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Skelett

Titel: Skelett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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endgültigen Ziel weiterfahren.«
    »Das erklärt aber noch lange nicht, weshalb Sie so bleich waren. Sie verheimlichen mir doch irgendetwas.«
    »Ach ja, und außerdem hat jemand versucht, mich umzubringen«, sagte Tweed wie beiläufig, als sie das Eisentor erreichten. »Er ist mir nachgeschlichen und hat mir einen Stoß in den Rücken versetzt. Das hätte tödlich ausgehen können.«
    »O mein Gott! Sie hätten niemals dort hinaufsteigen dürfen.«
    »Aber ich musste es tun. Erst jetzt nämlich habe ich die endgültige Gewissheit, wo ich nach dem Dartmoor-Mörder suchen muss.«
    »Ich begreife das alles nicht ganz.«
    »Kurz bevor jemand versucht hat, mich in den Abgrund zu stoßen, habe ich hinter mir etwas Weißes aufblitzen sehen. Ich konnte nicht erkennen, wer es war, aber was stelle ich fest, als ich wieder festen Boden unter den Füßen habe? Dass vier Personen ganz in Weiß gekleidet sind: Larry, Lucinda, Aubrey und Michael. Einer von ihnen muss der Mörder sein.«
    Gerade als sie auf die Straße traten, löste sich eine dunkle Gestalt aus dem Schatten der Mauer, die Tweed sofort an Umriss und Körperhaltung erkannte.
    »Sie passen wohl schon wieder auf uns auf, Harry, was?«, sagte er.
    »Ich dachte mir, es ist besser, wenn ich Sie nicht aus den Augen lasse«, erwiderte Butler im Näherkommen. »Ist irgendetwas Aufregendes passiert?«
    »Nichts, was ich nicht erwartet hätte«, beeilte sich Tweed zu sagen, ehe Paula antworten konnte. »Wir sind auf dem Weg zu einer Reihe von Cottages, die weiter unten an der Straße liegen. Wahrscheinlich benötigen wir Ihren Werkzeugkasten, um in das eine oder andere hineinzukommen.«
    »Bin gleich wieder da …«
    Zuerst kamen sie an dem Glockenturm vorbei, in dem immer noch ein Licht brannte, dann an der Kirche, die in völliger Dunkelheit dalag. Paula griff in ihre Umhängetasche, die Marler ihr aus London mitgebracht hatte, und tastete nach ihrer Browning.
    »Die Gegend hier hat irgendetwas an sich, was mich nervös macht«, sagte sie.
    »Bisher hat man sich ja meistens auf Ihren Instinkt verlassen können«, sagte Tweed.
    Als sie sich der dunklen Reihe von Cottages näherten - mittlerweile drang kein Lichtschimmer mehr hinter den verschlossenen Fensterläden hervor -, führte Tweed die kleine Gruppe vorsichtig hinter die Häuser. Dort blieb er stehen, lauschte und ließ den Strahl seiner Taschenlampe über eine Tür wandern. Sie war mit zwei übereinander liegenden Sicherheitsschlössern verriegelt. Tweed rüttelte an der Klinke, aber die Tür ließ sich nicht öffnen.
    »Ich glaube, das ist ein Job für mich«, ertönte leise Harrys Stimme. Er stellte seinen Werkzeugkasten auf den Boden, klappte ihn auf und brachte eine große Schlüsselsammlung zum Vorschein. »Jetzt darf ich Sie um ein bisschen Ruhe bitten. Ich muss mich konzentrieren.«
    Wieso Ruhe?, dachte Paula. Die Stille, die über dem Moor lag, zehrte auch so schon an ihren Nerven. In diesem Moment tauchte Newman neben Paula auf und berührte sie leicht am Arm, worauf sie fast zu Tode erschrak. Tweed legte einen Finger auf den Mund.
    Bereits mit dem dritten Schlüssel, den Butler ausprobierte, ließen sich die beiden Schlösser öffnen. Er brummte zufrieden, trat einen Schritt zurück und machte eine einladende Geste.
    »Hereinspaziert«, flüsterte er. »Ist aber vielleicht besser, wenn wir unsere Waffen bereithalten.«
    Tweed hatte bereits seine Walther in der Hand, während er langsam die Klinke nach unten drückte und die Tür öffnete. Sofort schlug ihnen ein öliger, metallischer Geruch entgegen, der Paula an den einer Maschinenhalle erinnerte. Tweed schaltete seine Taschenlampe ein und sah sich verwundert um. Im Inneren des Cottage befand sich nicht ein einziges Möbelstück, der Raum war bis auf ein Geländer in der Mitte, hinter dem eine enge Wendeltreppe nach unten führte, komplett leer.
    »Ich werde vorausgehen«, sagte Tweed, während er auf die Treppe zusteuerte. »Paula, Sie folgen mir, dann kommt Newman, und Butler bildet die Nachhut. Und seien Sie äußerst vorsichtig, wir befinden uns quasi in der Höhle des Löwen.«
    Tweeds Schritte hallten unangenehm laut auf den harten Betonstufen der Wendeltreppe, als er sie vorsichtig hinabstieg. Am unteren Ende befand sich eine massive Metalltür, die offenbar nicht abgesperrt war, denn als Tweed die Klinke drückte, ließ sie sich ohne Probleme nach innen öffnen.
    Der Anblick, der sich ihnen hinter der Tür bot, ließ Tweed und seine Leute für

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