Skandal um Prinzessin Natalia (Julia) (German Edition)
interessiert.
Und Natalia unterhielt ihn mit Anekdoten, die nichts mit königlichen Pflichten oder Versagen zu tun hatten, sondern zu den seltenen Erinnerungen an ihre Kindheit im Kreis ihrer Geschwister gehörten und ihr selbst schon fast entfallen waren. Während Ben ihr von seinem mühevollen Aufstieg zum CEO seines eigenen Finanzimperiums erzählte, lernte sie ihn nicht nur besser kennen, sondern musste sich eingestehen, dass er sie zunehmend faszinierte. Viel mehr, als sie es je erwartet hätte.
Während die Sonne als glühend roter Ball im Meer versank, hob Ben sein Glas zum letzten Toast. „Auf ein wundervolles Dinner und einen zauberhaften Abend, aber jetzt will ich mich bewegen.“
Natalia spürte den warmen Abendwind wie ein Streicheln auf ihren erhitzten Wangen. „Ich kann es kaum noch abwarten, dich auf der Tanzfläche zu sehen!“
„Und ich kann es noch weniger abwarten, dich endlich im Arm zu halten und mit dir zu tanzen“, gab er lächelnd zurück und signalisierte dem Ober, die Rechnung zu bringen.
Der Club war überfüllt und die Musik derartig laut, dass Ben die Vibrationen in seinem Brustkorb spürte. An einem Platz wie diesem war es unmöglich, Natalia wirklich nahezukommen, den goldenen Schimmer in ihren wundervollen Augen zu sehen, wenn sie lachte, und dadurch in Gefahr zu geraten, die Selbstkontrolle zu verlieren. Trotzdem konnte er sich nicht zurückhalten, wenigstens seinen Arm um ihre schmale Taille zu legen, während er sie durchs Gedränge dirigierte.
Als sie sich jetzt zu ihm umdrehte, wirkte ihr Lächeln irgendwie schüchtern, fast unsicher.
„Bereit, das Tanzbein zu schwingen?“, fragte sie gewollt burschikos.
„Unbedingt!“
Ihren lächerlichen kleinen Hut und den eleganten Blazer hatte sie im Wagen gelassen, sodass sie nur noch einen smaragdfarbenen Traum aus schimmernder Seide trug. Die eng anliegende Korsage brachte die runden Brüste und die schlanken, gebräunten Arme perfekt zur Geltung, und der weite Rock umspielte bei jedem Schritt zärtlich ihre Knie. Am liebsten hätte Ben die Prinzessin auf die dunkle Terrasse entführt, anstatt sich zwischen die tanzenden Paare zu mischen. Doch das wäre viel zu gefährlich! Also folgte er ihr mit grimmiger Miene auf den Tanzboden.
Sobald sie den überfüllten Club betraten, bereute es Natalia, Ben hierher geschleppt zu haben. Die Lichter, die Musik, der Lärm um sie herum waren grauenvoll! Und obwohl sie hier bereits etliche Male die Nacht durchgemacht hatte, wollte sie es nicht mit Ben tun. Allein schon deshalb, weil es unter Garantie seine Vorurteile ihr gegenüber bestärken würde.
Wie gern wäre sie jetzt mit ihm allein gewesen, irgendwo am Strand, anstatt eingezwängt zwischen fremden, schwitzenden Körpern. Es hatte sie ohnehin ziemlich überrascht, wie bereitwillig er auf ihren Vorschlag, den Tag mit ihr zu verbringen, eingegangen war. Dass er mit seinem Tanztalent nicht übertrieben hatte, bewies Ben ziemlich eindrucksvoll, als er sie in seine Arme zog und mit lässiger Arroganz zum Takt der Musik zwischen den anderen Paaren hindurchlavierte.
Wenige Minuten später verwandelten sich die flotten Salsarhythmen in einen langsamen, schwermütigen Blues, was die anderen Paare sofort zum Anlass nahmen, einander näher zu kommen.
Natalia kämpfte kurz mit der Versuchung, einfach zu verschwinden, und dem Verlangen, sich hemmungslos an Bens Brust zu werfen und die Arme um seinen Nacken zu schlingen. Zum Glück nahm er ihr die Entscheidung ab, indem er beide Hände auf ihre Hüften legte und Natalia sanft, aber bestimmt an sich zog.
Es war, als würde er damit eine unsichtbare Barriere überwinden, deren sie sich gar nicht bewusst gewesen war. Wie in Trance lehnte sie sich schwer gegen seine Brust, streifte mit den Lippen die dunklen Stoppeln auf seiner Wange und sog begierig den herben, maskulinen Duft ein, der sie ganz schwindelig machte. Sein harter Leib so dicht an ihrem ließ keinen Zweifel über das Ausmaß seines Verlangens. Natalia schauderte wohlig, schloss die Augen und neigte den Kopf zur Seite, um den Kuss zu empfangen, um den Autumn Nights’ Sieg sie gebracht hatte.
„Könnte es sein, dass mir doch noch ein Gewinn winkt?“, raunte Ben heiser und legte einen Arm um ihre Schulter, als Natalia leicht taumelte.
„Wenn, dann kontrollieren wir beide diesen Kuss“, stellte sie klar, ohne die Lider zu heben. „Und damit gewinnen wir auch beide.“ Da keine Reaktion kam, blinzelte sie vorsichtig und wärmte
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