Skin Game: Gefährliche Berührung (German Edition)
hinzu, »ich hab die Kosten für das Essen von meinem Anteil abgezogen. Hier ist deiner.« Er schob ihr ein Bündel Scheine über den Tisch.
Kyra stopfte das Geld in ihre Tasche, die neben ihrem Stuhl am Boden stand. Sie zählte es nicht nach. Hätte er sie betrügen wollen, wäre er einfach verschwunden, statt fünf Dollar zu unterschlagen.
Wie er sich wahrscheinlich gedacht hatte, war sie schnell mit ihrem Sandwich fertig. Für das Grünzeug, das er ihr jetzt auf den Teller tat, konnte sie weniger Begeisterung aufbringen, doch als er ihr Wein einschenkte, fühlte sie sich angemessen entschädigt. Sie knabberte lustlos an einem Stück Sellerie, unbeeindruckt von dessen Vitamingehalt.
Bald wird er mich noch Multivitaminsaft trinken lassen.
»Nach unserem Auftritt im Lefty’s überkam dich also der Wunsch, mich satt zu machen?« So ganz hatte sie das noch nicht kapiert.
»Altruismus sagt dir nichts, hm?«
Sie zog einen Mundwinkel hoch. »Nicht viel.«
»Aber vielleicht brutale Ehrlichkeit. Du hast gesagt, wir würden wieder Sex haben, wenn ich ihn mir verdient hätte, weißt du noch?« Rey grinste und deutete auf die Kerzen. »Betrachte das als einen Anfang.«
Das Motiv leuchtete ihr ein. Er wollte etwas von ihr und hatte sich überlegt, wie er es bekommen könnte. Kyra lächelte ihn an.
»Das ist schön«, sagte sie leise. »Wer hätte gedacht, dass ein paar Kerzen so viel ausmachen?« Sie fühlte sich jedoch verpflichtet, ihn zu warnen. »Aber etwas solltest du wissen … Ich habe keine romantische Ader. Ich meine, ich bin dafür nicht empfänglich.«
Rey betrachtete sie im flackernden Licht. Sie hatte das Gefühl, er würde mit seinen Onyxaugen durch Haut, Fleisch und Knochen hindurch in Bereiche ihres Innersten sehen, denen sie selbst wenig Beachtung schenkte. Als er endlich etwas sagte, schauderte sie, wie befreit von einem Zauberbann, durch den ihre Geheimnisse offenbart wurden.
»Woher willst du das wissen?«, fragte er.
Wieder durchlief sie ein Schauder. Es war, als könnte er in ihre Vergangenheit blicken und sehen, dass sie nirgends lange genug gelebt hatte, um einen Blumenstrauß geschenkt zu bekommen, zumindest nicht, wenn sie es ernst mit jemandem gemeint hatte. Serrano zählte nicht. Rey wusste, sie war noch nie von einem Mann, den sie schätzte und respektierte, in ein feines Restaurant eingeladen worden. Dabei hatte sie ihre Entscheidung, so zu leben, noch nie bereut.
Doch hier im Halbdunkel, eingehüllt von Vanilleduft, fragte sie sich zum ersten Mal, was möglich gewesen wäre. Es gefiel ihr nicht, dass er sie ins Grübeln brachte. Ihr Magen zog sich um das Sandwich zusammen, das sie verschlungen hatte.
»Es ist einfach so.« Sie löste sich von dem befremdlichen Eindruck, er könnte ihr bis in die Seele blicken. »Aber ich rechne dir deinen Versuch an. Ich fühle mich wirklich geschmeichelt, weil du dir solche Mühe machst, obwohl du mich schon gehabt hast.«
»Drei Mal«, bekräftigte er mit leiser, gefährlich klingender Stimme. »Und es war nicht genug.«
Beim Gedanken an diese Nacht wurde ihr ganz heiß. Sie war noch mit keinem zusammen gewesen, der so grob sein konnte, wie sie es wollte, ohne sie zu verletzen. Rey jedoch beherrschte es kunstvoll, wusste, wo er zupacken, wie er sie halten, wann er sich zügeln sollte. Er setzte seine Finger und Zähne gekonnt ein. Kyra wand sich innerlich und presste die Oberschenkel zusammen.
»Sex ist Sex.« Sie schlug einen herablassenden Tonfall an, damit er nicht merkte, wie sehr er sie aufgewühlt hatte.
»Nein.« Er schüttelte den Kopf. »Wir hatten etwas völlig anderes, und das weißt du.«
»Etwas anderes als Sex?« Zu ihrem eigenen Schutz wurde sie sarkastisch. »Mit einem Kerl, den ich – unfreiwillig – vor einem billigen Rasthaus aufgegabelt habe? Wohl kaum.«
Er beugte sich vor. »Und wieso wusste ich dann, dass du es gern hast, wenn man dir an der Innenseite in den Oberschenkel beißt? Oder dass du gern gebändigt und von hinten genommen wirst?«
Beide kamen auf denselben Gedanken. Wenn sie ehrlich war, hatte die gemeinsame Nacht mehr als einmal ihre Vorstellungskraft angeregt. Aber sie würde keiner Sexfantasie nachgeben, bei der er am Ende mühelos das bekäme, was er wollte. Es war ihr ernst damit gewesen, dass er es sich verdienen sollte.
Kyra zuckte mit den Schultern. »Manchmal haben Leute denselben Tick. Wenn sie sich begegnen, ist das ein glücklicher Zufall.«
»Ich sehe schon, mit dir wird es schwierig
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