geblasen.“
    „Begleitet Hannah ihren Bruder nach Hause?“
    „Nein, sie wollte nicht. Sie meint, sie habe mit der Sache nichts zu tun.“
    Amelie nickte. „Wahrscheinlich möchte sie lieber bei den Kindern bleiben.“
    „Äh … vermutlich“, sagte Lord Elyot nicht ganz überzeugt. „Und warum bist du nun wirklich nach Bath gekommen? Ein Fluchtversuch?“ Er sah sie unter zusammengezogenen Brauen hervor an, doch sein Blick war nicht finster genug, um Amelie einzuschüchtern.
    „Gestern waren Sie … warst du ja fest entschlossen, das zu glauben, obwohl du weißt, wie versessen Caterina aufs Singen ist; von daher hatte es nur nahegelegen, dem Maestro nach Bath zu folgen, doch wenn du es vorziehst, mir einen anderen Grund zu unterstellen, lass dich nicht aufhalten. Schließlich, Sir …“, sie verfiel wieder in die förmliche Anrede, „… können Sie, wie auch ich, jederzeit ohne ein Wort der Erklärung verschwinden, wann immer einem von uns danach ist, nicht wahr? Herumzuraten, wo der andere ist, belebt die Beziehung.“
    „Amelie, du schliefst noch! Sollte ich dich so früh wecken, nachdem ich dir die ganze Nacht kaum Ruhe gegönnt hatte?“
    Sie errötete, ließ sich aber nicht von dem Thema abbringen. „Ah, ich verstehe, also wusstest du vorher nicht, dass du nach London wolltest. Und eine kurze schriftliche Notiz war dir nicht möglich.“
    „Während des Balls hatte sich ganz unerwartet etwas aufgetan.“
    „Ja, das sah ich. Es kam auch für mich unerwartet. Ich hoffe, du hattest in London Spaß.“
    „Amelie, ich bin nicht zum Vergnügen nach London gefahren. Ich musste ganz dringend mit meinen Eltern sprechen. Sonst war da nichts. Sag, nach dieser Nacht, die wir miteinander verbrachten, wie konntest du da überhaupt etwas anderes denken? Bin ich so wenig vertrauenswürdig?“
    Das Herz bebte ihr in der Brust, als sie herausbrachte: „Ja.“ Verstört wartete sie darauf, dass ihr Herzschlag sich beruhigte. „Und versuche nicht, mich ins Unrecht zu setzen. Was soll ich denn denken, wenn so viel zwischen uns noch ungesagt ist? So kann es jedenfalls nicht weitergehen.“
    Sich vorbeugend, strich er mit einem Zeigefinger über ihren Handrücken. „Ich war fort, weil mich deine Familiengeschichte interessierte“, sagte er leise. „Sonst nichts.“
    Wie von einer Hornisse gestochen, sprang sie auf. „Hurst!“, rief sie. „Du hast seinen Brief gelesen! Dein Bruder …“
    „Ja, er kam nach London und erzählte mir davon, aber meine Nachforschungen hatten mit Hursts Brief nichts zu tun. Ich habe mir nicht mal die Mühe gemacht, den Kerl aufzusuchen. Wenn wir ihn nicht beachten, wird er sich bald in seiner eigenen Schlinge fangen, glaub mir. Und ich weiß Besseres, als mich mit den Fantasien eines Verrückten zu befassen. Hast du geglaubt, ich würde diesen Unsinn schlucken, Liebste?“
    „Du glaubst also nicht, was er da schrieb?“
    „Amelie, setz dich wieder.“ Sanft führte er sie zu ihrem Stuhl und drückte sie darauf nieder. „Natürlich nicht. Ich weiß ganz genau, dass er nie dein Liebhaber war.“
    „Wie kannst du das wissen?“
    „Himmel!“, stöhnte er und bedeckte in gespielter Verzweiflung seine Augen mit der Hand. „Weib, bitte, halt mich nicht für völlig dumm.“
    „Was?“
    „Weißt du, man kann es merken.“
    „Wie denn?“
    „Später. Sag mir erst, warum dein Schwager nach Bath kam.“
    „Hast du ihn nicht gefragt?“
    „Schon, aber er sagte, ich solle mich um meine eigenen Angelegenheiten kümmern. Vermutlich hatte er die ganze Zeit darauf gebrannt, mir das an den Kopf zu werfen.“
    „Dann muss auch ich schweigen. Ich denke, dass ich morgen oder übermorgen mit ihm und Caterina nach Richmond zurückkehre.“
    „Nichts dergleichen!“
    „Solange Lord Seton hier ist, kann sie nicht in Bath bleiben. Es würde sie zu sehr schmerzen.“
    „Und du möchtest nicht auf Mr. Chesters Gesellschaft verzichten, nachdem er den von Derbyshire langen Weg hierher auf sich genommen hat. Verständlich. Dann muss es eine andere Möglichkeit geben.“
    Die drohende Auseinandersetzung wurde durch Mr. Killigrew unterbrochen, der mit einem reichlich beladenen Tablett erschien. Während sie

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