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Skelett

Titel: Skelett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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fragte Lucinda verwirrt.
    »Ist das irgendwie wichtig?«
    »In diesem Stadium der Ermittlungen könnte alles wichtig sein. Ach übrigens, auf dem Weg zur Kirche sind Paula und ich an einer Gruppe kleiner Landhäuser vorbeigekommen. Wissen Sie vielleicht, wie dieser Weiler heißt?«
    »Keine Ahnung«, entgegnete Lucinda und zuckte die Achseln. »Das ist irgend so ein Kaff, wie es sie im Dartmoor zu Dutzenden gibt.«
    Tweed trank seinen Kaffee aus und stand auf. »Sagen Sie mal, ist der Betrieb eigentlich schon geschlossen?«, fragte er. »Ich habe ihn noch nie von innen gesehen.«
    »Wenn Sie wollen, mache ich eine Führung mit Ihnen.« Lucinda nahm einen Nerzmantel vom Kleiderbügel, schlüpfte hinein und strich lächelnd mit der Hand über das Fell.
    »Gefällt Ihnen der Mantel, Paula? Ich habe ihn zu einem absoluten Schnäppchenpreis beim Räumungsverkauf eines Ladens in der Bond Street bekommen. Folgen Sie mir.«
    Lucinda führte sie ans Ende des Korridors. Sie öffnete die breite Schiebetür dort mit einer Magnetkarte. Die beiden Flügel fuhren elektrisch auf.
    Tweed und Paula blickten in eine riesige Lagerhalle mit breiten Gängen. Die weiß lackierten Regale reichten bis zur Decke. Zwar brannte noch Licht, aber es schien niemand mehr zu arbeiten. Die Regale waren bis obenhin mit Lebensmittelprodukten in bunten Verpackungen gefüllt. An dem kalten Luftzug, der durch die Halle wehte, erkannte Paula, dass es hier eine effiziente Klimaanlage geben musste.
    Auf den Schienen, die am Hallenboden verlegt waren, stand eine kleine Zugmaschine mit einer Reihe von kleinen Wagen.
    »Was ist das?«, fragte Paula.
    »Einer von Larrys brillanten Einfällen«, antwortete Lucinda. »Die kleine Bahn dient der Verteilung der Waren, die am anderen Ende der Halle mit Lastwagen angeliefert werden.« Sie ließ die Schiebetür wieder zufahren. »Ich darf sie nicht zu lange offen lassen. Die Halle ist klimatisiert.«
    »Wir wollten jetzt ohnehin gehen«, sagte Tweed.
    Lucinda drehte sich um und trat so nahe an ihn heran, dass er ihr teures Parfüm riechen konnte.
    »Nun sagen Sie mir schon, wer die vierte Leiche ist«, gurrte sie. »Sie wissen doch, dass Sie mir vertrauen können.«
    Tweed blieb eisern. »Tut mir Leid, aber das kann ich noch nicht preisgeben.«
    »Den Versuch war es wert«, sagte Lucinda leichthin und ging wieder zurück in Richtung ihres Büros. »Leider kann ich Sie doch nicht nach unten begleiten. Mir ist gerade eingefallen, dass ich noch überprüfen muss, ob die Hintertüren verschlossen sind.«
    Tweed und Paula fuhren zurück ins Erdgeschoss, wo ein uniformierter Wachmann die Tür öffnete und ihnen eine gute Nacht wünschte. Draußen war es ziemlich kalt. Tweed öffnete den Wagen mit der Fernbedienung. Er wartete, bis Paula eingestiegen war und setzte sich dann hinters Steuer. Er zog die Tür zu und steckte den Schlüssel ins Zündschloss.

21
    Jemand klopfte von außen an Paulas Fenster. Als sie erkannte, dass es Harry Butler war, kurbelte sie sofort die Scheibe herunter.
    Butler schob seinen Kopf ins Wageninnere. »An Ihrer Stelle würde ich den Wagen jetzt nicht starten«, sagte er grinsend zu Tweed.
    »Warum nicht?«
    »Weil jemand Ihnen etwas an den Boden gepappt hat.«
    Butler bückte sich, tastete die Unterseite des Wagens ab und brachte schließlich einen schwarzen Metallkasten zum Vorschein.
    »Magnetisch«, sagte er und klappte den Deckel des Kastens auf.
    Paula sah mehrere verschiedenfarbige Drähte und eine kleine Leiterplatte. »Sieht aus wie eine Bombe«, sagte sie.
    »Gut erkannt«, entgegnete Butler. »Und eine ziemlich fiese dazu, das kann ich Ihnen flüstern. Dieses Baby hätte nicht nur Ihren Wagen völlig zerstört, sondern auch noch ein Loch in die Wand des Gebäudes gerissen. Sieht so aus, als wäre sie funkgesteuert. Jede Wette, dass der Sender dazu am Zündschloss angebracht ist. Seien Sie froh, dass ich die Bombe rechtzeitig gefunden und entschärft haben. Wenn Tweed den Schlüssel umgedreht hätte, wäre jetzt nicht mehr viel von Ihnen übrig.«
    Paula spürte, dass ihre Handflächen auf einmal schweißnass waren, und wischte sie an ihrer Hose ab.
    »Wie kommt es, dass Sie hier sind, Harry?«, fragte Tweed.
    »Ich bin Ihnen gefolgt. Irgendjemand muss schließlich auf Sie beide aufpassen.«
    »Nun erzählen Sie schon«, sagte Tweed. »Lassen Sie sich nicht jedes Wort aus der Nase ziehen.«
    Butler legte die entschärfte Bombe neben dem Wagen auf den Boden. »Als ich hier angekommen bin,

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