Skateboardfieber
Doch damit kann ich im Augenblick leider nicht dienen.«
»Fahren wir in die Zentrale«, schlug Bob vor, »und nehmen unsere kleine Pocketkamera dafür.« Aber Justus schüttelte den Kopf. »Wenn die Leute, die Peter verfolgen, inzwischen auch hinter uns her sind, wäre das zu gefährlich. Erinnere dich an den Besuch des Russen auf dem Schrottplatz. Wahrscheinlich wird unser Zuhause längst überwacht.«
»Ich könnte euch mein Boot als Ersatzzentrale zur Verfügung stellen«, bot Rubbish George an. »Und eine Kamera kann ich euch schon irgendwie besorgen.«
Justus und Bob sahen sich in der Kajüte um. »Könnte mir als Ersatz gefallen«, sagte Bob. »Vor allem, weil du es mit der Ordnung auch nicht so genau zu nehmen scheinst.«
»Und Kaffee bekommt ihr zur Genüge«, sagte George. »Aber nun lasst mich mal raus. Ich werde zum Hafenmeister gehen und mir von ihm eine passende Kamera ausleihen.«
Bob nutzte die Pause, um Tante Mathilda anzurufen. Inspektor Cotta war bei ihr gewesen und hatte zur Sicherheit einen Polizisten vor Ort zurückgelassen. Dann telefonierte Bob mit seinem Vater, der allerdings keine Neuigkeiten hatte. Gerade als er das Gespräch beendet hatte, riefen Peters Eltern an. Sie hatten sich auf den langen Rückweg nach Rocky Beach gemacht. Es wurde ein längeres Telefonat, und als Bob auflegte, dachte Justus, dass Georges Boot als vorübergehende Zentrale schon richtig gut dastand.
Schließlich kam Rubbish George wieder zurück. »Es hat etwas gedauert«, sagte er, doch in der Hand hielt er eine kleine Digitalkamera derselben Marke, wie sie Peter hatte. Sie setzten sich an den Tisch und Justus setzte den Chip ein. Dann schaltete er auf Wiedergabemodus. Neugierig beugten sie sich über das Display.
Mehrere Bilder aus dem Hafen erschienen. Alex, der Zauberer, hatte sie fotografiert. Langsam klickte Justus rückwärts. Bald kam das letzte Bild, das Peter aufgenommen hatte. Ein Fels mit Möwennestern. Es folgten drei weitere Bilder, auf denen ebenfalls nichts als Möwen und Felsen zu sehen waren. Peter hatte voll herangezoomt. Doch dann erschien ein Foto, das auch einen Teil der Bucht zeigte.
»Jetzt wird es spannend«, sagte Justus. »Ich hoffe, das sagt uns was.« Am Strand sah man Menschen. Auch ein Teil eines Bootes, das im Meer ankerte, war noch mit auf das Foto gekommen. Justus zoomte näher. Man konnte sogar den Namen des Schiffes entziffern, Laura .
»Superpixel«, bemerkte Bob.
»Es sind nicht nur die Pixel, die Peters Kamera so wertvoll machen«, klärte Justus ihn auf, »sondern das gute Objektiv. Wenn das nichts bringt, nutzen dir alle Pixel nichts. Ein nicht auszurottendes Missverständnis.« Mit den Steuertasten suchte er nach den Personen am Strand. Schließlich kamen ein paar Beine ins Blickfeld und Justus klickte nach oben. Das Gesicht erschien. »Das gibt es doch nicht!«, rief er überrascht. »Diese Person habe ich schon einmal gesehen! Was hat das zu bedeuten?«
Auf Hippie-Tour
Ratternd sauste das Skateboard den Dachfirst hinab. Peter hatte alle Mühe, sich auf dem ungewohnten Brett zu halten. Doch nun gab es kein Zurück mehr. Jetzt war er auf der Flucht. Wie in Zeitlupe nahm er ein Geräusch wahr, das wie das Entsichern einer Pistole klang. Noch ein Augenblick, dann kam die Stelle, an der sich das Dach nach außen bog. Peter ging stärker in die Knie, wartete auf den richtigen Moment und sprang genau dann ab, als der Gegendruck von unten kam. Dann war er in der Luft – unter ihm die tiefe Schlucht zwischen Hauswand und Felsen. Und hinter sich hörte er die wütenden Rufe von Amoroso. Die andere Felswand kam näher. Noch hatte Peter Kontakt zu dem Brett. Es musste reichen, ja, es sah gut aus! Jetzt! Krachend landete Peter auf dem harten Untergrund.
Die Rollen knirschten auf dem Stein, aber sie hielten, und Peter konnte gerade eben im Gleichgewicht bleiben. Das Plateau war leicht abschüssig und Peter nahm Fahrt auf. Er musste nach links, zu der schmalen Stelle, die an dem Felsen vorbeiführte. Doch lenken konnte er das verdammte Ding kaum und er fuhr direkt auf den Abgrund zu. Da stoben neben ihm Steinsplitter auf und Peter hörte einen Knall. Amoroso hatte auf ihn geschossen! Gerade noch rechtzeitig vor der Felskante sprang Peter vom Brett, schnappte es sich im Fallen und ließ sich zur Bergwand hin abrollen. Er kam wieder auf die Beine und rannte um die Ecke. Jetzt war er außer Sicht. Das Brett unter den Arm geklemmt, suchte er einen Weg. Zwischen dem sperrigen
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