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Skinchanger: Wildes Blut - Winter, P: Skinchanger: Wildes Blut

Skinchanger: Wildes Blut - Winter, P: Skinchanger: Wildes Blut

Titel: Skinchanger: Wildes Blut - Winter, P: Skinchanger: Wildes Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pandora Winter
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den Mann.
    „Olivia hat mich gestern auch so angesehen.“
    Graham schwieg, löste sich von ihr und setzte sich ins Gras ans Ufer. Er klopfte neben sich.
    „Komm und genieße mit mir eine Weile die Stille.“
    Sie sehnte sich stattdessen danach, die verschwitzten Klamotten loszuwerden und in diesen herrlichen, kühlen und einladenden See zu springen.
    „Lycan, die Alpha ist entkommen! Der Käfig ist leer und sie ist …“
    Der schwarz gekleidete Sicherheitsmann prallte zurück, als er Devin neben Graham am Seeufer entdeckte. Er wirkte blass und aufgelöst.
    „Es ist schon gut, Jonas. Du kannst zu deinem Posten zurückkehren.“
    Als der Name fiel, klang Devins unterdrücktes Lachen wie ein Quieken. Sie dachte an Reece’ nächtlichen Schlafmitteleinsatz. Der junge Wolf verneigte sich eilig und verschwand wieder im Wäldchen.
    „Jackson war nicht zufällig gestern bei dir?“
    Sie presste ihre Lippen erneut fest aufeinander. Wenn Reece ihn an ihr gerochen hatte, kannte auch der Lycan die Antwort. Verbissen schwieg sie, widerstand dem Drang, den Kopf zu schütteln.
    „Das hab ich mir gedacht. Gefährten voneinander zu trennen, ist praktisch unmöglich, und sie voneinander fernzuhalten, undenkbar.“
    Das Schmunzeln starb auf ihrem Gesicht, denn wieder schwebte der Rangkampf in ihren Gedanken. Ein Klicken riss sie zurück in die Realität. Graham hielt eine Beretta in den Händen, entsichert, schussbereit. Devin wagte nicht mehr, zu atmen.
    „Er hätte dich töten müssen.“
    Als würde es etwas ändern, starrte sie die Pistole an und gleichzeitig die ruhigen, gelassenen Hände des Lycans.
    „Er hat es versucht.“
    Die Worte erklangen tonlos aus ihrem Mund, und sie kämpfte gegen das Zittern und dieselbe Angst wie in jener Nacht.
    „Du hast ihm nicht geglaubt, als er von uns erzählte, nicht wahr?“
    Sie verneinte und fixierte wie hypnotisiert die Hände des Mannes, betete gedanklich, dass er die Kanone nicht auf sie richten würde.
    „Er hat zuerst eine Waffe auf mich gerichtet, und danach hatte er eine Peitsche in der Hand. Ein Fluchtversuch wäre wohl nicht so gesund gewesen. Widerspruch existiert in Jacksons Wortschatz auch nicht.“
    Grahams Gesicht wandte sich ihr zu, und seine rechte Augenbraue hob sich überrascht. Er fragte nicht, wunderte sich nur.
    „Als ich zum ersten Mal die Haut wechselte, dachte ich, ich würde sterben. Der Schmerz verblasst mit der Zeit. Übung und Beherrschung lassen es leichter werden.“
    Er legte die Waffe wie zufällig zwischen sie. Devin begriff. Der Lycan testete sie, die ganze Zeit schon. Mit zitternden Fingern umschloss sie den Holzgriff der Pistole und spürte das Gewicht in ihrer Handfläche. Mit beiden Händen wog Devin das Mordinstrument und betrachtete es angewidert. Diese Dinge richteten zu großen Schaden an, säten Sicherheit, wo Angst wuchs. Zu viele Landsleute hielten Waffen in ihren Häusern, als müssten sie sich für einen Krieg rüsten. Behutsam legte sie die Beretta wieder zurück.
    „Habe ich die Prüfung bestanden?“
    Er schwieg und sah über den See hinweg auf die andere Uferseite.
    „Die Dinge werden sich ändern, und für viele meiner Art wird die Anpassung nicht leicht sein. Es wird Widerspruch geben. Nicht in unserem Clan, denn Jackson weiß seine Macht einzusetzen, aber das Haus der Urväter wird seine Entscheidungen hinterfragen, und er wird sich vor dem Rat der Clans verantworten müssen. Sie werden sich alle früher oder später der Tatsache stellen müssen, dass die Welt sich weiterdreht, ohne ihr Zutun.“
    Es klang wie ein Abschied, nicht schwermütig, eher auf eine seltsame Art erleichtert. Devin starrte zu Boden, unsicher, was sie erwidern sollte. Grahams Hand berührte ihren Kopf, streichelte eine Haarsträhne hinter ihr Ohr, und er lächelte.
    „Du wirst eine gute Lupa sein, unwirsch, manchmal unberechenbar, aber du wirst sie führen können. Für Jackson bist du bereits eine gute Gefährtin. Er wird dich nicht mehr gehen lassen. Wenn auch der Empfang hier unterkühlt wirkte, Olivia und ich sind froh, dass er dich gefunden hat.“
    Seine Handfläche wärmte ihre Wange.
    „Ist es wirklich nötig, dass der Kampf stattfindet? Du bist Lycan, du kannst uns Asyl gewähren und niemand wird dich für schwach erachten. Sie lieben, verehren dich, und sie vertrauen dir. Warum sollte sich das ändern? Du klingst, als hättest du nichts gegen Jacksons Wunsch. Warum gibst du nicht nach?“
    Sie wollte nicht dieselbe tiefe Trauer in Jackson

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