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Skin Deep - Nichts geht tiefer als die erste Liebe (German Edition)

Skin Deep - Nichts geht tiefer als die erste Liebe (German Edition)

Titel: Skin Deep - Nichts geht tiefer als die erste Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Jarratt
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konnte ich nicht mehr tragen, deshalb gab ich den Gedanken auf und rannte wieder die Treppe runter. Weil die Leute im Fernsehen immer Kaffee tranken, um nüchtern zu werden, machte ich welchen für Ryan. Die Thermoskanne packte ich zusammen mit etwas zu essen in eine Tragetasche.
    »Nacht!«, rief ich laut, als ich zurück zur Treppe ging.
    »Gute Nacht«, riefen Mum und Dad über die Geräusche aus dem Fernseher hinweg.
    Ich setzte Raggs mit einem Hundekuchen in seinen Korb und schlüpfte durch die Hintertür, im Gehen steckte ich den Ersatzschlüssel ein. Mum würde es vielleicht merken, wenn die Taschenlampe fehlte, deshalb stolperte ich im Dunkeln durch den Garten.
    »Bist du wach?«, flüsterte ich, bevor ich das Licht anmachte.
    »Ja.«
    Ich zog an der Schnur, und er setzte sich auf, wobei er gleich wieder über seinen Knien zusammensackte. Ich ließ die Decken neben ihm fallen und goss Kaffee ein. »Trink das.«
    »Ich dachte, du kommst nicht wieder. Du warst ewig weg.« Er klang nicht wie sonst – sondern weinerlich und sauer. Wenn er nicht so fertig gewesen wäre, hätte er niemals zugelassen, dass ich ihn so erlebte.
    »Wie viel hast du getrunken?« Ich setzte mich neben ihn und holte das Essen raus. »Hast du Hunger?«
    »’ne Flasche Wodka. Fast die ganze, die ganze, keine Ahnung. Und ich sterbe vor Hunger.« Er nahm ein Stück Quiche und verschlang es.
    »Was ist passiert?«
    »Hatte einen Streit. Hab mich geprügelt. Hab mich volllaufen lassen. Bin hergekommen«, murmelte er zwischen einzelnen Bissen.
    Ich schenkte ihm noch mehr Kaffee ein. »Was hat deine Mum zu dir gesagt?«
    Er schüttelte den Kopf. »Ist doch egal. Sie ist krank, und sie weiß nicht, was sie tut.«
    »Warum bist du dann hier und nicht zu Hause?«
    »Weil sie heute Nacht nicht alleine sein wird und ich es satthabe, das zu hören, und weil es mir reicht!« Er holte tief Luft. Seine Hände auf dem Stroh ballten sich, die Knöchel traten hervor. »Ich hab verdammt noch mal genug und will sie heute Nacht nicht mehr sehen.«
    Ich hatte Ryan noch nie so erlebt. Im grellen Licht der Glühbirne, in dem die blauen Flecken in seinem Gesicht seltsame Schatten hervorriefen, sah er Angst einflößend aus. Die Erkenntnis, wie es sein musste, mit Karen zusammen zu sein, wenn sie krank war, traf mich wie ein Blitzschlag. Er wollte nicht darüber reden, darum wechselte ich das Thema.
    »Hat Steven dich verletzt?«
    »Nicht ernsthaft. Und er hat eingesteckt, was er ausgeteilt hat.«
    Während ich eine Decke auf dem Stroh ausbreitete, aß er das letzte Stück Quiche und nahm sich dann das Schinkenbrötchen vor. Ich zögerte einen Moment und versuchte zu entscheiden, wie ich das Ganze mit nur einem Kissen hinkriegen sollte. Aber da legte er sich schon auf die Decke und zog die andere über sich.
    »Machst du das Licht aus? Es tut mir in den Augen weh.«
    Ich zog an der Schnur und fragte mich, was ich jetzt tun sollte. Bei ihm sitzen bleiben und ihn schlafen lassen? Doch es war kalt. Nebenan wieherten die Ponys leise im Stall. Durch die dünnen Bretter konnte ich ihren Heuatem riechen.
    »Findest du nicht zurück?«
    »Ich warte, bis sich meine Augen an die Dunkelheit gewöhnt haben.« Zentimeter für Zentimeter tastete ich mich wieder zurück, bis mein Fuß gegen etwas stieß. »Bist du das?«
    »Ja.« Er streckte den Arm aus, zog mich nach unten und schlug die Decke zurück, um mich auch darunterschlüpfen zu lassen.
    Schlechte Idee, aber ich hatte keine Wahl. Es würde schon gehen – es gab ja genug Platz …
    Ich setzte mich hin. In dem Moment, wo mein Hintern den Boden berührte, zog er mich an sich. Ich erstarrte.
    »Ich tue nichts, was ich nicht tun sollte«, sagte er, und ich wusste nicht, ob er verletzt oder wütend war.
    Innerlich stöhnte ich auf. Solange er so drauf war, konnte ich nichts richtig machen. »Hm, ich wollte eigentlich da drüben schlafen … aber wenn du willst, dass ich hier schlafe … äh …«
    Schweigen. Gereiztes, angespanntes Schweigen. Und dann drehte er sich weg. »Schlaf doch, wo du willst, verdammt noch mal.«
    »Bist du immer so abscheulich, wenn du betrunken bist?«
    Noch mehr Schweigen.
    Er drehte sich wieder zu mir. »Nein«, sagte er mit brüchiger Stimme. »Tut mir leid.« Er zog mich leicht am Arm. »Bitte. Ich will heute Nacht nicht allein sein. Ich mach auch nichts.«
    Ich konnte kaum glauben, dass er das gesagt hatte. Nicht Mr »Mir geht’s gut«. Dass er das zugab, traf mich mehr, als wenn er geweint

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