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Skandal um Prinzessin Natalia (Julia) (German Edition)

Skandal um Prinzessin Natalia (Julia) (German Edition)

Titel: Skandal um Prinzessin Natalia (Julia) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Hewitt
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verlaufen mochte. Wahrscheinlich würde sie ihn sprichwörtlich auf dem Bauch kriechen und Sand fressen lassen.
    Natalia starrte ihn weiterhin stumm an. Ihre Miene war so bewegungslos und verschlossen, dass er unmöglich wissen konnte, was sie dachte. Es war, als ziehe sie sich, zumindest mental, immer weiter von ihm zurück. Überrascht stellte Ben fest, dass er darüber so etwas wie Bedauern empfand. Trotz ihrer Kratzbürstigkeit und Arroganz hatte er den verbalen Schlagabtausch zwischen ihnen genossen.
    „Sie glauben, ich halte es ohnehin nicht durch“, stellte sie mehr für sich fest.
    „Bisher haben Sie mir keinen Anlass gegeben, etwas anderes anzunehmen.“
    Wieder dieser seltsame Blick.
    „Sie kennen mich doch gar nicht.“
    „Ich habe genug über Sie gelesen, um …“
    „Glauben Sie immer, was in den Schmierblättern steht?“, fragte Natalia rau. „Angesichts der Tatsache, dass auch Ihre Familie kein schlechtes Futter für die Pressemeute darstellt, wundert mich das eigentlich. Was mich doch gleich wieder zu dem Thema Glashaus und Steine bringt …“
    Unwillkürlich versteifte sich Ben. Er hasste den Umstand, gegen seinen Willen und schon von klein auf in den peinlichen Medienrummel um seine Familie hineingezogen zu werden. Selbst jetzt konnte er sich noch gut an den gequälten Gesichtsausdruck seiner Mutter erinnern, wenn sie morgens die Zeitung aufschlug. Die entlarvenden Fotos ihres Ehemanns und die reißerischen Artikel über Bobby Jacksons neueste Kapriolen aus Selbstschutz zu ignorieren, hatte sie nie fertiggebracht.
    „Das stimmt leider. Die Jacksons haben der englischen Presse schon viel zu lange und häufig Stoff für Schlagzeilen geliefert. Doch meiner Erfahrung nach enthält auch die abstruseste Geschichte zumindest ein Körnchen Wahrheit.“
    „Genau, ein Körnchen!“
    „Wollen Sie etwa behaupten, dass man Sie verleumdet?“
    Natalia presste die Lippen zusammen und schob das Kinn vor. „Ich werde diesen albernen Test, den Sie und mein Vater ausgeheckt haben, bestehen und freue mich schon darauf, meinen Gewinn einzufordern.“
    Das klang wie eine Drohung und entlockte Ben ein amüsiertes Lachen. „Und ich freue mich darauf, Ihnen in dem Fall einen ganzen Tag lang zu Diensten zu sein, Euer Hoheit !“ Er nahm das T-Shirt, das er für seine neue Praktikantin bereitgelegt hatte, vom Schreibtisch und warf es ihr zu. „Hier ist Ihre Uniform.“
    Reflexartig fing Natalia das Shirt mit dem gedruckten Logo auf und starrte es befremdet an. „Jackson Enterprises Youth Sports“ , las sie und lachte rau. „Wie bedacht von Ihnen, dem Ganzen Ihren Namen zu geben!“
    „Wie hätte ich es sonst nennen sollen?“ Er hatte es wahrlich nicht nötig, sich zu verteidigen, konnte es aber seltsamerweise nicht lassen. „Dieses Camp bedeutet mir sehr viel … und ich kann Ihnen nur raten, meine Geduld nicht überzustrapazieren. Sie haben keine Ahnung, wozu ich fähig bin, Prinzessin !“
    Das T-Shirt fest an die Brust gedrückt, begegnete sie unerschrocken seinem sengenden Blick. „Das kann ich nur erwidern. Denn Sie haben ganz sicher nicht die leiseste Vorstellung davon, wozu ich imstande bin, Ben Jackson .“
    Wie betäubt stand Natalia kurz darauf vor dem Bürogebäude im strahlenden Sonnenschein und versuchte, ihren Herzschlag zu kontrollieren.
    Dreißig Tage! Wie konnte ihr Vater nur so grausam sein? Wie sollte sie das überleben?
    Lesen und Rechnen! hatte Ben Jackson gespottet. Sie sind ja eine richtige Intelligenzbestie …
    Er hatte ja keine Ahnung! Dreißig Tage in seinem Büro bedeuteten das Gleiche, wie einen Monat in der Hölle zu schmoren. In der Schule hatte sie wenigstens noch auf Carlottas Hilfe und Unterstützung zählen können, aber hier und jetzt? Wie lange würde es dauern, bis Ben ihre Schwäche erkannte und sich darüber lustig machte?
    Natalia seufzte und knetete ihre feuchten Hände. Doch trotz ihrer Angst vor Aufdeckung und Häme spürte sie noch etwas anderes in sich: Entschlossenheit. Mehr als alles andere wollte sie diesem Wichtigtuer beweisen, wie sehr er sich in seiner Einschätzung über sie irrte. Und ihm dabei gehörig auf die Nerven zu gehen, würde ein zusätzlicher Bonus für die vertane Zeit sein.
    Natalia lächelte grimmig. Dreißig Tage bis zu ihrem triumphalen Sieg! An etwas anderes durfte sie gar nicht denken. Wie würde sie es genießen, diesen unverschämten, selbstverliebten Kerl einen ganzen Tag lang herumzuscheuchen und nach ihrer Pfeife tanzen zu

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