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Skin Deep - Nichts geht tiefer als die erste Liebe (German Edition)

Skin Deep - Nichts geht tiefer als die erste Liebe (German Edition)

Titel: Skin Deep - Nichts geht tiefer als die erste Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Jarratt
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kann ich es mir einfach nicht vorstellen. Dein Vater hat mir erzählt, welche Fragen sie gestellt haben. Ich begreife nicht, wie sie glauben können, dass ein Junge in dem Alter all das planen kann und sich anschließend benimmt, als sei nichts passiert.«
    »Es sei denn, sie denken, dass ich ihn decke. Dass ich Stevens Tod wollte.«
    Sie legte ihren Kopf an meinen. »Ich weiß, dass das nicht so ist.«
    Eine Weile saßen wir schweigend da und beobachteten, wie sich die Nachmittagssonne langsam Richtung Horizont senkte.
    »Ich bin so stolz auf dich«, sagte sie. »Dass du das getan hast. All diese Fragen und Beschuldigungen. Du hast so viel erreicht, seit … so viel erreicht.«
    Tränen stiegen mir in die Augen. Ich zwinkerte, um sie zurückzuhalten. »Er hat mir unglaublich geholfen, Mum. Keiner von euch versteht das.«
    »Doch, das tue ich, Jenna. Ich sehe es jeden Tag. Und wenn du sagst, dass zwischen euch nichts passiert ist, worüber dein Vater und ich uns aufregen müssen, glaube ich dir.« Sie lächelte. »Ich geh jetzt besser und mache mir Gedanken über das Abendessen. Ruh dich aus. Ich bin sicher, es gibt schon bald gute Nachrichten.«
    Als sie aufstand, fiel mir etwas ein. »Mum, hast du schon mal Rosen gesehen, die um diese Jahreszeit blühen?«
    Sie überlegte. »Ja. Zum Beispiel die Schneewittchen-Rose. Du erinnerst dich bestimmt nicht mehr daran, aber wir hatten eine an unserem alten Haus.«
    »Welche Farbe?«
    »Weiß. Ein schönes milchiges Weiß. In milden Wintern blühte sie manchmal sogar zu Weihnachten. Diese Rosensorte ist ein Dauerblüher – wenn man sie regelmäßig zurückschneidet, blüht sie den ganzen Sommer und den Herbst hindurch. Nur Regen halten sie nicht so gut aus, aber das ist ihr einziger Makel. Warum fragst du?«
    »Nur so. Wirklich nur so.«
     
    Die Stunden vergingen und niemand rief an. Ich dachte an Ryan, der eingesperrt war, und versuchte, nicht zu weinen, weil er das nicht gewollt hätte. Doch als die Sonne untergegangen war und der Raum in Dunkelheit versank, konnte ich mich nicht länger beherrschen.
    Die Zimmertür ging auf. »Jen?«
    Ich rieb mir mit der Hand übers Gesicht und knipste die Nachttischlampe an.
    Charlie kam langsam zu mir geschlichen. »Haben sie Ryan freigelassen?«
    »Nein.«
    »Haben sie dir nicht geglaubt?«
    »Ich fürchte, nein.«
    Er kroch auf mein Bett und setzte sich auf die Knie. »Jen, kannst du mitkommen und mir helfen? Alleine schaff ich es nicht.«
    »Jetzt nicht, Charlie. Wirklich, ich kann nicht.«
    Er packte meine Hand und zog daran. »Du hast mich nicht verstanden. Ich-ich kann vielleicht helfen.«
    »Charlie, lass mich in Ruhe –«
    »Aber ich kann Ryan vielleicht helfen!«
    Mit einem Ruck setzte ich mich auf. »Wie meinst du das?«
    »Ich weiß nicht genau. Komm einfach mit.«
    Ich hatte meinen Bruder noch nie so erlebt, er zitterte vor Anspannung, und sein Gesicht sah blass und mitgenommen aus. Was auch immer mit ihm los war, es war besser, es irgendwo herauszufinden, wo man uns nicht hören konnte. Deshalb nickte ich und stand auf.
    Zusammen gingen wir runter. »Wir sind bei den Ponys, Mum«, rief ich, um allen unbequemen Fragen zuvorzukommen, während mein Bruder mich aus der Haustür zog. »Wir sind gleich wieder da.«
    Charlie führte mich zum Gartenschuppen. Er knipste die Taschenlampe an, öffnete die Tür und wühlte im Regal herum.
    »Was machst du da?«
    »Ich hole einen Spaten. Komm jetzt.«
    Ich hielt ihn fest. »Ich will wissen, was los ist. Du kannst Ryan vielleicht helfen? Wie? Sag es mir.«
    »Ich kann es nicht sagen«, erwiderte er und zog mich aufgeregt am Arm. »Ich versuche, es dir zu zeigen.«
    Die Sache fing an, mir auf die Nerven zu gehen. Wenn das einer von seinen dämlichen Streichen war … aber er war immer noch blass und angespannt. »Ich gebe dir eine Minute, Charlie. Und das war’s – mehr Zeit hast du nicht.«
    Er lief durch den Garten und ich trottete hinter ihm her. Ich konnte ihm nur raten, dass er mich nicht veralbern wollte.
    Als wir auf die Koppel kamen, machte er die Taschenlampe aus.
    »Bereit?«
    »Nein, ich gehe keinen Schritt weiter, bevor du mir nicht gesagt hast, was du vorhast.«
    In der Dunkelheit konnte ich sein Gesicht nicht sehen, doch die Anspannung spiegelte sich auch in seiner Stimme wider. »Ich habe etwas gesehen. Am Morgen nachdem Steven gestorben ist. Gleich nachdem du nach Hause gekommen bist. Ich habe von meinem Zimmerfenster aus etwas beobachtet«, flüsterte er.
    »Und

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