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Skandal um Prinzessin Natalia (Julia) (German Edition)

Skandal um Prinzessin Natalia (Julia) (German Edition)

Titel: Skandal um Prinzessin Natalia (Julia) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Hewitt
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Auftraggebern, zu denen durchaus dein zukünftiger Gatte gehören könnte, Bericht zu erstatten. Ist das so schwer zu verstehen?“
    „Es ist … mittelalterlich und menschenunwürdig! Und ich …“
    „Du hast mich heute Abend auf eine Weise bloßgestellt, die ich nicht noch einmal akzeptieren werde“, unterbrach Königin Zoe ihre Tochter eisig. „Dazu dein unmögliches Betragen in den letzten Jahren, ganz zu schweigen von deinem unsäglichen Verhalten in der Schule. Deine Schwestern haben wenigstens gelernt, sich zu benehmen.“
    Das saß. „Ach wirklich?“, giftete Natalia. „Carlotta ist eine Single-Mum, und Sophie brennt mit einem Maharadscha …“
    „Beide Hochzeiten sind inzwischen arrangiert, und deine wird die nächste sein.“
    „Und wenn ich gar nicht heiraten will? Niemals?“
    „Du bist eine Prinzessin, Natalia.“ Ihre Mutter seufzte. Ihr Ärger schien plötzlich verflogen zu sein. „Und Prinzessinnen heiraten nun einmal.“
    „Aber das ist …“
    „Das einundzwanzigste Jahrhundert. Dessen bin ich mir durchaus bewusst.“ Langsam und mit sehr geradem Rücken ließ Königin Zoe sich auf einem antiken Stuhl nieder, und zum ersten Mal fiel Natalia auf, wie alt und erschöpft ihre Mutter aussah. Ob sie jemals glücklich mit ihrem Mann gewesen war? Oder hatte Glück gar keinen Platz in einer royalen Vernunftehe?
    „Was hättest du denn sonst für eine Option, Kind? Ein Leben lang als eine Art Anhängsel hier im Palast zu verbringen? Und nach unserem Tod dem Mitleid und der Fürsorge deines Bruders und seiner Frau ausgeliefert zu sein?“
    Was für eine Horrorvorstellung! „Ich … ich will aber keinen Mann heiraten, der …“
    „Dich nicht liebt?“, Königin Zoes Stimme klang wie geborstenes Glas. „So etwas gibt es nur in Märchen, Kind.“
    „Liebe ist mir egal!“, behauptete Natalia. „Was ich verlange, ist Respekt.“
    „Dann solltest du vielleicht auch endlich damit anfangen, ihn dir zu verdienen.“
    Es war wie ein Schlag mitten ins Gesicht.
    Natalia war sich sehr wohl bewusst, dass sie bisher nicht viel Konstruktives in ihrem Leben geleistet hatte. Und schon gar nichts, worauf sie wirklich stolz sein konnte. Aber wie sie das hätte anfangen sollen, selbst wenn sie es gewollt hätte, wusste sie immer noch nicht.
    „Ist das alles?“, fragte sie spröde. „Ich habe nämlich einen langen Tag hinter mir und würde jetzt gern zu Bett gehen.“
    „Nun gut …“ Ihre Mutter seufzte und strich sich mit der Hand über die Augen. „Wenigstens hast du dich anlässlich des Dinners gezeigt. Aber denk daran, dieses Praktikum darf dich nicht von dem ablenken, was deine eigentliche Pflicht ist: endlich einen passenden Gatten zu finden und zu heiraten.“
    „Vater besteht darauf, dass ich einen ganzen Monat durchhalte.“
    Königin Zoe seufzte erneut, diesmal noch tiefer. „Dann wirst du das auch tun. Und danach hörst du auf das, was ich dir sage.“
    Ihr Herz lag wie ein schwerer Stein in der Brust, als Natalia stumm nickte und aus dem kleinen Salon schlüpfte.
    Eben noch war ihr das Praktikum bei Ben Jackson wie ein Gefängnisaufenthalt vorgekommen, jetzt erschien es ihr als Gnadenfrist.

6. KAPITEL
    Exakt um zwölf Uhr mittags sah Natalia Bens silbergrauen Mercedes vorfahren. Sie hatte die Palastwache angewiesen, ihn ungehindert durchzulassen, und erwartete ihn im Foyer. Rasch überprüfte sie ihr Aussehen in einem der hohen Barockspiegel und versuchte, den wilden Herzschlag zu kontrollieren.
    „Prinzessin …“ Fast hätte Ben anerkennend gepfiffen, verkniff es sich aber angesichts der uniformierten Wachmänner. „Sie sehen einfach hinreißend aus.“
    „Danke.“
    Dabei wirkte er selbst wie ein Profimodel in dem hellen Leinenanzug zum dunklen Hemd und mit der stylischen Sonnenbrille, die seine maskulinen Gesichtszüge perfekt zur Geltung brachte. Galant öffnete er ihr die Beifahrertür und half Natalia beim Einsteigen, bevor er sich selbst hinters Steuer schwang.
    „Was ist das da auf deinem Kopf?“, fragte er mit einem kurzen Seitenblick, während der Wagen die breite Auffahrt entlangrollte.
    Natalia berührte das zarte Gebilde aus Spitze und Federn mit den Fingerspitzen. „Es ist ein Fascinator .“
    „Ein was ?“
    Sie lachte leise. „Dieses filigrane Kunstwerk ist eine Designerkreation und eigens dafür entworfen, verblüffte Männer wie dich zu faszinieren.“
    Als sie sein anerkennendes Lächeln sah, das offensichtlich ebenso ihrem Hütchen wie der launigen

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