Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Skinwalker 01. Feindesland

Skinwalker 01. Feindesland

Titel: Skinwalker 01. Feindesland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faith Hunter
Vom Netzwerk:
uniformierten Beamten, Jim Herbert, und einer schlicht gekleideten Frau – Jodi Richoux, Katies Kontaktfrau bei der Polizei. Vielleicht sogar eine Freundin von Katie, obwohl ich das bezweifelte. Sie sah jedenfalls mitgenommen aus. Jimmy wirkte verärgert. Das war keine Überraschung.
    Aber Bruiser. Bruiser hatte die Hände in die Hüften gestützt. Die hüftig sitzende Jeans umschloss fest seinen Hintern, dazu trug er gute braune Wanderstiefel. Das T-Shirt steckte ordentlich im Hosenbund. Keine ausgebeulten Jeans oder schlampige Klamotten – das war nicht sein Stil. Durchtrainiert, muskulös, kurz geschnittenes braunes Haar. Mir fielen die Zwillinge ein, und ich fragte mich, wie alt Bruiser wohl war. Mein Interesse erwachte, aber ich zügelte meine Neugier – denn die war bekanntlich der Katze Tod. Mich für Leos Liebling zu erwärmen war kein kluger Schachzug, vor allem wenn die Blutsverbindung zwischen ihnen Sex einschloss.
    Ich hob eine Hand, um seine Aufmerksamkeit auf mich zu lenken. Er blickte von mir zu den Cops und hob fragend eine Braue. Ich schüttelte den Kopf zum Zeichen, dass ich kein Bedürfnis verspürte, mit der Polizei zu reden. Dann deutete ich auf die Rückseite von Katies Ladies und ließ meine Hand einmal auf und nieder hüpfen, als würde ich über die Mauer in meinen Garten springen. Unwillkürlich grinste er fast und nickte dann knapp. Ich wendete das Bike und nahm einen Umweg nach Hause, um nicht auf versprengte Cops zu treffen. Bruiser fand schon allein hin. Er war ja nicht zum ersten Mal bei mir. Und auch nicht zum zweiten Mal , dachte ich säuerlich. Früher oder später musste ich gegen diese ständige Verletzung meiner Privatsphäre etwas unternehmen. Vielleicht war jetzt ein guter Zeitpunkt. Beast erwachte halb und schnurrte. Spaß …
    Als ich vorfuhr, war Bruiser schon da. Er lehnte an dem Eisenpfeiler, der den Balkon über der Haustür stützte. Entspannt stand er da, in der lockeren Grundhaltung eines erfahrenen Kampfsportlers, aber als ich angefahren kam, kreuzte er die Arme vor der Brust, und seine Muskeln wölbten sich. Sehr hübsch.
    Ich zeigte zum Seitentor, gab leicht Gas, fuhr dorthin und schloss auf. Bruiser folgte mir, und ich schloss ab. Ich hätte ihn zuschließen lassen sollen , dachte ich. Langsam rollte ich in den Garten, stellte den Motor ab, zog den Helm vom Kopf und schüttelte die Haare aus. Vor dem Losfahren hatte ich keine Zeit gehabt, mir feste Zöpfe zu flechten, und ich sah, wie Bruisers Blick der herabfallenden Mähne folgte. Sein Geruch veränderte sich leicht. Bruiser mochte lose lange Haare. Sehr sogar. »Einen Tee ?« , fragte ich.
    »Kaffee wäre mir lieber « , entgegnete er und sah mir ins Gesicht.
    »Ich hab nur Tee .«
    Er hob einen Mundwinkel und zuckte die Achseln. »Dann eben Tee .«
    Er folgte mir zur Tür. Ich blieb stehen. Wann, wenn nicht jetzt? »Schließen Sie auf. Wie letztes Mal « – ich trat zurück, um ihm Platz zu machen – »als Sie hier waren, um nach den Kameras zu sehen .« Er warf mir einen scharfen Seitenblick zu. Ich zuckte die Achseln. Um sicherzugehen, dass er verstand, fügte ich lässig hinzu: »Und natürlich auch, als Sie mit Ihrem blutsaugenden Boss im dunklen Wohnzimmer auf mich gewartet haben, um irgendeinen Vamp-Scheiß abzuziehen und mir Angst einzujagen .«
    Er dachte darüber nach, während der Tag noch heißer und heller wurde und die Blumen im Garten allmählich zu welken begannen. »Sind Sie sauer deswegen ?« , fragte er, und es klang, als wäre er ehrlich neugierig. Als ich nichts erwiderte, erklärte er: »Das gehört zu meinem Job. Ich bin für Leos Sicherheit zuständig. Das sollten Sie doch verstehen .«
    »Und wenn er Ihnen befiehlt, eine kleine alte Dame umzubringen, tun Sie das dann auch ?«
    Er überlegte. Seine Mundwinkel zuckten amüsiert. Dann legte er den Kopf schief und hob die Schultern. »Wenn es unbedingt sein muss .«
    Er meinte es ganz ernst. Auf einmal war mir, als rinne Eis durch meine Adern. Beast pirschte sich vor. »Und wenn nicht ?«
    »Dann würde Leo mir so etwas nicht befehlen .«
    Ich schnaubte. Es war ein Beast-Laut, der tief aus der Kehle kam und meine Nasenflügel blähte. Verächtlich. Als das meine einzige Reaktion blieb, drehte er sich um, zog einen Schlüsselring aus der Hosentasche, wählte einen Schlüssel aus und schloss auf. Ich dachte kurz daran, sie ihm aus der Hand zu reißen und ihm den ganzen Bund in den Rachen zu stopfen, aber wozu die Mühe? Sein blutsaugender

Weitere Kostenlose Bücher