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Skin Deep - Nichts geht tiefer als die erste Liebe (German Edition)

Skin Deep - Nichts geht tiefer als die erste Liebe (German Edition)

Titel: Skin Deep - Nichts geht tiefer als die erste Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Jarratt
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verlieh, um sie zu öffnen.
    Es gab eine, die erst ein paar Tage alt war. Die mich zum Lächeln brachte. Ryan hatte mir die Haare hinter die Ohren geschoben, mein Kinn angehoben und mich angeschaut. »Was machst du da?«, hatte ich ihn gefragt.
    »Ich versuche, mich zu entscheiden, welchen Teil ich zuerst küssen soll.« Er sagte es so, als müsste er sich zwischen Schokoladenkuchen und Sahneeis entscheiden. »Irgendwo muss ich ja anfangen, aber ich will am liebsten alles gleichzeitig. Hmmm, dann nehmen wir mal … diese Stelle hier!« Er stürzte sich auf mich und gab mir einen Schmatzer auf den rechten Wangenknochen, wo die Narben anfingen.
    Wenn er jetzt hier wäre, würde er mich so lange anstupsen und kitzeln, bis ich die Augen aufmachte, deshalb atmete ich kurz ein und schaute in den Spiegel.
    Es war nicht so schlimm wie damals. Die Zeit und die Maske hatten das Narbengewebe verblassen lassen und es geglättet. Ich fand, ich sah … menschlich aus. Voller Narben, aber menschlich. Ich konnte fast hören, wie Ryan mit selbstzufriedener Stimme verkündete: »Hab ich doch gesagt.«
     
    Mum akzeptierte, dass ich auf dem Weg zum Auto schwieg. Wahrscheinlich war sie froh, dass ich es so gut durchgestanden hatte, und mehr erwartete sie nicht. Als wir kurz vor dem Parkplatz waren, überraschte ich uns beide.
    Ich blieb vor einem Küchen- und Bad-Studio stehen. »Mum, meinst du, die haben hier Badezimmerspiegel?« Sie starrte mich an. »Ich brauche doch einen neuen.«
    Ihr Gesicht hellte sich auf.
    Im Laden bekam sie den Anruf. Sie ging ans Handy, hörte kurz zu, und dann brach sie in Tränen aus.
    »Mum? Mum, was ist passiert?« Hatte es einen Unfall gegeben? Dad? Charlie?
    Sie legte die Arme um mich. »Es ist alles gut, Liebes. Das war dein Dad. Das Testergebnis liegt endlich vor. Sie haben ihren Verdacht gegen ihn fallen gelassen.«

42_Ryan
    Das Handy in meiner Tasche vibrierte.
    »Kann ich rangehen?«
    Sie nickten und ich klappte es auf.
    »Testergebnis ist da. Dad war’s nicht.«
    Ich weiß …
    Ich klappte das Handy wieder zu.
    »War das deine Mutter?«
    »Meine Freundin.«
    »Bist du sicher, dass deine Mutter bald zurückkommt?«
    »Ich glaube schon, aber ich habe Ihnen ja gesagt, ich wusste nicht, dass sie ausgegangen ist.« Er beobachtete mich und ich verschränkte die Hände ineinander. Sein Kollege blickte aus dem Fenster.
    Die Tür öffnete sich klappernd und Mum rannte die Stufen hinunter. Beim Anblick der beiden fremden Männer blieb sie abrupt stehen.
    »Wer sind Sie?«
    »Polizei, Mrs Gordon.« Sie holten ihre Dienstmarken raus.
    »Was wollen Sie?« Ihr Gesicht bekam diesen »Ich kämpfe gegen das Gesetz und das Gesetz wird mich niemals besiegen«-Ausdruck.
    »Wir haben auf Sie gewartet. Wir wollen, dass Ihr Sohn mit auf die Wache kommt und eine DNA-Probe abgibt.«
    Sie öffnete den Mund und wollte gerade anfangen, sich über Bürgerrechte und den Polizeistaat auszulassen, deshalb sprang ich auf und ging zu ihr. »Nur, damit sie mich von der Liste der Verdächtigen streichen können. Sie haben noch ein paar andere Leute darum gebeten.«
    Der kleinere Polizist nickte. »Das stimmt. Wenn er nichts mit der Sache zu tun hat, müssen Sie sich überhaupt keine Sorgen machen. Es ist nur Teil unserer Untersuchungen. Wenn Sie jetzt mitkommen könnten, fahren wir Sie – nachdem es erledigt ist – wieder nach Hause.«
    Wie viel von meiner DNA war wohl nach der Prügelei auf Carlisle zu finden? Aber wenn ich nicht zustimmte, würden sie mich verdächtigen. Als sie gerade wegschauten, warf ich Mum einen Hilfe suchenden Blick zu, weil ich verzweifelt darauf hoffte, dass sie wusste, was zu tun war. Ich selbst hatte keinen Schimmer.
    Sie wiesen uns an, hinten in den Polizeiwagen zu steigen. Wenn ich nicht so damit beschäftigt gewesen wäre, ein Zittern zu unterdrücken, hätten sie mir fast leidgetan. Mum sah fuchsteufelswild aus und versuchte, ihre Köpfe von hinten mit Blicken zu durchbohren. Sie hielt meine Hand fest umklammert und ich starrte aus dem Fenster.
    Auf der Wache brachten sie uns in ein Zimmer und ließen uns allein. Eine Frau kam herein und hielt uns einen Vortrag, als ob sie ein Schriftstück verlesen würde … irgendwas über Fingerabdrücke und wie lange sie meine DNA aufbewahren durften und ob ich zustimmte. Alles, was ich denken konnte, war: »Sei still, mach es einfach und lass mich hier raus.« Mein Herz schlug schneller, meine Haut rötete sich, und jeder einzelne Nerv meines Körpers

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