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Skinwalker 01. Feindesland

Skinwalker 01. Feindesland

Titel: Skinwalker 01. Feindesland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faith Hunter
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Soweit ich erkennen konnte, war ich allein. Ich schlang mir die Flinte wieder über die Schulter, damit sie mir nicht im Weg war, und nahm meinen Lieblingsvampkiller in die Hand. Die Klinge war vierzig Zentimeter lang, dick versilbert und hatte tiefe Rillen, damit das Vampblut gut abfloss. Den Griff hatte Evan, Mollys Mann, aus Hirschhorn geschnitzt. Er lag in meiner Hand wie ein silbriger Glücksbringer. Wenn ich wirklich fand, was ich suchte, musste ich auf einen Nahkampf gefasst sein.
    Ich kroch hinab in die Erde, in die Dunkelheit des Tunnels. An einer horizontal verlaufenden Stelle stieß ich auf eine Umhängetasche. Als ich sie öffnete, fand ich darin Kleidungsstücke, aus denen mir die Witterung des Rogue entgegenschlug: sowohl der Verwesungsgestank als auch der Geruch, der an ihm haftete, als er aus Katies Haus flüchtete. Die Witterung des kranken und die des genesenden Rogue – möglich, so könnte es sein. Unter der Tasche lagen Stiefel. Kniehohe Stiefel, wie englische Reitstiefel. Von hier aus führten die Abdrücke nackter Füße weiter in den Tunnel hinein. Der Rogue hatte sich also ausgezogen und war nackt weitergelaufen. Wenn das nicht seltsam war.
    DirektvormirschimmerteetwasWeißesinderFinsternis.EinSchädelstarrtemichan.AndenKnochenhingennochHautfetzenundBüschelvonrotemHaar.AufdemTunnelbodenlagenKnochenvonBeinenundeinpaarRippen,diesichwohlvonderWirbelsäulegelösthatten.IchhobdenKnochenauf,dermiramnächstenlag.EinOberschenkelknochen.ZähnehattentiefeKerbendarinhinterlassen – ReißzähneimOber-undUnterkiefer.AnscheinendhatteichdenmenschlichenDienerdesRoguegefunden.IchließdenKnochenfallenundkrochweiter,tieferinsDunkel.
    Der Boden wurde nass und die Decke niedriger. Die Knie meiner Jeans saugten sich allmählich voll. Plötzlich hörte der Tunnel auf, und die Decke fiel steil nach unten ab und mündete in ein breites Zementrohr, eine Hauptwasserleitung. Ich spähte hinein und sah schwarzes Wasser mit nur ein bisschen Platz darüber für die Luftzirkulation. Ich brach eine Wurzel aus der Tunnelwand und hielt sie tief in das Rohr. Sie reichte nicht bis auf den Grund. Als ich sie auf die Wasseroberfläche warf, wurde sie sofort mitgerissen. Ich knurrte frustriert.
    Langsam kroch ich rückwärts. Der Rogue hatte das ideale Versteck für den Tag gefunden: eine Wasserleitung. Wahrscheinlich mit Dutzenden von Ausgängen. Auf keinen Fall würde ich da hineintauchen. Er brauchte vielleicht keine Atemluft, ich schon.
    Wieder zurück an der Oberfläche setzte ich mich an den Rand des Lochs, ließ die Beine baumeln und atmete flach. In der Tat, dies war das perfekte Versteck für einen Vamp. Es hatte zahlreiche Ausgänge, war stockdunkel, und das Wasserleitungssystem bot ihm jede Menge Fluchtwege. Und falls er zufällig hier hochkam, vielleicht um seine Kleider zu holen, würde er mich sofort wittern und schneller über alle Berge sein, als ich reagieren konnte. Und selbst wenn es mir gelang, die Benelli genau in dem Moment abzufeuern, wo er den Kopf herausstreckte, konnte ich nur einen einzigen Schuss abgeben, und wenn der nicht sofort tödlich war, endete ich als Abendessen. Ihm hier eine Falle zu stellen würde gar nichts bringen. Er konnte überall an die Oberfläche kommen und hatte wahrscheinlich an allen möglichen Stellen Kleidung platziert. Diesen Ausgang, da hätte ich wetten mögen, benutzte er nur wegen Aggie und ihrer Familie so oft.
    Seufzend stand ich auf und wanderte zurück zu meiner Mischa, während der Schlamm an mir in der dunstigen Hitze trocknete.

17
    Soll ich Ihnen einen Dollar ins Strumpfband stecken?
    Auf dem Rückweg nahm ich die mautpflichtige Strecke. Der Matsch an meinen Jeans war zu einer festen Kruste getrocknet. Mein Haar löste sich aus dem Knoten und dem losen Zopf, die Strähnen flatterten im heißen Wind. Den ganzen Weg über knurrte mein Magen vor Hunger.
    Die Rettungswagen vor Katies Ladies waren inzwischen weg, dafür wimmelte es nur so von uniformierten Polizisten. Sie blockierten mit ihren Streifenwagen die Straße, standen in kleinen Grüppchen zusammen und plauderten. Überall war gelbes Absperrband gespannt. Ich hielt einen halben Block entfernt an. Meine Waffe – die ich gut sichtbar trug, nicht verdeckt – war zwar legal, aber diese Benelli konnte ein bisschen mehr als andere Flinten. Und hier hatte gerade ein Gewaltverbrechen stattgefunden. Da wäre es nur verständlich, wenn die Cops ein wenig nervös wurden.
    Ein wenig abseits stand Bruiser mit einem

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