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Skinchanger: Wildes Blut - Winter, P: Skinchanger: Wildes Blut

Skinchanger: Wildes Blut - Winter, P: Skinchanger: Wildes Blut

Titel: Skinchanger: Wildes Blut - Winter, P: Skinchanger: Wildes Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pandora Winter
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eigenen Bruder ging sie aus dem Weg. Man gewöhnte sich an alles, sogar an diesen extrem sensibilisierten Geruchssinn. Der bestialische Gestank, den Colin verbreitete, blieb unerträglich. Seit dem Morgen dröhnte es in ihrem Kopf, und alles um sie herum schien doppelt so lautstark zu sein wie sonst. Den Tag über wurde es schlimmer und intensiver. Während der Schicht trug sie Ohrstöpsel. Die Musik in der Bar zerrte an ihrem Trommelfell, und trotzdem war sie in der Lage, jede Bestellung über den Krach hinweg deutlich zu hören. Das war verrückt, aber ihre Probleme wollten einfach nicht abreißen.
    „Hey, Süße, streikt der alte Karren?“
    Der Mann war älter, sein Haar mit grauen Strähnen durchzogen, und sein Bart wirkte ungepflegt. Sein Lächeln entblößte eine Zahnlücke. Er blickte freundlich aus dem geöffneten Beifahrerfenster.
    „Komm und steig ein, ich fahr dich zur nächsten Werkstatt.“
    Devin zögerte, überrascht, dass es in dieser anonymen Großstadt noch hilfsbereite Menschen gab. Der Kindersitz auf der Rückbank wirkte beruhigend. Als sie einstieg, beugte er sich über sie, griff nach dem Gurt und schnallte ihn für sie fest.
    „Ist ein bisschen kompliziert.“
    Er grinste, legte den Gang ein und fuhr los.
    „Du bist nicht von hier, stimmt`s?“
    „Nein. Ist das so offensichtlich?“
    Devin stöhnte leise und betrachtete die vorbeiziehenden Lichter der Cafés, Spielhallen und Bars.
    „Ich bin Franklyn aus Ohio.“
    „Devin. Nett dich kennenzulernen, Franklyn aus Ohio.“
    Sein Lachen klang herzlich, und er tätschelte ihr Knie.
    „Erzähl, was macht ein hübsches Countrygirl wie du in einer Stadt wie Detroit?“
    „Arbeiten.“
    Noch immer lag seine grau behaarte Hand auf ihrem Knie, und langsam empfand sie es als unangenehm. Sanft schob sie seine Finger von sich. Er griff erneut zu.
    „Lass mich raten, du bist Tänzerin?“
    „Nein, ich biete Selbstverteidigungskurse für Frauen an.“
    Sie hob ihre Augenbrauen, wischte seine Hand erneut von ihrem Bein, und Franklyn ließ von ihr ab. An der nächsten roten Ampel lagen seine Finger auf ihrer Schulter.
    „Entschuldige, aber ich mag es nicht, angefasst zu werden.“
    Franklyn ergriff sein Lenkrad und schwieg. Sie verpasste den Moment auszusteigen, als die Verkehrslichter umschalteten und er anfuhr. Er bog viel zu schnell in die nächste Straße, und Devin verlor die Orientierung.
    „Wohin fährst du?“
    „Keine Sorge, ich kenne einen guten Mechaniker.“
    Wut stieg in ihr empor. Wie hatte sie so naiv und dumm sein können? Sie war hier nicht mehr in Crystal Falls, wo jeder jeden kannte.
    „Halt an!“
    „Warum?“
    „Halt sofort den Wagen an, ich will aussteigen.“
    Wieder landeten seine Griffel auf ihrem Knie, und ihr Zorn richtete sich auf den penetranten Kerl. Ein Knurren drang aus der Tiefe ihrer Kehle empor, doch kein Laut verließ ihre Lippen. Ihr Arm schmerzte wie eine stechende Pein, als würde jemand langsam ihre Knochen brechen. Devin starrte ihre Hand an, blinzelte, und die Finger auf ihrem Knie glitten tastend ihren Schenkel empor. Erneut blinzelte sie, nicht sicher, ob das wirklich gerade geschah. Wuchsen ihre Nägel? Die Knochen in ihrer Hand knackten leise.
    „Oh mein Gott!“
    Der entsetzte Aufschrei ließ Franklyn auf die Bremse treten.
    „Was ist los? Ich dachte, du und ich …“
    Devin riss die Tür auf und rannte los.
    „Hey!“
    Sie hielt nicht an, lief weiter. Als sie außer Sichtweite war, presste sie den Rücken gegen eine Hauswand und hob vorsichtig ihre Finger.
    „Du drehst jetzt wirklich durch.“
    Alles schien normal. Keine Krallen! Keine Pranke! Mit beiden Händen strich sie sich über das Gesicht. Das konnte nicht sein. Bekam sie Halluzinationen?
    „Hey, Süße, hier steckst du.“
    Franklyn war ihr gefolgt und wirkte viel größer als im Wagen. Devin prallte zurück.
    „Hübsches Eckchen. Hier können wir ungestört sein.“
    Sein Lächeln wirkte jetzt nicht mehr nett, viel schmutziger und abstoßender.
    „Ich werde jetzt gehen und nichts ist passiert, okay?“
    „Noch nicht.“
    Als sie flüchten wollte, schnitt er ihr flink den Weg ab. Sein Blick wirkte gierig, als er sie musterte. Der erste Schreck legte sich, und der Zorn kehrte zurück.
    „Es wird auch nichts passieren. Verpiss dich, alter Mann.“
    „Na, wer wird denn gleich so ungemütlich werden, Süße.“
    Er griff nach ihr, erwischte sie aber nicht.
    „Lass mich gehen.“
    „Wir könnten viel Spaß haben.“
    Devin hob die

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