Skinchanger: Wildes Blut - Winter, P: Skinchanger: Wildes Blut
antat.
„Es verhindert, dass du dich verwandelst.“
Reece kam aus dem Wäldchen direkt auf sie zu und blieb vor dem Käfig stehen. In seiner Mimik lag Bedauern.
„Es tut mir leid, Devin. Ich hatte gehofft, sie würden euch wie Gäste behandeln.“
„Wo sind die anderen?“
„Es geht ihnen gut. Nathan hat ihnen Essen und Wasser gebracht.“
„Wir sind keine Gäste, Reece. Wir sind Eindringlinge und Feinde. Es ist nicht deine Schuld.“
Er lachte bitter und schüttelte seinen Kopf.
„Das sind die Clanregeln. Meine Mutter scheint einen Narren an Emma gefressen zu haben.“
Devin seufzte erleichtert auf.
„Sie ist noch zu klein, um eine Bedrohung darzustellen.“
Reece legte seine Hände über Devins, als sie nach den Gitterstäben griff.
„Du hättest ihr Demut zeigen sollen.“
Sie hob ihren Blick zu dem Bruder ihres Geliebten und lächelte.
„Leichter gesagt als getan.“
„Wenn Emma nicht dazwischen gefunkt hätte, hätte sie sich auf dich gestürzt.“
„Ich weiß.“
„Ich habe dir doch von der Körpersprache erzählt, Devin. Warum …“
„Weil ich nicht konnte.“
Ein tiefer Atemzug floss aus ihrem Mund, und sie schüttelte den Kopf.
„Es wäre falsch gewesen. Ich darf mich nicht unterwerfen.“
Sie hielt inne und dachte über das nach, was ihr gerade über die Lippen gekommen war.
„Das ist doch verrückt. Sie wird mich bei der nächsten Gelegenheit umbringen.“
Mit einem leisen Fluch gegen ihre innere Wölfin, wandte Devin sich ab und überkreuzte die Arme vor der Brust. Das Tier in ihr blieb still, doch die kraftvolle Präsenz hielt an.
„Zwei Tage in diesem Käfig. Ich fühle mich jetzt schon wie ein Tier im Zoo.“
„Es ist zu deinem eigenen Schutz.“
„Zu meinem Schutz?“
Reece nickte und nahm aus seiner mitgebrachten Tasche Brot und eine Flasche Wasser.
„Die ranghöheren Frauen werden versuchen, dich zu provozieren. Wenn du hier herumlaufen würdest, wärst du Freiwild für jede von ihnen. Sie könnten sich jederzeit ohne Vorwarnung auf dich stürzen und würden versuchen, dich zu töten. Niemand darf in einen Rangkampf eingreifen. Die Lupa ist vorausschauend und will nicht, dass man dir schadet.“
Zuvor noch von der drohenden Tötung durch die Lupa erschüttert, verwirrte Devin der Gedanke, dass die Frau sie in Wirklichkeit in Sicherheit sehen wollte.
„In diesem Käfig kann dir keiner zu Leibe rücken, dich weder hinterrücks noch offensichtlich attackieren. Weibliche Wölfe kündigen ihre Kämpfe nicht an, und sie beenden sie auch nicht, wenn eine aufgibt.“
„Warum tut sie das? Warum beschützt sie mich? Ich hatte das Gefühl, sie hasst mich.“
Reece schmunzelte amüsiert und zwinkerte ihr zu, während er ihr das Essen in den Käfig legte.
„Das täuscht. Meine Mutter mag dich, und sie musste ihrem Rang gemäß reagieren. Deine Dominanz war für jeden sichtbar.“
Als er sich zum Gehen umwandte, blieb Devin wieder an den Stäben stehen.
„Reece? Ich hab da etwas gehört. Da war etwas in meinem Kopf. An dem Tag, als wir unsere Toten beerdigt haben, war es genauso. Ich hab es da noch nicht wahrgenommen. Aber ich bin mir sicher …“
Sie brach ab und seufzte. Der Versuch, die richtigen Umschreibungen für dieses Summen zu finden, scheiterte kläglich.
„Vergiss es, es ist nicht wichtig.“
„Jackson wird später nach dir sehen.“
Reece entfernte sich von ihr und verschwand hinter den Bäumen.
Ruh dich aus, Devin
. Mit offenem Mund starrte sie in die Richtung, in die er gegangen war.
Kapitel 25
Neugier brachte die Clanmitglieder zum Ritualplatz, als wäre sie eine Attraktion, die man gesehen haben sollte. Devin saß in einer Ecke des Stahlkäfigs und strafte die Blicke mit Ignoranz. Viele junge Wölfe umringten ihr Gitter, und ganz Mutige bedachten sie mit gemeinen Umschreibungen. Draußen in der Zivilisation wäre sie längst einem dieser pubertären Jungen an den Hals gegangen und hätte die Dinge in dessen Kopf verbal gerade gerückt. Hier blieb sie überraschend ruhig. Es lag an der Wölfin, die die Angst der Schaulustigen deutlich wahrnahm, sie deswegen auch keines Blickes würdigte. Sie waren es nicht wert und standen weit unter ihr. Als der Abend dämmerte, verloren die Jungwölfe das Interesse, denn auch Steinchen, die sie nach ihr warfen, brachten nicht den gewünschten Erfolg.
Die Hitze am Tag machte sie müde, und Devin lehnte sich gegen den Stahl, döste einen kurzen Moment. Aufgeschreckt von dem Klimpern eines Astes
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