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Skandal

Titel: Skandal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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von der Vergangenheit loslösen. Wenn du es nicht tust, wird sie dich nur weiterhin quälen. Simon, du mußt den Blick in die Zukunft richten.«
    »Ach, wirklich? Und was schlägst du vor, worauf ich meinen Blick eigentlich richten soll, wenn ich in die Zukunft sehe?« fragte Simon trocken.
    Emily holte tief Atem. »Da wäre erst einmal unsere Beziehung«, schlug sie zaghaft vor. »Wie du letzte Nacht hervorgehoben hast, ist sie jetzt durch unsere körperliche Vereinigung stark vertieft und erhöht worden. Zwischen uns besteht etwas ganz Besonderes. Du willst dich doch gewiß von der Traurigkeit früherer Zeiten loslösen und dich statt dessen auf die Freuden unserer stark ausgeweiteten Kommunikationsweisen konzentrieren.«
    Er schaute auf sie herunter, und seine Augenbrauen zogen sich in eisiger Belustigung hoch. »Willst du damit vorschlagen, daß ich zugunsten der Freuden des Ehebetts auf meine weitere Rache an deiner Familie verzichte?«
    Die seltsame Stimmung, in der Simon war, machte Emily zusehends unsicherer. Eine üble Vorahnung beschlich sie, als sie durch die Brillengläser zu ihm aufsah. Plötzlich wirkte er sehr gefährlich; ein Drache war in den südlichen Garten eingedrungen, ein Drache, der auf der Suche nach Beute war.
    »Letzte Nacht«, sagte Emily zögernd, »hast du gesagt, uns würde das Ehebett einzigartige Freuden bescheren. Du hast mir gesagt, sie würden in Verbindung zu den reinen und hehren Leidenschaften des metaphysischen Reichs stehen. Und unsere Vereinigung spielte sich sowohl auf der transzendentalen als auch auf der körperlichen Ebene ab. Eine solche Beziehung ist doch sicher etwas ganz Besonderes und sollte gehegt und gepflegt werden, oder nicht?«
    Wut knisterte in Simons goldenen Augen. »Um Gottes willen,
    Emily, so naiv kannst doch selbst du nicht sein. Was sich letzte Nacht zwischen uns beiden abgespielt hat, hatte nicht das Geringste mit irgendwelchen transzendentalen Ebenen zu tun. Es war eine Frage von reiner Lust.«
    »Simon, das kann nicht dein Ernst sein. Du hast mir doch selbst den Zusammenhang zwischen dem physischen und dem metaphysischen Reich erklärt.« Sie errötete, senkte aber trotzdem nicht den Blick. Sie wußte, daß sie jetzt um etwas sehr Wichtiges kämpfte. »Unsere Leidenschaften sind von ihrer Natur her transzendent. Erinnerst du dich nicht mehr, wie du mir beschrieben hast, daß unser Liebesakt in der Welt der Körperlichkeit zwangsläufig unsere Kommunikation im Reich der Metaphysik vertieft?«
    »Emily, du bist in vieler Hinsicht eine intelligente Frau...«
    Sie lächelte mit bebenden Lippen. »Wie nett von dir, Simon. Danke.«
    »Aber manchmal redest du den allergrößten Blödsinn. Ich habe diesen ganzen Unsinn über die mystische Verbindung zwischen dem physischen und dem metaphysischen Reich doch nur mitgemacht, um deine jungfräulichen Ängste vor dem Ehebett zu beschwichtigen. Vollkommen natürliche Ängste, könnte ich noch dazusagen, wenn man deine mangelnde Erfahrung bedenkt.«
    »Ich habe mich nicht davor gefürchtet, mich von dir lieben zu lassen. Und ich bin auch nicht gänzlich frei von Erfahrung, wenn du dich erinnerst.«
    »Natürlich hast du Angst gehabt«, fauchte er. »Das war doch ganz offensichtlich. Furchtlose Bräute legen ihrem Bräutigam keinen Brief hin. Sie legen sich ins Bett und warten, wie es sich gehört. Und was deine Erfahrenheit angeht, mit der du dich so brüstest, meine Liebe, so muß ich sagen, daß das ein Witz ist. Du bist wohl kaum eine Frau von Welt. Wenn du wirklich eine Ahnung gehabt hättest, dann hättest du mich gestern nacht in deinem Bett erwartet und nicht in deinem Tagebuch herumgekritzelt.«
    »Aber, Simon, ich habe dir doch erklärt, daß ich mir deinetwegen Sorgen gemacht habe. Ich wollte dir nicht das Gefühl geben, du seist in irgendeiner Form gezwungen, deinen ehelichen Pflichten nachzukommen.«
    Simon schlug mit der Reitpeitsche durch die Luft und köpfte zwei Narzissen. »Verdammt und zum Teufel, Frau. Du hattest Angst vor dem Unbekannten, und in deiner Angst hast du all diesen albernen, edelmütigen Quatsch erfunden, du wolltest dich mir nicht aufdrängen. Die schlichte Wahrheit, Emily, ist die, daß du beruhigt werden wolltest, und ich habe dir das gesagt, was du hören wolltest.«
    Sie biß sich auf die Lippen. »Dann hast du mich also belogen, als du gesagt hast, du wolltest unsere einzigartige metaphysische Kommunikation vertiefen?«
    »Emily, ich habe getan, was ich tun mußte, um deine

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