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Skinwalker 01. Feindesland

Skinwalker 01. Feindesland

Titel: Skinwalker 01. Feindesland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faith Hunter
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dass mich niemand bemerkte und der Polizei meldete. Ich fühlte mich zittrig und schwach vor Hunger, klebrig von Blut und Schweiß, ich stank nach Sumpfwasser, und mir war trotz der nassen Kleidung heiß.
    Ich überquerte den Bayou und war schon fast wieder beim Jean Lafitte National Historical Park, als ich Rinaldos Taxi sah. Ich keuchte heftiger, als ich gedacht hätte, und mein Magen schmerzte scheußlich, als hätte Beast ihre Krallen hineingeschlagen. Ich winkte Rinaldo zu und wartete, keuchend, den Oberkörper nach vorn gebeugt und so ausgehungert, dass ich an mich halten musste, um nicht etwas von ihm abzubeißen. Beast fand die Vorstellung lustig und schickte mir Bilder einer großen Katze, die sich vom Rücksitz aus über den Fahrer hermachte.
    Er lehnte sich aus dem Fenster, einen Arm auf der Tür. »Sie sehen scheiße aus « , bemerkte er.
    Ich lachte schnaubend auf. Als ich mich aufrichtete, bekam ich einen Krampf im Rücken. Meine Beine zitterten. »Sie sind ein Charmeur, Rinaldo .«
    »Sagt meine Frau auch. « Er grinste. Sein Dialekt wurde immer stärker, je länger er mich kannte. »Soll ich raten? Sie wolln ’n Stopp beim nächsten Imbiss für’n halbes Dutzend Burger und drei oder zwei Shakes .«
    »Klingt köstlich .« Ich schaffte es bis zum Auto. »Meine Kleider sind nass. Wo soll ich mich hinsetzen ?«
    »Vorne. Ich hab’n Handtuch. Was ham Sie gemacht, warn Sie im Bayou schwimmen? Da gibt’s Alligatoren, wissen Sie ?«
    VorsichtigschobichmichinsAutoundschlossschnelldieTür,damiterinderInnenbeleuchtungnichtdieblassrotenFleckenaufmeinerKleidungsah.SeufzendlegteichdenKopfzurückundstrichdieRänderdesHandtuchsglatt.»NachHause.Undwaszuessen.UndnichtindieserReihenfolge « ,sagteich.ÜberunszogenWolkenvordenMond,undinderFernegrolltederDonner.
    Rinaldo wendete in drei Zügen. »Kommt sofort. Die besten Burger im ganzen Bundesstaat. Und Boudin-Klopse .«
    »Klingt köstlich « , wiederholte ich und schloss die Augen.
    Als ich in den ersten Boudin-Klops biss, wusste ich wieder, was es war: scharf gewürztes Fleisch und klebriger Reis zu einem Ball gerollt und in Speck gebraten. Sie schmeckten so köstlich, dass ich sechs davon verdrückte, jeder so groß wie meine Faust, und nur zwei doppelte Burger. Plus zwei große Shakes, eine große Portion Pommes mit Chilisoße und Käse sowie zwei Apfeltaschen. Ich lud Rinaldo zu einem Burger und einem Shake ein. Während des Fahrens warf er immer wieder einen faszinierten Blick auf mich.
    »Wo lassen Sie bloß das ganze Zeug ?«
    »Ich hab heute kein Abendessen gekriegt « , sagte ich, zuckte die Achseln, schob mir eine Handvoll Pommes in den Mund und leckte mir die Chilisoße von den Fingern. »Ich habe einen sehr aktiven Stoffwechsel .«
    »Wie ein verdammter Rennwagen, würd ich sagen .«
    Ich kicherte und leerte den zweiten Shake durch den Strohhalm mit einem zufriedenen, lang gezogenen Schlürfen.
    Rinaldo setzte mich eine Straße vorher ab, und ich ging den Rest des Weges zu Fuß, das Handtuch in der Hand. Ich hatte darauf bestanden, es zu waschen, und so getan, als wäre das eine Frage der Höflichkeit, obwohl ich nur verhindern wollte, dass er die blassroten Flecken darauf fand. Für die lange nächtliche Fahrt berechnete er mir ein Vermögen, bar auf die Hand. Ich zahlte ohne Murren und gab noch ein ordentliches Trinkgeld obendrauf. Schließlich wollte ich meinen Fahrer bei Laune halten. Sollte die misstrauische Jodi ihn je aufspüren und verhören, so konnte er ihr ein paar sehr interessante Dinge berichten.
    Zu Hause ging ich in voller Montur unter die Dusche, hängte die nassen Sachen auf und legte meine Vampjagd-Garderobe an. Ich hatte genug von dem Leberfresser in seiner nicht stinkenden Gestalt gesehen, um auf die Jagd zu gehen. Sein Gesicht hatte ich zuvor schon einmal gesehen: Er war einer der nackten, feiernden Vamps auf dem Wandgemälde im Sitz des Arceneau-Clans. Grégoire, Blutmeister der Arceneaus, der angeblich gerade Europa bereiste.
    Als ich bereit war, aus dem Haus zu gehen, trug ich die Benelli auf dem Rücken, Silberkreuze am Gürtel unter der Lederjacke und Pflöcke in den Halftern an den Oberschenkeln meiner Jeans. Den Kettenkragen hatte ich über der Halskette aus Pumakrallen und der Goldkette mit dem Nugget angelegt. Falls ich heute Nacht gezwungen war, mich zu wandeln, brauchte ich alle Hilfe, die ich kriegen konnte. Nietenbesetzte Lederhandschuhe schützten meine Hände, und meine Schnürstiefel hatten Stahlkappen. Um die

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