Skinchanger: Wildes Blut - Winter, P: Skinchanger: Wildes Blut
Fäuste, suchte nach ihrem Gleichgewicht und stellte einen Fuß vor.
„Wenn du mich anfasst, geht es dir schlecht.“
„Oh, du willst vorher boxen, kein Problem. Ich war Champion, weißt du.“
Unbeeindruckt trat er nah an sie heran. Devin sah zu ihm empor, presste ihre Hände gegen seine breite Brust und drückte. Fassungslos sah sie zu, wie dieses Schwergewicht einige Schritte von ihr entfernt gegen einen Metallschuppen krachte und keuchend in die Knie sackte. Sie schloss ihren offenstehenden Mund und starrte auf ihre Finger. Klein, zierlich, feine Glieder. Sie lachte, halb verwirrt, halb amüsiert.
„Das wird dir eine Lehre sein, Dreckskerl.“
Unwissend, wie sie das geschafft hatte, zuckte sie mit den Schultern, schüttelte ihren Kopf und machte sie sich zu Fuß auf den Heimweg. Leise schloss sie die Haustür auf. Im Schlafzimmer ihres Bruders war noch Licht. Sie kämpfte die Übelkeit nieder und ging zu ihrem Raum. Bevor sie die Tür schloss, hörte sie ein leises Wimmern. Als ihr bewusst wurde, dass sie die Ohrstöpsel noch immer trug, nahm Devin sie heraus und lauschte intensiver. War das Kayla? Ein Klatschen, das wie ein Schlag klang. Ihr Herz begann zu rasen. Ein Schluchzen! Sie überlegte nicht mehr, sondern lief den Korridor entlang und riss die Tür auf.
„Colin!“
Ihr Bruder hielt mit einer Hand den Hals der zierlichen Blondine umschlungen, die andere, zur Faust geballt, holte gerade aus.
„Bist du total bescheuert?“
„Hau ab! Das ist nicht deine Sache.“
„Lass sie los! Sofort!“
„Verschwinde, oder ich schwöre …“
Sein Gesicht war zu einer Fratze aus purem Hass verzogen. Devin konnte sich nicht bewegen, stand wie versteinert da. In ihr regte sich etwas, wild und animalisch. Eine reine und unverfälschte Kraft, die wie ein zweites Herz in ihrer Brust zum Leben erwachte und heftig pochte. Devin rang nach Atem, spürte diese Gewalt ihren Körper durchfluten.
„Geh weg von ihr, Colin.“
Ihre Stimme klang sogar in ihren Ohren fremd, dunkler und bedrohlich. Er reagiert zu langsam. Sie packte ihn, riss ihn zu sich herum, und ihre Hand fuhr durch sein Gesicht. Colin schrie auf, taumelte zurück und hielt sich die Wunde, die Devins Hieb aufgerissen hatte.
„Was hast du getan?“
Blut floss durch seine Finger und tropfte zu Boden. Devin hörte ihn und hörte ihn irgendwie nicht. Sie blieb direkt vor ihm stehen, sah auf ihn nieder und neigte ihren Kopf. Innerlich schrie sie, doch etwas anderes kontrollierte ihre Reaktionen, und kein Laut drang über ihre Lippen.
„Devin!“
Kayla lief bleich an, als sie das Blut an Devins gekrümmten Fingern erkannte und zusah, wie sich die scharfen Krallen zurückzogen.
„Oh mein Gott.“
Devins Körper reagierte nicht auf sie. Wie ferngesteuert drehte sie sich zurück zu Colin, dessen Augen schreckgeweitet auf ihre gebleckten Zähne fixiert waren. Das
Ding
, das sie kontrollierte, wollte töten, und sie war nicht in der Lage, es aufzuhalten. Plötzlich gellte ein Kreischen durch das Haus. Die Faust traf Devin wie aus dem Nichts.
Nathan sah zu, wie Devin bewusstlos zu Boden ging. Grinsend sah er die entsetzte Blondine an.
„Devin und ich sind alte Freunde.“
Er hob sie auf seine Arme. Kayla blickte ihm stumm nach, als der Hüne Devin aus dem Haus trug, während Colin wie von Sinnen vor sich her stammelte und hysterisch zu schreien begann.
Kapitel 11
„Jacks, bitte, ich flehe dich an, mach das nicht. Du musst mir glauben, dass es möglich ist. Ash war der Beweis, sie sind nicht so, wie du glaubst. Sie können lernen.“
Reece beschwor seinen Bruder und redete auf ihn ein, während Nathan mit überkreuzten Armen und neutralem Gesichtsausdruck neben der Bürotür stand. Sein Blick war auf den Boden gerichtet.
„Woher kennst du Ash?“
Stöhnend erwachte Devin aus ihrer Benommenheit und blinzelte in die sechs Augenpaare, die sich auf sie richteten. Ihre linke Schläfe fühlte sich erst wie taub an, dann schien ein Dampfhammer wieder und wieder zuzuschlagen.
„Autsch, verdammt … was ist …“
Ihre Hand glitt von ihrem Kopf. Erstarrt betrachtete sie die Finger, betastete ihren Mund, und eine Gänsehaut bildete sich auf ihrem Körper. Schlagartig kam die Erinnerung zurück. Etwas hatte von ihr Besitz ergriffen wie ein Dämon, wie in diesen verrückten und dämlichen Horrorsplatterfilmen.
„Oh mein Gott! Ich bin besessen!“
Sie starrte verängstigt in Jacksons Augen. Ihr Blick wechselte zum amüsierten, sich von ihr
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