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Skinwalker 01. Feindesland

Skinwalker 01. Feindesland

Titel: Skinwalker 01. Feindesland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faith Hunter
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nett von Ihnen .«
    Er zog eine Visitenkarte aus der Tasche und schob sie mir hin. »Wenn Sie das nächste Mal feiern wollen, rufen Sie mich an. Ich kann Ihnen dies und das besorgen, Sie wissen schon .«
    »Danke .« Dann zeigte ich auf die Karte. »Schreiben Sie mir doch Rinaldos Nummer hinten drauf. Falls ich mal wieder frühmorgens ein Taxi brauche .« Als er fertig war, steckte ich die Karte ein und verließ den Laden. Nach ein paar Minuten fuhr Rinaldo in seinem Taxi vor, gelb mit einem großen blauen Vogel auf der Tür. Er musterte mich prüfend, winkte mich heran und löste die Zentralverriegelung. Ich schlüpfte auf den Rücksitz und nannte ihm meine Adresse. »Und ich brauche Frühstück. Wenn Sie an einem Drive-in halten, lade ich Sie ein .«
    Rinaldo betrachtete mich im Rückspiegel und sagte dann: »Yo .«
    Ich fasste das als Ja auf und lehnte mich erschöpft zurück.
    DerTyphockteaufmeinerVeranda,alsichausdemTaxistieg.MitRinaldohatteichvereinbart,dassermichkünftigmorgensabholenwürde,woauchimmerichunversehensfestsitzenmochte.EinenTaxifahreranderHandzuhabenwarhöchstpraktisch.IchhattezuzeitendieunangenehmeErfahrungmachenmüssen,dassesoftnichtleichtwar,michaufeigeneFaustnachHausedurchzuschlagen.UndandieOrte,woichmichwandelte,kamkeinTaxi,esseidenn,manwarStammkunde.MitBlickaufmeinmüdesGesichtundmeinenrotenLippenstiftrietermir,aufmichaufzupassen,sagte,ichkönnteihnjederzeitanrufen,undfuhrdavon.
    Ich betrachtete meinen Besucher und seufzte. Ich brauchte eine Dusche und eine Kanne Tee und mein Bett. Nicht das hier.
    »Verraten Sie mir, wo Sie die Nacht verbracht haben ?« , fragte der Typ.
    »Nein. Und jetzt weg von meiner Tür .« Als er die Stirn runzelte, verschränkte ich die Arme und klimperte mit meinem Schlüsselbund. »Sie sind weder mein Vater noch mein Freund noch mein Boss. Wo ich war, geht Sie gar nichts an. Nerven Sie mich nicht. Ich bin müde und brauche eine Dusche, und wenn’s sein muss, hau ich Ihnen aufs Maul. Los, weg da .«
    »Ich habe Fragen .« Er trat beiseite, und ich schloss auf. Beim Hineingehen folgte er mir dichtauf, sodass ich ihn hätte zurückstoßen müssen, um die Tür zu schließen.
    Ich seufzte erneut, als er mir in die Küche nachkam, und setzte den Wasserkessel auf den Herd. »Also gut. Aber erst dusche ich. Sie können warten .«
    Ich schloss die Schlafzimmertür und zog mich aus. Dann stieg ich unter die heiße Dusche und widmete mich der Körperpflege. Dank meiner Cherokee-Abstammung hatte ich keine starke Körperbehaarung, aber was ich hatte, war lästigerweise nach jedem Wandel nachgewachsen, als hätte ich mich nie rasiert.
    Als ich sicher war, dass der Kessel schön lange gepfiffen hatte, drehte ich das Wasser ab, zog ein altes T-Shirt und Shorts über und ging zurück in die Küche. Meine nassen Haare weichten den dünnen Stoff am Rücken durch. Der Typ saß am Küchentisch, die Beine von sich gestreckt, als wäre er hier zu Hause, die Sonnenbrille neben der linken Hand und die Augen auf meine Beine gerichtet, als ich zum Herd ging.
    »Ich hab das Wasser vom Feuer genommen und über den Tee gegossen « , sagte er.
    Überrascht hob ich den Deckel vom Teefilter und schnupperte. Vor dem Duschen hatte ich einen starken Madagascar Vanilla Sunday Blend in den Filter gefüllt. Jetzt war er fertig, genau richtig. »Danke « , sagte ich, goss mir einen großen Becher ein, gab einen Klumpen Zucker hinzu und rührte. »Wollen Sie auch ?«
    »Ich brauche nichts .« Er wirkte jetzt weniger forsch als vorhin auf der Veranda, und frisch gewaschen war ich etwas gnädiger gestimmt. Aber mich beschlich das Gefühl, dass diese Unterhaltung nur ins Bett oder zu Lügen führen konnte, und für beides war ich gar nicht in Stimmung.
    Ich hatte sechs Egg McMuffins verdrückt und drei Colas getrunken, also hatte ich keinen Hunger. Was wahrscheinlich gut war. Wenn Menschen mich essen sahen, blieb ihnen meist angesichts der Mengen der Mund offen stehen. Rinaldo hatte angenommen, mein Heißhunger sei ein Fresstrip infolge von Drogen. Ich hatte ihn nicht aufgeklärt.
    Ich setzte mich dem Typ gegenüber, schlürfte und dachte nach. Am liebsten hätte ich ihm gesagt, er sollte sich seine Fragen sonst wohin stecken, aber er war von hier und hatte Kontakte, die ich gebrauchen konnte. Es war besser, wenn ich ihn mir warmhielt. »Also schön. Da sind Sie also. Ich hab geduscht. Ich habe meinen Tee. Ich höre .«
    »Wo waren Sie letzte Nacht ?« Als ich den Kopf schüttelte, setzte er nach: »Wie

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