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Skandal

Titel: Skandal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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bestanden, daß wir beide etwas zu unerfahren darin waren, eine transzendentale Vereinigung und dergleichen herbeizuführen. In den Anfangsstadien muß das zwangsläufig ein paar Probleme mit sich bringen.« Sie sah ihn hoffnungsvoll an. »Bist du nicht meiner Meinung?«
    »Es ist sehr großzügig von dir, mir nicht die alleinige Schuld daran zu geben, daß es mir mißlungen ist, dich auf eine höhere Ebene zu katapultieren, meine Liebe.«
    Emily schaute finster, da sie Sarkasmus witterte. »Ja, nun, vielleicht waren die Probleme mit der körperlichen Seite unserer Vereinigung nicht ganz allein auf dich zurückzuführen, aber das entschuldigt noch nicht, was später passiert ist. Du warst äußerst unfreundlich, und ich habe dir den Brief mit Versen aus meinem Gedicht über Urnen und dergleichen hingelegt, weil ich diese Zeilen allzu passend fand.«
    »Passend? Du bringst dich in eine potentiell gefährliche Situation, wir sind in einer nassen und außerordentlich unfreundlichen Nacht meilenweit von unserem Zuhause entfernt, wir sind gezwungen, in einem schäbigen kleinen Gasthaus mit schlechtem Essen und noch schlechteren Betten unterzukommen, und all das, weil du beschlossen hast, hemmungslos zu schmollen. Laß dir von mir sagen, daß ich romantische Bezüge auf gebrochene Herzen und zerbrochene Urnen alles andere als passend finde.«
    »Mein Herz ist gebrochen«, verkündete Emily leidenschaftlich. »Du hast es heute morgen gebrochen, als du mir gesagt hast, die letzte Nacht hätte dir nichts bedeutet.«
    »Das habe ich nicht gesagt, Emily.«
    »Oh, doch, das hast du gesagt. Du hast mir gesagt, daß das, worin ich eine transzendente Vereinigung von verwandten Seelen gesehen habe, nichts weiter als reine Lust war.« Der gesamte Groll wogte jetzt wieder in ihr auf. »Und dazu kommt noch, daß du mich absolut gräßlich behandelt hast, und das nur, weil ich in den Garten gegangen war, um mich von meinem Vater zu verabschieden. Ich weiß, daß er seine Fehler hat, aber er ist mein Vater, und du hast nicht das Recht, mir zu verbieten, ihn oder die Zwillinge zu sehen.«
    »Ich habe dir nicht verboten, sie zu sehen, Emily. Ich habe lediglich gesagt, daß du sie nicht allein sehen darfst.«
    »Ich kann nicht zulassen, daß du mir derartige Einschränkungen auferlegst.«
    »Du bist meine Frau«, rief Simon ihr ins Gedächtnis zurück, und seine Stimme wurde bedrohlich sanft. »Es ist mein volles Recht, dir in jeder Hinsicht, in der ich es für angemessen halte, Einschränkungen aufzuerlegen. Die Schritte, die ich unternommen habe, sind nur zu deinem eigenen Besten.«
    »Blödsinn«, sagte Emily aufbrausend. »Sie dienen dazu, mich davon abzuhalten, daß ich die finanziellen Angelegenheiten meiner Familie weiterhin regele. Das ist ein weiterer Schritt in deinem Racheplan, und mehr steckt nicht dahinter.«
    »Dein Vater hat deine Begabung in geschäftlichen Dingen jahrelang ausgenutzt.«
    »Was besagt das schon? Du hast mich wegen eben dieser Begabungen geheiratet. Du willst mich auch nur ausnutzen.«
    »Du warst hier diejenige, die mich gebeten hat, dich zu heiraten«, stieß Simon durch zusammengebissene Zähne hervor. »Oder hast du schon so schnell vergessen, wie du an jenem Tag am Bach mit mir gehandelt hast? Du hast bekommen, was du wolltest, Emily. Jetzt bist du meine Gräfin. Du mußt dich an die Bedingungen unserer Abmachung halten.«
    Emily schlang die Finger ineinander, als sie ihren Mann trotzig und gequält ansah. »Mir war nicht klar, daß du vorhattest, mich vollständig von meiner Familie abzusondern.«
    »Was ich hier restlos abbreche, sind nur die finanziellen Verbindungen.«
    »Aber du hast meinen Vater in dem Glauben gewiegt, du würdest nicht jeden Kontakt zwischen ihm und mir unterbinden«, rief sie ihm ins Gedächtnis zurück.
    Simon lächelte kalt. »Ja, diesen Köder habe ich eine Zeitlang lockend vor seine Nase gehalten. Es hat alles soviel leichter gemacht, verstehst du.«
    »Du gehst in deiner Rache zu weit.«
    »Du, meine Süße, hast keine Ahnung von Rache.«
    »Aber du?«
    »Oh, ja«, sagte Simon leise. »Ich habe dreiundzwanzig Jahre damit zugebracht, von dieser Rache zu träumen. Aber jetzt habe ich genug von diesem Thema. Meine Vorstellung von Rache braucht dich jetzt nicht mehr zu beschäftigen. Du bist meine Frau und wirst dich fortan so benehmen, wie es deinem Titel als Gräfin von Blade geziemt. Habe ich mich deutlich genug ausgedrückt, Emily?«
    Emily sank das Herz. »Was ist, wenn ich

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