Skinchanger: Wildes Blut - Winter, P: Skinchanger: Wildes Blut
er auf den Schultern trug, fiel von ihm ab und rollte schlaff auf den Rücken.
„Devin!“
Sie rannte ungeachtet der Warnung los und fing Paytons blutüberströmten Oberkörper auf, bevor er ebenfalls zu Boden stürzte. Eine große Wunde klaffte auf seiner Schulter bis hinauf zu seinem Hals. Der Puls pumpte das Blut aus der geöffneten Schlagader. Sie legte Payton flach auf den Rücken und presste ihre bloßen Hände in die Wunde.
„Jackson … wollte aufhalten … Thorne …“
„Nicht reden, alter Mann. Halt durch. Nathan!“
Payton packte den Kragen ihrer Jeansjacke und zog sie kraftvoll zu sich hinunter.
„… will … Lycan werden … will Graham töten … wenn Jackson und Reece …“
„Nathan, verdammt, komm endlich her!“
Verzweifelt rief sie nach dem Sohn des Mannes, der hier auf dem Boden zu sterben drohte. Sie presste mit aller Kraft in die Wunde und sah das Leben aus ihm weichen.
„Tut mir leid …“
Mit einem gestöhnten letzten Atemzug verlosch das Licht in seinen Augen. Devin rief seinen Namen, schüttelte ihn bei den leblosen Schultern, doch er war tot. Nathan trat neben sie und zog sie sanft auf die Beine.
„Warum bist du nicht schneller hier gewesen?“
Fassungslos konnte sie ihren Blick nicht von dem Toten wenden.
„Du hättest ihn …“
„Ich hätte ihn nicht retten können.“
Er klang ruhig und sah ihr zärtlich in die Augen. Der Trost in seinen Armen hüllte sie ein wie ein schützender Kokon. Sie sah auf den Körper neben dem Toten. Die Uniform war befleckt. Lou! Sie riss sich aus Nathans Umarmung und legte ihr Ohr an seine Lippen.
„Er atmet noch.“
„Sein Rücken ist gebrochen.“
„Woher?“
Sie hielt inne und erkannte, wie seltsam Lou dalag. Entsetzen kroch wie Eis durch ihre Adern. Reece erreichte sie und Nathan gab ihm einen Wink. Er hockte sich neben Devin.
„Es ist besser für ihn. Er ist infiziert, aber diese Verletzungen überlebt er nicht.“
Reece hielt ihr Gesicht so, dass sie nicht sah, was Nathan tat. Nur ein Knirschen verriet es ihr. Devin biss sich auf die Unterlippe. Sie kämpfte gegen die Übelkeit und erhob sich. Mit der Weigerung gegen ihren Impuls, erneut hinzusehen, wandte sie sich von den Leichen ab. Wut war jetzt ihr Heilmittel. Kontrollierte, beherrschte Wut, die sie mit ihrer Wölfin teilte. Gemeinsam mit Nathan und Reece kehrten sie zurück zu den anderen. Devin ging nicht mehr in Deckung. Sie blieb mitten auf dem Platz stehen und sah zu den Deckungen der anderen.
„Thorne hat vor, Jackson und Reece zu töten und danach den Lycan umzubringen, um seinen Platz im Clan einzunehmen. Es geht hier nicht um uns, oder die Jagd nach Infizierten, es geht um Machtgier.“
Nacheinander traten die wilden Wölfe aus ihren Verstecken.
„Payton hat sich mit einer Menschenfrau eingelassen, weil er sie liebte, und mit ihr einen Sohn gezeugt. Thorne verriet ihn an den Lycan und nahm seinen Platz als Leibwächter ein. Doch das scheint ihm nicht genug zu sein. Er will den Clan für sich, und es ist ihm egal, wer dabei draufgeht. Er muss gewusst haben, dass Reece euch um sich geschart hat und dass Jackson früher oder später zwischen Ungehorsam oder eurem Tod wählen müsste. Der Mann ist clever, denn er wusste, Jackson würde sich nicht gegen seinen eigenen Bruder stellen.“
Devin stand im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit, und Jackson lächelte auf eine Weise, die Stolz zeigte.
„Ich werde nicht warten, bis sie herkommen, um lautlos über uns herzufallen wie verdammte Ninjas.“
Der Vergleich ließ einige auflachen, doch es klang freudlos. Sie betrachtete jedes einzelne Gesicht.
„Ich habe Angst vor dem Tod, aber noch mehr Panik bekomme ich, wenn ich auf den Tod warten soll.“
Zustimmendes Murmeln wallte durch den Kreis der Wölfe in Menschengestalt.
„Dort drüben liegt ein Freund von mir, den ich seit dem Sandkasten kenne. Daneben liegt ein Wolf, der unter meinen Händen starb. Mehr ertrage ich heute Nacht nicht. Vielleicht überlebt das keiner von uns.“
Sie erwiderte Lilas Blick. Das Mädchen nickte, und Zorn entflammte in ihren Augen.
„Ich will keinen von euch verlieren. Ihr seid meine Familie, mein Clan und meine Verbündeten.“
Devin blieb vor Nathan stehen und beugte ihren Kopf weit in den Nacken, um ihn ansehen zu können.
„Zeig mir, wo du sie gewittert hast, und drehen wir den Spieß um. Machen wir die Jäger zu Gejagten.“
„Du bist verrückt, Frau.“
„Kann schon sein, aber wenn ich sterbe, dann wenigstens
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