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Skinchanger: Wildes Blut - Winter, P: Skinchanger: Wildes Blut

Skinchanger: Wildes Blut - Winter, P: Skinchanger: Wildes Blut

Titel: Skinchanger: Wildes Blut - Winter, P: Skinchanger: Wildes Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pandora Winter
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wiedersehen, die sie bei Graham erkannt hatte. Sie hasste den Gedanken, Olivia als trauernde Witwe zu sehen. Innerlich verfluchte sie die Tatsache, dass auch der Clan darunter leiden würde, wenn ihr alter Lycan aus ihrer Mitte gerissen wurde.
    „Bitte.“
    Er legte beide Hände an ihr Gesicht, zog es zu sich und küsste ihre Stirn. Die Wärme, die aus dieser Geste strahlte, breitete sich in ihrer Brust aus und ließ ihr Herz schneller schlagen.
    „Ich bin alt, Devin, und ich warte schon zu lange darauf, dass Jackson einfordert, was ihm gehört. Ich bin wie ein alter Baum, den man nicht so leicht verpflanzt. Ich kann meine Prinzipien, mögen sie auch nicht zeitgenössisch sein, nicht einfach abwerfen. Es wird Zeit für eine neue Generation und einen neuen, starken Leitwolf. Meine Kraft schwindet, und ich werde bald nicht mehr in der Lage sein, meinen Clan zu führen, wie es ihm gebührt. Ich lebe schon sehr lange.“
    Der Mann neben ihr wirkte wie das blühende Leben und sprach vom Tod, als wäre er die Erlösung eines viel zu lange währenden Leidens.
    „So alt bist du doch gar nicht.“
    „Wenn du einhundertfünfundvierzig Jahre nicht alt nennst.“
    Mit diesen Worten erhob er sich. Devins Augen weiteten sich.
    „Einhundertfünfundvierzig Jahre?“
    Sie wiederholte es noch drei Mal, als müsste sie sich diese Zahl deutlich vor Augen führen. Wie alt war dann Jackson? Wie alt mochte Reece sein? Oder Olivia? Nathan?
    „Wir altern wesentlich langsamer als Menschen. Das liegt an unserer Herkunft. Die Urclans können ein noch viel höheres Alter erreichen als die Reinblüterclans.“
    „Und Silber macht euch nichts aus?“
    Graham lachte über den Mythos.
    „Es reicht, wenn man uns in die Schädel schießt. Da spielt es keine Rolle, ob Silberkugeln oder normale Munition.“
    Verwirrt sah sie ihm hinterher.
    „Geh eine Runde schwimmen, junge Lupa. Es wird dir gut tun. Jonas wird dich später zurückbringen. Ich trage dafür Sorge, dass man dir die letzte Nacht bequemer gestaltet.“
    Einhundertfünfundvierzig Jahre entfernten sich gerade von ihr. Egal wie oft diese Zahl vor ihrem inneren Auge auftauchte, es blieb utopisch. Sie lachte auf, halb hysterisch, halb belustigt. Sie dachte an Jackson. Hatte sie sich etwa in einen alten Mann verliebt? Graham war längst außer Sichtweite, als Devin ihre Kleidung ablegte und in den See sprang. Lange blieb sie unter Wasser, bis sie die Luft nicht mehr anhalten konnte. Das kühle Nass fühlte sich herrlich auf ihrer Haut an, und doch drifteten die Gedanken immer wieder ab. Sie wusste wirklich noch viel zu wenig über die Skinchanger.
    Jonas kehrte wie angekündigt zurück und holte sie am See ab. Der junge Wolf sprach kaum und führte sie auch nicht zurück zum Käfig. Stattdessen brachte er sie ins Haus des Lycans. Olivia führte sie in ein hübsches und einfach eingerichtetes Gästezimmer. Devin sah einfach nur das wunderschöne, weiche, kuschelige und mit weißen Bezügen gemachte Bett. Alles andere nahm sie kaum wahr. Ein Bett! Ein echtes Bett, und kaum ließ Olivia sie allein und schloss die Tür, ließ Devin sich in die dicken, duftigen Kissen fallen. Es fühlte sich an wie der Himmel auf Erden.

Kapitel 27
    Es tut mir so leid, Kleines
.
    Die Seelenstimme weckte sie aus ihrem Tiefschlaf. Langsam öffnete Devin die Augen. Ihr erster Blick galt der Wanduhr, die ihr zeigte, wie lange sie geschlafen hatte. Es war bereits später Nachmittag, und dennoch fühlte sie sich schläfrig.
    Ich wünschte, ich könnte es rückgängig machen
.
    Sie suchte nach der Ursache des weichen, samtigen Summens in ihrem Kopf, das ihr durch und durch ging. Reece saß gedankenverloren auf einem älteren Sessel neben dem Fenster. Er bemerkte nicht, dass sie ihn betrachtete, und es schien auch, als sei er sich nicht bewusst, dass seine Seele zu ihr sprach. Seine Mimik wirkte ernst und selbststrafend. Leise glitt Devin aus dem Bett, zupfte an dem kurzen T-Shirt, das gerade noch ihren Schoß bedeckte. Erst als sie seine Schulter sanft berührte, hob er den Kopf.
    „Oh, du bist wach.“
    Devin hockte sich vor ihn und betrachtete sein Gesicht. Der Schmerz funkelte in seinen Augen, und sie erinnerte sich, dass er sie lange Zeit nicht hatte ansehen können. Das Schuldgefühl war offensichtlich, selbst als er es mit einem Lächeln überdeckte.
    „Hör auf damit, Reece.“
    Für einen Moment legte sich seine Stirn in Falten, dann senkte er den Kopf und vergrub sein Gesicht in den Händen. Devin griff

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