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Skateboardfieber

Skateboardfieber

Titel: Skateboardfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Nevis
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Unterholz führte ein Pfad abwärts und Peter preschte ihn voran, so gut es in den Plastikschlappen ging. Andererseits war er froh, dass er auf dem Gestrüpp nicht barfuß laufen musste.
    Erst nach einer Weile verlangsamte er das Tempo. Er hatte keine Ahnung, wo er sich befand. Inzwischen hatte Blake vermutlich einen Haufen Männer auf ihn angesetzt. Erst jetzt wurde ihm bewusst, dass die entwendeten Daten sein Leben bedrohten. Sollte er sie wegwerfen? Doch das bekam ja niemand mit, es würde ihm also nichts nutzen. Und außerdem … jetzt, wo er in die Geschichte hineingeraten war, wollte er die Daten auch behalten und an die richtigen Leute bringen. Denn die einen Agenten waren nicht besser als die anderen. Jetzt hatten auch die Amerikaner auf ihn geschossen, genau wie die Russen. Er würde es ihnen allen zeigen. Er und Justus und Bob. Doch im Moment wusste er nicht, wie er zu seinen Freunden kommen sollte. Also lief er weiter.
    Nach einer Weile erreichte er eine kleine Straße, die hinunter in die Küstenebene führte, und er gönnte sich eine Pause. Die Straße war Chance und Gefahr zugleich. Er konnte vielleicht jemanden finden, der ihn als Anhalter mitnahm, andererseits würden ihn Blakes Männer hier zuerst suchen. Er musste schnell sein, bevor sie sich einen Überblick über die Lage verschaffen und ihre Leute zusammentrommeln konnten. Jetzt, wo er die Daten hatte, mussten sie ziemlich in Rage sein.
    Ein Stück weit verlief die Straße geradeaus. Peter stellte sein selbst gebautes Skateboard auf die Straße und sprang auf. Er wurde schneller und es gelang ihm sogar einigermaßen, sich auf der abschüssigen Straße zu halten. Vor der nächsten Kurve stieg er ab, durchlief sie zu Fuß und stellte sich am Ende der Kurve wieder auf das Brett. Nach der nächsten Abfahrt merkte er, dass die Räder nicht mehr ganz rund liefen. Das war auch kein Wunder, für solch einen Einsatz waren die Rollen nicht gedacht. Da die Straße nun ein Stück ebener wurde, sprang Peter wieder ab und lief zu Fuß weiter. Bisher war er keinem Auto begegnet.
    Als er an die nächste Kuppe kam, entdeckte er nicht weit von sich einen alten Campingbus. Auf dem Dach waren mehrere Surfbretter montiert. Er parkte auf einer Wiese und ein Mann mit langen, hinten zu einem Zopf zusammengebundenen Haaren packte gerade eine Klappliege zusammen. Vorsichtig näherte sich Peter dem Platz.
    Die Szene wirkte ruhig. Offenbar hatte der Mann eine Rast eingelegt. Aus einem Kofferradio drang alte Surfmusik aus den Sechzigerjahren. Es sah nicht aus wie eine Falle. Dazu war auch zu wenig Zeit verstrichen. Und der Typ mit seinen langen Haaren und dem heraushängenden Holzfällerhemd wirkte nicht gerade wie ein Polizist oder Agent – eher wie ein Hippie aus einem anderen Jahrhundert. Jetzt verstaute der Mann die Liege in seinem Wohnmobil, wobei er sich im Rhythmus der Musik bewegte, und kickte zum krönenden Abschluss übermütig gegen eine leere Dose. In hohem Bogen flog sie auf Peter zu. Jetzt erst entdeckte ihn der Mann.
    »Hallo!«, sagte Peter. Er wusste, in seinem weißen Leinenanzug, den dämlichen Plastikschlappen und dem Brett unter dem Arm musste er ein seltsames Bild abgeben. Zur Erklärung würde er sich noch etwas einfallen lassen müssen.
    Der Mann starrte ihn an. »Wo kommst du denn her, Junge? Vom Mars?« Dann entdeckte er Peters Skateboard und deutete darauf: »Mann, das ist ja cool! Stammt das aus dem Mittelalter? Hey, ich zeig dir mal, wie die heutzutage aussehen!« Ohne eine Reaktion abzuwarten, wühlte er in seinem Wohnmobil und zog ein abgenutztes Board hervor, das auch schon bessere Tage gesehen hatte. Er ging auf Peter zu und sagte: »Hier. Das ist richtig gute Ware! Drinnen habe ich noch zwei Boards. Willste mal probieren? Und du gibst mir solange das Wesen aus der Urzeit?«
    Peter nickte. Sie gingen das kurze Stück zur Straße und der Typ sprang auf Peters Brett. Er stellte sich gar nicht so schlecht an.
    Aber auch Peter verschaffte sich mit ein paar Sprüngen Respekt – zumal er sie in Plastikschlappen vorführte.
    Sie stiegen wieder ab und der Hippie kam auf Peter zu. »Sunny heiß ich. Da staunst du, dass so ein Oldie wie ich auch fahren kann, was?«
    Der Mann musste so um die Mitte dreißig sein, vielleicht auch etwas älter. »Skaten ist keine Frage des Jahrgangs«, sagte Peter, »sondern der Einstellung.«
    »Ach, echt?«, sagte Sunny und grinste. »Fährst du auch zum Skatertreffen nach Rocky Beach?«
    »Klar«, sagte Peter. »Ich

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