Skinchanger: Wildes Blut - Winter, P: Skinchanger: Wildes Blut
er sah aus, als hätte er nichts anderes von ihm erwartet.
„Nathan?“
Jackson suchte nach den geeigneten Worten, schüttelte dann seinen Kopf und sah Nathan direkt in die Augen.
„Ich weiß, wo dein Vater sein könnte. Devins Freundin Kayla erzählte eine Geschichte von einem Mann, den die Bewohner als Werwolf bezeichneten. Er ist in der Nähe geblieben, trotz des Verbots.“
Das Gesicht des Natives blieb reglos.
„Dein Vater hält sich vielleicht noch in Coolwaters auf.“
Ein schweigendes Nicken war alles, das Nathan von sich gab. Devin hingegen stand geräuschvoll auf.
„Könnte mich mal einer einweihen? Ich hasse es, die Einzige zu sein, die nur Bahnhof versteht. Was hat Nathans Vater getan? Und außerdem wollte ich dich schon fragen: Warum riechst du anders als die beiden?“
„Weil ich anders bin.“
Nathan stand auf und verließ den Raum.
„Danke für das Gespräch. Jackson?“
„Das erkläre ich dir ein anderes Mal. Wir haben Wichtigeres zu regeln.“
„Ich könnte in einer Stunde schon Wurmfutter sein, also lasst mich nicht dumm sterben. Warum ist er anders? Was ist mit ihm?“
Der Geruch des Clans, die Verbundenheit und das enge Band zwischen ihnen allen war deutlich spürbar, aber seit ihrer Rückkehr und ihrer ersten Wandlung konnte sie Nathans Aura besser wahrnehmen.
„Reece begeht seit geraumer Zeit Hochverrat und könnte dafür sterben, und alles, was dich interessiert, ist Nathans Geruch?“
Jacksons Geduld hing an einem seidenen Faden. Er wirkte angespannt, unausgeglichen und ruhelos. Die ganze Situation schien ihn zu belasten und ihm nicht zu behagen. Dennoch nickte er mit einem langgezogenen Seufzen.
„Er ist ein Mischling. Seine Mutter war eine Navajo und sein Vater der Leibwächter meines Vaters. Als sein Vater sich mit einer Menschenfrau einließ, brach er damit das Gesetz und wurde verbannt. Nathans Mutter ist bei seiner Geburt gestorben. Auch sie hat ihr eigenes Volk verraten, denn die Navajo fürchten uns, glauben, wir sind schwarze Magier, die Tod und Verderben bringen. Für sie sind wir Skinwalker.“
„Mischling? Was bedeutet das? Er ist ein Wolf, richtig?“
„Nicht ganz! Ich bin halb Mensch und halb Wolf, doch mein Wolf wird niemals frei sein und niemals mit dem Clan laufen.“
Nathan war unbemerkt in den Raum zurückgekehrt, und Devin starrte ihn sprachlos an. Mitleid regte sich in ihr, denn sie fühlte, was Nathans Leid bedeuten musste, nachdem sie in der Nacht zuvor von der unendlichen Freiheit gekostet hatte. Sie wollte ihn berühren, eine Geste, die von der Wölfin in ihr stammte, doch Nathan wich ihr aus. Die Bitte stand ihm in den Augen, und sie nickte verständnisvoll.
„Okay. Die Infizierten. Was ist mit ihnen? Du hast mir gesagt, es wären Jäger in der Stadt. Deswegen darf ich auch nicht frei herumlaufen. Ich könnte ja jemanden anknabbern.“
Sarkastisch kräuselte sie ihre Nase. Jackson ignorierte ihr provokantes Lächeln.
„Wir müssen sie aus der Stadt schaffen. Reece, hol mal die Karten aus dem Sekretär.“
„Ich hätte da eine Idee.“
Jackson reagierte nicht auf Devins Zwischenruf, nahm die Landkarte aus Reece‘ Händen und breitete sie auf dem Wohnzimmertisch aus.
„Three Rivers liegt hier, hier ist Detroit … Wir brauchen einen abgelegenen Ort. Ich weiß nicht, wie lange wir uns verstecken können, bevor Thorne und seine Truppe unsere Spur finden. Aber es verschafft uns etwas Zeit.“
„Es gibt da eine alte Farm.“
Devin stand hinter den drei Männern und warf die Hände resignierend in die Luft. Als zum dritten Mal der Versuch, gehört zu werden, fehlschlug,griff sie nach einer teuren chinesischen Vase von einem Marmorsockel und zerschmetterte sie auf dem Boden.
„Danke für Ihre Aufmerksamkeit, meine Herren.“
Die drei Augenpaare blickten sie an, als sei sie nicht bei Verstand, aber Devin ging mit wiegenden Hüften zum Tisch, faltete die Karte zusammen und lächelte süffisant.
„Crystal Falls! Dort gibt es in der Nähe des Waldes eine alte, verfallene Farm. Sie steht seit Jahrzehnten leer, und keiner kümmert sich darum. Die Erben sind völlig zerstritten, und niemand wollte das olle Ding kaufen. Da leben höchstens ein paar Waschbären. Sie liegt ziemlich weit außerhalb von Falls und wäre ideal. Wir hätten dort Wasser vom Fluss, und Nahrungsmittel könnte ich besorgen. Die Leute kennen mich, und niemand wird etwas erfahren. Dorthin fährt keiner raus.“
Als Jackson auf sie zuging, wich sie zurück,
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