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Skandal

Titel: Skandal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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Blade niemals eine junge Dame heiraten, die zu Ohnmachtsanfällen neigt. Also, was ich gerade sagen wollte, seine Enkelin ist die größte Freude, die Canonbury in seinem Leben hat. Er möchte die Gewinne aus dem Bergbauprojekt dafür benutzen, sie mit einer angemessenen Aussteuer zu versehen. Wenn du ihn ruinierst, steht sie ohne einen Penny da, Simon. Ich wußte, daß es nicht dein Wunsch sein kann, die arme Kleine zu zwingen, ohne eine anständige Aussteuer mühsam einen Mann finden zu müssen.«
    »Gütiger Himmel«, murmelte Simon.
    »Und was Peppington angeht, habe ich zu meiner Betrübnis erfahren, daß er vor drei Jahren bei einem Reitunfall seinen einzigen Sohn verloren hat. Seine Frau sagt, seitdem ist er nicht mehr derselbe. Alles, was ihn noch am Leben erhält, ist anscheinend das Wissen, daß sich sein Enkel als ein feiner intelligenter junger Mann erweist, der großes Interesse daran zeigt, Land zu erwerben. Peppington wünscht sich nichts mehr, als dem Jungen ein ordentliches Erbe zu hinterlassen.«
    »Ich wüßte nicht, warum ich das geringste Interesse daran haben sollte, wie für Canonburys Enkelin und Peppingtons Enkel die Zukunft aussieht«, sagte Simon.
    Emily lächelte wehmütig. »Ich weiß. Am Anfang hat es mich auch nicht besonders interessiert, aber dann habe ich mir Gedanken über die Bedeutung von Kindern und Enkeln im allgemeinen gemacht, wenn du verstehst, was ich meine.«
    Simon heftete einen festen Blick auf sie. »Nein, ich weiß nicht, wovon du redest. Wovon um alles auf der Welt sprichst du jetzt schon wieder?«
    »Von unseren Kindern.« Emily trank zurückhaltend einen Schluck von ihrem Tee.
    Simon war einen Moment lang sprachlos. »Von unseren Kindern?« brachte er schließlich heraus. Dann durchzuckte ihn ein ganz seltsames Frohlocken. »Willst du mir damit etwa sagen, daß du schwanger bist?«
    »Nun, was das angeht, kann ich nichts Genaues sagen. Ich glaube es nicht. Zumindest im Moment nicht. Aber ich stelle mir vor, daß ich es bald sein werde, du nicht? Früher oder später muß es zwangsläufig dazu kommen, wenn man bedenkt, welches Tempo wir vorlegen.« Emily errötete leicht, lächelte aber immer noch.
    Araminta verschluckte sich an ihrem Tee und bekam einen Hustenanfall. »Ich bitte um Verzeihung«, sagte sie matt, während sie nach Luft schnappte.
    Simon schenkte seiner Tante keinerlei Beachtung. Das einzige, woran er in diesem Moment denken konnte, war die Möglichkeit, Emily könnte sein Kind in ihrem Bauch tragen. Ihm ging auf, daß er sich bis zu diesem Augenblick kaum wirklich Gedanken über die Zukunft gemacht hatte. All seine Pläne und Ränke und Gedanken hatten sich auf die Vergangenheit gerichtet. Und jetzt saß Emily da und sprach davon, Kinder zu bekommen. Seine Kinder.
    »Verdammt und zum Teufel«, murrte er.
    »Ja, ich weiß, was du meinst. Es überkommt einen wie eine Art Schock, in solchen Kategorien zu denken, findest du nicht auch? Aber natürlich müssen wir es tun. Und ich gestehe, daß der Gedanke, wie sehr wir unsere eigenen Kinder lieben und verwöhnen werden, mir erst begreiflich gemacht hat, daß du doch sicher Lord Canonburys Enkelin oder Peppingtons Enkel nichts Böses antun willst. Es liegt nicht in deiner Natur, grausam zu sein. Du bist in deinem Herzen ein nobler und großzügiger Mann, wie ich gut weiß.«
    Simon saß einfach nur da und starrte Emily an. Er wußte, daß er ihr eine Strafpredigt zu dem Thema hätte halten sollen, daß sie sich nicht in seine Geschäftsangelegenheiten einzumischen hatte, doch er schien unfähig zu sein, sich von dem Bild loszureißen, das er vor sich sah: sie mit seinem Sohn im Arm.
    »Glaubst du, unser Sohn wird deine Augen haben?« fragte Emily nachdenklich, als hätte sie gerade einen Blick in sein Innerstes geworfen. »Ich kann mir schon deutlich vorstellen, wie er durch das Haus läuft. Voller Energie und Schalk. Du kannst ihm diese Kampftechniken beibringen, die du meinen Brüdern beibringst. Jungen lieben solche Dinge.«
    »Ich glaube, ich muß mich jetzt wirklich auf den Weg machen«, sagte Araminta leise, als sie aufstand. »Wenn ihr mich bitte entschuldigen würdet?«
    Simon nahm kaum wahr, daß seine Tante sich verabschiedete. Als die Tür sich leise hinter ihr schloß, fiel ihm auf, daß er Emily immer noch anstarrte und sie mit einem dunkelhaarigen Baby mit goldenen Augen vor sich sah, das sie an ihre Brust hielt. Oder vielleicht auch mit einem grünäugigen, rotschopfigen kleinen

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