Skin Game: Gefährliche Berührung (German Edition)
Hand, denn sie durften kein Wort reden, bis er gefunden hatte, was er suchte. Dann entdeckte er es. Im Deckenventilator im Schlafzimmer steckte ein kleines Abhörgerät, nicht größer als ein Zehncentstück.
Das war eine Mordsscheiße. Zwei Dinge konnten passiert sein: Entweder meinte Serrano, ihm nicht mehr trauen zu können, oder wesentlich gefährlichere Leute hatten ihn aufgespürt. Egal, wie er es drehte und wendete, es passierte zum denkbar schlechtesten Zeitpunkt. Seine Möglichkeiten waren begrenzt.
Die Wanze zu entfernen, würde seinen Gegnern zeigen, dass er sie entdeckt hatte. Falls es Serrano war, der hoffte, durch die Abhörmaßnahme irgendwelchen Schmutz über seinen Stellvertreter herauszubekommen, würde er misstrauisch werden, weil Foster überhaupt nach einer Wanze gesucht hatte. Wenn es sich jedoch nicht um Serrano handelte, konnte es weitaus unangenehmer werden.
Nach dreißig Sekunden des Abwägens beließ er die Wanze an ihrem Platz. Er ging zurück zur Wohnungstür, wo Mia noch immer wartend stand. Ohne ein Wort nahm er ihr die Handtasche ab. Sie war so geistesgegenwärtig, nicht zu protestieren, und ließ ihn darin wühlen. Zum Glück war sie so gut organisiert, wie sie aussah. Er fand Stift und Notizblock und schrieb: Plan B. Die Wohnung ist nicht mehr sicher.
»Ich will mir nur ein frisches Hemd anziehen«, sagte er laut. »Dann können wir essen gehen.«
Spielen Sie mit! , formte er lautlos mit den Lippen.
Ihrem Gesicht nach zu urteilen, war ihre Geduld mit ihm fast zu Ende. »Klingt gut.«
Foster erzeugte die entsprechenden Geräusche, um seiner Aussage Glaubwürdigkeit zu verleihen, dann verließ er die Wohnung und ging mit Mia den Hausflur entlang. Als sie an die Treppe kamen, war jeder Muskel seines Körpers angespannt. Eigentlich hätte er eine Waffe bei sich tragen sollen, aber notfalls konnte er jemanden auch mit bloßen Händen ausschalten. Zwar spielte er seit Jahren den Schlipsträger, aber seine Reflexe funktionierten noch.
Eine alte Dame ging mit ihrem Hund Gassi und eine weitere Frau brachte ihr Kleinkind zu den Schaukeln auf dem Grundstück. Alles sah friedlich aus. Normal. Für ihn war das Leben nie so gewesen, zumindest nicht, seit die Stiftung ihn in den Krallen hatte.
Er staunte über Mias Kooperationsbereitschaft, während er sein Auto von oben bis unten absuchte. Es schien sauber zu sein. Als sie schließlich einstiegen, spürte er das Adrenalin. Er wollte kämpfen, wollte direkt mit demjenigen konfrontiert werden. Doch er wusste aus Erfahrung, dass sich manche Gefahr von der Seite oder von hinten anschlich.
»Ich dachte schon, Sie würden mich mit dem ganzen Abhörquatsch an der Nase herumführen«, sagte sie mit zittriger Stimme. »Aber dann habe ich Ihr Gesicht gesehen. Sie haben nicht viel Sinn für Humor, nicht wahr?«
Nein, dachte er. Lexie war das Lachen in Person gewesen. Er lachte schon lange nicht mehr.
»Wir sind vom FBI . Wir haben keinen Humor, von dem wir wüssten«, zitierte er, da er gerade an den Film dachte, den er zuletzt mit ihr gesehen hatte, bevor alles bergab gegangen war.
» Men in Black «, sagte Mia. »Wollen Sie damit sagen, Sie arbeiten für die Regierung?«
»Das könnte ich behaupten, es wäre aber nicht wahr.«
»Was dann? Wer hört Sie ab?«
»Darauf gibt es mehrere mögliche Antworten. Ich bezweifle, dass Sie auch nur eine davon interessieren würde, solange sie nichts mit Ihrer Freundin zu tun hat.«
»Das stimmt«, gab sie zu. »Ich möchte lieber nicht in Ihre Schwierigkeiten mit hineingezogen werden. Nehmen Sie’s mir nicht übel.«
»Schon okay. Also, kurz gesagt ist Folgendes passiert.« Foster fasste die Geschehnisse für sie zusammen, erklärte, wie Kyra Serrano betrogen hatte und er schließlich im Kasino von ihr gedemütigt worden war, indem sie ihren Verlobungsring beim Blackjack gesetzt hatte. »Und dann – und das ist das eigentliche Glanzstück – hielt sie ein Schild für die Überwachungskameras hoch, auf dem stand: Ich wollte nur dein Geld. Ich würde lieber sterben, als dich zu heiraten. Ziemlich dramatisch. Die Aufzeichnung ist auf YouTube gelandet.« Sein Zutun dabei erwähnte er nicht, so sehr es ihn auch befriedigt hatte.
»Das ist … mehr oder weniger so ihr Plan gewesen. Nur die Sache mit dem Schild ist neu. Interessanter Dreh. Oh Gott, ich hätte nie gedacht, dass sie es wirklich durchzieht.« Mia schloss die Augen. »Ich nehme an, er nahm das gar nicht gut auf.«
»Serrano? Nein. Sie ist
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