Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Skandal

Titel: Skandal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
Vom Netzwerk:
Ängste zu beschwichtigen, die Ängste einer Braut. Wir haben diese Angelegenheit auf vernünftige Art und Weise hinter uns gebracht, und jetzt besteht keine Chance mehr, die Ehe für ungültig zu erklären.«
    »Das ist alles, worum es dir ging? Sicherzustellen, daß es heute morgen keine Gründe gibt, die Ehe zu annullieren?« fragte sie leise. »Du hattest nicht das Gefühl, daß wir letzte Nacht beide an die transzendenten goldenen Gestade der Liebe geschwemmt worden sind?«
    »Verdammt und zum Teufel. Um Gottes willen, Frau, würdest du jetzt vielleicht aufhören, ständig über Romantik und Metaphysik zu quasseln? Ich habe die Nase voll von deinem romantischen Geschwafel. Das hier ist eine Ehe und nicht ein Vers in einem epischen Gedicht. Es ist an der Zeit, daß du der Realität ins Gesicht siehst. Du bist keine Faringdon mehr. Du bist jetzt meine Frau. Wir werden es hinkriegen, einen angenehmen Umgang miteinander zu haben, wenn du dir diese Tatsache ständig deutlich vor Augen hältst.«
    »Es ist ziemlich unwahrscheinlich, daß ich das vergesse, Simon.«
    »Vergiß es bloß nicht«, sagte er, und seine goldenen Augen sprühten Flammen. »Emily, es ist jetzt an der Zeit, daß du verstehst, was ich mehr als alles andere von dir fordere.«
    »Du forderst meine Liebe?« Ein Funke blödsinniger Hoffnung glühte noch in ihr, stellte Emily verdrossen fest.
    »Nein, Emily«, sagte Simon brutal. »Was ich von dir verlange -was ich um jeden Preis von dir haben will - ist deine uneingeschränkte Loyalität, die durch nichts ins Wanken zu bringen ist. Du bist jetzt die Gräfin von Blade. Du bist eine Traherne. Du bist keine Faringdon mehr. Ist das vollkommen klar?«
    Der letzte winzige Hoffnungsfunke erlosch. »Du hast dich sehr deutlich ausgedrückt.«
    Emily wandte sich von dem Mann ab, den sie von ganzem Herzen liebte, und ging allein auf das große Haus zu. Sie widerstand dem Drang, sich umzuschauen, als sie durch die Tür schlüpfte. Tränen brannten in ihren Augen, als sie die Treppe hinauf zu ihrem Schlafzimmer eilte.
    Sie würde natürlich von hier fortgehen müssen. All ihre Träume und Hoffnungen hatten sich zerschlagen. Sie konnte unmöglich als Simons Frau hierbleiben. Wenn sie das getan hätte, hätte sie all ihre reinen und hehren Leidenschaften zum Gespött gemacht.
    Es wäre ihr absolut unerträglich gewesen, Simon täglich zu sehen und dabei zu wissen, daß er nichts für sie empfand. Noch undenkbarer wäre es gewesen, daß er nachts zu ihr käme und, wie ihr Vater so grob bemerkt hatte, sie bespringen und wie ein Hengst decken würde.
    Die Tränen quollen bei diesem letzten Gedanken durch ihre Wimpern. Sie mußte augenblicklich von hier verschwinden. Emily eilte in ihr Schlafzimmer und fing an, Kleidungsstücke auszuwählen, die sie mitnehmen würde, wenn sie aus der St. Clair Hall floh.

9
    Simon sah wieder auf die große Standuhr in der Bibliothek, als er vor ihr auf und ab lief. Es war fast sechs Uhr, und Emily war immer noch nicht nach unten gekommen, um vor dem Abendessen ein Glas Sherry mit ihm zu trinken.
    Allmählich wurde ihm klar, daß er sie am Vormittag wahrscheinlich vollständig niedergeschmettert hatte. Sie war ein so romantisches kleines Geschöpf, das absolut auf einen glücklichen Ausgang versessen war.
    Simon verlor selten die Selbstbeherrschung. Er war stolz darauf, seine Wut so sehr wie seine anderen Leidenschaften beherrschen zu können. Aber in seinem Innern war eine Sicherung durchgebrannt, als er von seinem morgendlichen Ausritt nach Hause zurückgekehrt war und feststellen mußte, daß seine frisch angetraute Frau sich jetzt bereits heimlich mit Broderick Faringdon traf.
    Diese Neuigkeit, die noch zu den gemischten Gefühlen dazugekommen war, mit denen Simon seiner Hochzeitsnacht gegenüberstand, war mehr als genug gewesen, um die Flammen des Zorns zu entfachen.
    Simon musterte den goldenen Sherry in seinem Glas und dachte wieder daran, wie Broderick Faringdon dreist versucht hatte, Emily dazu zu überreden, daß sie weiterhin heimlich seine geschäftlichen Angelegenheiten abwickelte.
    Dieser Mistkerl. Glaubte er wirklich, er käme mit solchen Tricks durch? fragte sich Simon. Natürlich glaubte er das. Die Faringdons waren ein verschlagenes, gerissenes Pack, das alles versucht hätte, wovon sie glaubten, niemand käme ihnen auf die Schliche. Aber ihre Tochter, das Finanzgenie, gehörte jetzt ihm, und Simon wußte, wie er sein Eigentum beschützen konnte.
    Es hatte ihm Freude

Weitere Kostenlose Bücher