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Skandal

Titel: Skandal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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zerzausten Locken und glutvollen Blicken, die über romantische Dichtung diskutieren wollten, und eine Ansammlung von jungen Dandies, die darauf versessen waren, sich mit einem echten Original zu unterhalten.
    Und ebenso viele Frauen befanden sich in der Masse, die sich um Emily drängte. Das wußte Simon, als er seine Beute entdeckt hatte und sich einen Weg durch die Menschenmengen bahnte. Darunter waren Damen, die von den neuesten Werken der romantischen Literatur ebenso gefesselt waren wie Emily, aber auch eine Vielzahl von Frauen wie Lady Northcote und ihre Tochter Celeste, die Emily als eine reizende Freundin ansahen.
    Zu der Gruppe zählte auch eine Reihe von Frauen, deren gerissene Ehemänner sie angespornt hatten, eine Freundschaft mit der neuen Gräfin von Blade anzubahnen. Es waren Mädchen darunter, die gerade erst die Schule abgeschlossen hatten und deren Mamas klar geworden war, daß eine Verbindung mit der neuen Gräfin für ihre Töchter hieß, daß sie mit einer Vielzahl von Heiratskandidaten in Kontakt kamen. Und nicht zuletzt befanden sich auch einige Blaustrümpfe darunter, die Emily für intelligent und erfrischend exzentrisch hielten.
    Simon hatte gerade den Rand der Schar erreicht, die Emily umgab, als sie seine Anwesenheit witterten. Ein Murmeln zog sich durch die Schar von Emilys Bewunderern, als sie einen Weg freimachten, um ihren Mann zu ihr vorzulassen.
    »Blade.« Emily hob ihr Lorgnon, um einen schnellen Blick hindurchzuwerfen, ehe sie es wieder herunterfallen ließ. Sie lächelte strahlend zur Begrüßung, und ihre Augen glänzten vor Freude. »Ich hatte gehofft, daß du die Zeit finden wirst, hier vorbeizuschauen.«
    »Ich bin gekommen, um dich um einen Tanz zu bitten, meine Liebe«, sagte Simon, während er den Kopf über ihre Hand neigte. »Hast du zufällig noch einen Tanz für mich übrig?«
    »Sei nicht albern. Natürlich kannst du mit mir tanzen, wann du willst.« Sie warf einem jungen Mann, dessen blondes Haar mühselig mit einer Brennschere frisiert war, einen entschuldigenden Blick zu. »Es stört Sie doch sicher nicht, wenn wir unseren Tanz auf später verschieben, oder, Armistead?«
    »Ganz und gar nicht, Lady Blade«, sagte Armistead und warf einen respektvollen Blick auf Simon.
    Emily wandte sich ihrem Mann mit einem eifrigen Gesichtsausdruck und einem Lachen zu. »Siehst du, Blade? Jetzt kann ich mit dir tanzen.«
    »Ich danke dir, meine Liebe.« Simon spürte Besitzerstolz in sich aufwogen, als er Emily auf die Tanzfläche führte. Als sie in seine Arme trat, und ihre Augen leuchteten, war ihm deutlich bewußt, daß alle Anwesenden im Saal wußten, was auch er wußte.
    Emily gehörte ihm.
    Die Hautevolee wußte außerdem, daß er sein Eigentum zu beschützen in der Lage war.
    Zwei Tage später kam Simon am frühen Nachmittag nach Hause und vernahm zu seinem Erstaunen von seinem Butler, daß seine Frau drei Damen im Salon empfangen hatte.
    »Lady Merryweather, Lady Canonbury und Mrs. Peppington«, sagte Greaves mit ausdrucksloser Stimme.
    »Da soll mich doch der Teufel holen«, murmelte Simon, als er auf die Tür des Salons zuging. »Was, zum Teufel, hat sie denn jetzt schon wieder vor?«
    »Madam hat angeordnet, daß der beste Lapsung Souchong serviert wird«, fügte Greaves mit gesenkter Stimme hinzu, als er seinem Herrn die Tür aufhielt. »Smoke ist aufgefordert worden, eine ganze Reihe von Kuchen zu backen. Er klagt jetzt noch darüber.«
    Simon warf seinem Butler einen finsteren Blick zu und betrat den Salon. Er blieb augenblicklich stehen, als sein Blick auf seine Frau fiel, die sich ungezwungen mit den Ehefrauen seiner beiden alten Feinde unterhielt. Emily blickte auf und lächelte ihn an.
    »Oh, hallo, Blade. Schließt du dich uns an? Ich wollte gerade läuten, damit frischer Tee gebracht wird. Ich glaube, du kennst Lady Canonbury und Mrs. Peppington?«
    »Wir sind einander schon begegnet.« Simon begrüßte beide Damen mit unterkühlter Höflichkeit. Sie dagegen schienen aufgeregt und beklommen zu sein.
    »Ich fürchte, wir müssen jetzt aber wirklich gehen«, sagte Lady Canonbury und erhob sich majestätisch von dem Sofa.
    »Ja, ich habe heute nachmittag noch einige Verpflichtungen zu erledigen«, sagte Mrs. Peppington eilig.
    »Ich verstehe.« Emily warf einen finsteren Blick auf ihren Mann, als die beiden Frauen in die Eingangshalle hinaus eilten.
    Als sich die Tür hinter ihnen geschlossen hatte, schenkte sie Simon in aller Ruhe eine Tasse Tee ein und reichte

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