Skateboardfieber

ungeduldig.
    Dann sagte Sunny: »Oh, Officer, das ist mein Bett. Da lasse ich eigentlich niemanden rein!«
    »Das kann man doch hochklappen, oder?«
    »Kann man, Officer, aber da lagert eine Menge stinkender Wäsche. Ich weiß nicht, ob Sie die wirklich sehen wollen …«
    Dumpf hörte Peter ein paar Schritte, die auf das Bett zuliefen, und Sekunden später klappte knarrend der Bettrahmen hoch.
    Ein Moment lang herrschte Stille.
    »Okay.«
    »Sag ich doch, Officer. Halten Sie sich lieber die Nase zu. Nicht doch noch einen Kaffee?«
    Wieder hupte ein Auto.
    »Danke, nein. Sie können weiterfahren!«
    Peter hörte, wie die beiden nach vorne gingen.
    Plötzlich hielten die Schritte an. »Was ist das da für ein Brett?«
    Mist! Daran hatten sie nicht gedacht. Peters Bastelsatz lag noch im Inneren des Wohnmobils! Wie hatten sie den nur vergessen können!
    »Ein Brett mit Rollen, Sir!«
    »Das sehe ich. Wozu ist es gut?«
    »Officer, darauf transportiere ich Surfbretter und große Dinge. Kanus, Zelte … Sie ahnen nicht, wie schwer es einem das Leben manchmal machen kann!« Er lachte übertrieben laut über sein mäßiges Wortspiel.
    Der Officer lachte mit. »Sie sind ein richtiger Tüftler, oder?«
    »Ja.« Sunny lachte glucksend weiter. »Das steckt mir gewissermaßen im Blut! Mein Vater war Mechaniker bei Kart-Rennen. Ich bastele auch dauernd an Automotoren herum.«
    »Ich fahre ein Motorrad«, erzählte der Officer, »da ist kein Teil mehr original. Aber es fährt wie eine Eins.«
    »Wow! Eine Harley?«
    »Klar!«
    Wieder hupte ein Auto.
    Der Polizist reagierte gereizt: »Haben diese Typen überhaupt keinen Respekt? Die werden mich jetzt kennenlernen!« Er stieg aus dem Wagen. »Also gute Fahrt noch.«
    »In Ordnung, Officer. Viel Glück. Und vielleicht sehen wir uns ja mal auf dem Highway!« Sunny setzte sich wieder hinter das Steuer und gab Gas. Langsam schob sich das Wohnmobil auf die Straße und nahm Fahrt auf.
    Erst jetzt entspannte sich Peter. Er hatte es geschafft! Fahrtwind drang durch die freien Spalten und wehte in sein Haar. Peter atmete tief ein und aus und genoss es.
    Es dauerte noch ein paar gemächliche Meilen, dann erst lenkte Sunny den Wagen auf einen Seitenweg und stoppte. Er stieg aus, ging ans Heck und kletterte aufs Dach. Mit geübten Handgriffen löste er ein paar Schnallen und zog eins der Surfbretter nach hinten weg. »Komm schon raus, du kleiner Irrer!«
    Vorsichtig robbte Peter rückwärts. Die Surfbretter hatten ihn vollständig verdeckt. Von unten hatte man nicht ahnen können, dass sich zwischen ihnen ein Mensch verbarg.
    »Du hast was gut bei mir, Sunny«, sagte Peter, als er wieder auf den Beinen stand.
    Sunny ging nicht darauf ein. »Als der Polizist dein Board entdeckte, hätte ich mir in den Hintern beißen können«, knurrte er.
    »Ich auch«, sagte Peter. »Aber es ging nicht, weil es so eng war!«
    Sie lachten.
    Sunny sagte: »Zum Glück hat er das Brett nicht mit dir in Zusammenhang gebracht. Oder er wurde nicht ausreichend informiert. – Mann, das war knapp. Aber steig ein, wir hauen besser ab.«
    Sie kletterten ins Wohnmobil und Sunny steuerte zurück auf die Straße. Gemächlich knatterte der Wagen weiter. Nach einer Weile kam Peter die Gegend bekannter vor, langsam näherten sie sich der Küstenregion. »Hat dein Vater wirklich Kart-Rennen betreut?«, fragte Peter.
    Sunny lachte und schüttelte den Kopf. »Er war Buchhändler«, sagte er. »Bald sind wir da. Kennst du Rocky Beach?«
    Peter nickte. »Schon. Ich wohne da nämlich.«
    »Soso, der kleine Irre aus Rocky Beach«, sagte Sunny.
    Als sie einige Zeit später ins Zentrum von Rocky Beach fuhren, fragte Sunny, ob er Peter direkt bei der Skaterarena absetzen sollte. Peter überlegte kurz. Wahrscheinlich war das am besten. In der Zentrale fühlte er sich nicht mehr sicher. Und in der Nähe der Arena lag der Hafen. Irgendwo von hier konnte er Kontakt zu Justus und Bob aufnehmen. »Okay«, sagte er. »Aber zum Skaten komme ich erst später. Ich muss noch ein paar Dinge erledigen.«
    »Die Welt retten, ich weiß. Aber bevor du das tust, gebe ich dir noch ein altes T-Shirt und ’ne Hose. In den weißen Klamotten fällst du auf wie ein Eisbär unter Elefanten. Und ein vernünftiges Skateboard kriegst du auch. Willst ja Spaß haben, oder? Geh nach hinten und schnapp dir mein altes.«
    »Mann, Sunny, wie soll ich das bloß alles wiedergutmachen?«
    »Rette die Welt und dann machen wir ’ne Party. Du findest mich in Riverano. Wenn