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Skin Deep - Nichts geht tiefer als die erste Liebe (German Edition)

Skin Deep - Nichts geht tiefer als die erste Liebe (German Edition)

Titel: Skin Deep - Nichts geht tiefer als die erste Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Jarratt
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Ort wie diesem erwartet man sie nur nicht.« Ruckartig hob er den Kopf und sah auf die Uhr. »Mist! Weißt du, wie spät es ist? Ich bring dich jetzt besser nach Hause. Ich will nicht, dass deine Mum sauer auf mich ist. Sie ist alles, was noch zwischen mir und der Forke steht.«
    »Gleich. Ich möchte dich noch was fragen.«
    »Die Antwort lautet Ja.«
    »Was? Du kennst die Frage doch gar nicht.«
    »Doch. Du willst wissen, ob ich gut im Bett bin.«
    Ich dachte daran, ihn mit dem Kissen zu ersticken, doch es wurde spät, und ich musste nach Hause. »Wird es mit deiner Mum bald wieder besser? Und mit dir?«
    Sein Grinsen verschwand. »Ja. Ich habe dir ja gesagt, dass sie nicht gefährlich ist. Sie benimmt sich nur manchmal ein bisschen verrückt. Meist kommt sie schnell wieder runter. Sehr schnell. Ihre Tiefs sind schlimmer als ihre Hochs und sie dauern auch länger.«
    »Was passiert dann?«
    Er zuckte mit den Schultern. »Sie … macht nichts mehr. Überhaupt nichts mehr. An einigen Tagen steht sie nicht mal auf, außer ich bringe sie dazu. Sie liegt im Bett und starrt an die Wand. Und weint. Und dann starrt sie wieder.«
    »Und wie lange dauert das?«
    »Das ist unterschiedlich. Meistens ist es ein paar Wochen lang richtig schlimm. Einmal hat es auch ein paar Monate gedauert.«
    Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Es war blöd, aber ich streichelte seinen Arm, als ob das helfen könnte. Und er wuschelte mir durch die Haare, als ob es wirklich half.
    Der Spaziergang nach Hause war zu schnell vorbei. Ich wollte mich noch nicht von ihm trennen. Er gab mir einen letzten langen Kuss und murmelte unbeholfen »Ich meine es wirklich so« in mein Ohr. Dann lief er die Straße runter.
    Als ich mich zu Mum aufs Sofa setzte, hob sie eine Augenbraue und blickte bedeutungsvoll auf die Uhr.
    »Wo ist Dad?«
    »Ich habe ihn gebeten, mit Charlie und seinen Freunden zum Bowling zu gehen. Er musste mal raus und was ganz Normales machen. Und mit einem Haufen zehnjähriger Jungen im Schlepptau kann man nicht ins Grübeln kommen.«
    »Oh, schön. Gute Idee.«
    »Es war wirklich eine gute Idee, besonders, wenn man bedenkt, wie spät du nach Hause gekommen bist.«
    »Ich habe mir überlegt, dass ich Dad Ryan bald vorstellen sollte, aber ich will ihn nicht noch mehr stressen.«
    Sie runzelte die Stirn. »Vielleicht wäre das sogar ganz gut. Dann kann er mal über was anderes nachdenken. Aber bitte warne den armen Jungen diesmal vor. Ich dachte schon, ich müsste ihn wiederbeleben, als du ihn mit mir konfrontiert hast.«
    »Wenn ich es ihm vorher gesagt hätte, wäre er bloß nervös gewesen.«
    »Warum macht es ihn nervös, uns kennenzulernen?«
    »Das Hausboot, Mum. Die Leute haben Vorurteile.«
    »Ja, wirklich? Ich fand ihn sehr höflich. Und ziemlich schüchtern.«
    »Mum, so schüchtern ist er auch wieder nicht.«
    Ich versuchte, ein Kichern zu unterdrücken, und sie beobachtete mich scharf. Je mehr ich es unterdrückte, desto ernster blickte sie. »Jenna, müssen wir uns unterhalten?«
    »Nein, Mum, müssen wir nicht!«
    Eltern! Warum glaubten sie eigentlich, dass Teenager nichts als Sex im Kopf hatten? Wahrscheinlich war das Fernsehen schuld.

40_Ryan
    Am nächsten Tag spazierten wir auf den Hügel oberhalb des Dorfes und setzten uns oben auf der Kuppe auf die frei liegenden Wurzeln der Eiche. Zu unseren Füßen lag Strenton, sonntäglich-beschaulich wie auf einer Postkarte. Ich lehnte mich mit dem Rücken gegen den Stamm und hielt Jenna fest umschlungen, um sie zu wärmen.
    »Da unten sieht alles so friedlich aus«, sagte sie. »Wie früher.«
    »Mmmh.«
    »Manchmal habe ich den Eindruck, man kann die Angst förmlich spüren – als ob jeder nur darauf wartet, dass sich der Psychomörder auf ihn stürzt, sobald er einen Fuß vor die Tür setzt.«
    Ich wickelte eine Strähne ihres Haars um meinen Finger. »Ich hätte nicht gedacht, dass deine Mum dich heute gehen lässt.«
    »Ich auch nicht.«
    »Glauben sie immer noch, dass es jemand von außerhalb war? Die Leute aus dem Dorf, meine ich.«
    Sie nickte. »Es kann keiner von hier gewesen sein. Das ist einfach unmöglich. Ich meine … das wüssten wir doch. Oder?«
    »Keine Ahnung. Vielleicht. Schätze schon.«
    Wir sahen ein paar Vögeln zu, die über uns aufstiegen und davonflatterten, um sich dann in der Weißdornhecke auf der Wiese niederzulassen. Raggs wurde langsam müde und legte sich hin.
    Ein Blatt schwebte herab und landete auf uns. Jenna nahm es in die Hand. Es wellte

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