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Skinwalker 01. Feindesland

Skinwalker 01. Feindesland

Titel: Skinwalker 01. Feindesland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faith Hunter
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sind Sie hier rausgekommen, ohne dass ich es bemerkt habe ?« Ich schüttelte wieder den Kopf und lächelte leicht. Er machte schmale Augen. »Wie haben Sie die Kamera entdeckt, die auf Katies Garten gerichtet war ?«
    Ach,ja,dieKamera.FallsersichHoffnungenaufeinenfestenJobalsSicherheitsfachmannbeiKatiegemachthatte,undichhatteprompteinevonihmüberseheneKameraaufgestöbert,dannstandergarnichtgutda.»DasverrateichIhnen .« Ichlächeltebreiterundnahm einen Schluck Tee.»Ichbingut .«
    Er stieß ein gereiztes Schnauben aus und starrte mich dann schweigend an. Sein Blick lastete tonnenschwer auf mir. Doch das Spiel, welches Raubtier länger ohne Blinzeln durchhält, verlor er. Mit einem Seufzer wich die Feindseligkeit aus ihm und hinterließ nur einen Hauch von Frustration. »Na gut. Sie haben also Ihre eigenen Methoden. Sie haben den Job, nicht ich. Aber letzte Nacht wurde ein Mädchen getötet. Von einem Rogue .«
    »Ich weiß. Ich hab ihn gesehen .«
    Der Typ – Rick, denn jetzt hatte er wieder einen Namen – setzte sich auf. Ich stellte meinen Becher ab, um die Hände frei zu haben, und wartete ab. Heute Morgen trug er wieder ein T-Shirt, und als sich seine Oberarmmuskeln anspannten, war mehr von den Tattoos zu sehen als gestern. Auf dem linken Arm erkannte ich Krallen. Und vom rechten Arm zur Schulter verlief etwas Dunkles, Unscharfes. Am liebsten hätte ich ihn gebeten, das T-Shirt auszuziehen, damit ich es mir genauer ansehen konnte, aber das würde ihn nur auf dumme Ideen bringen. Ich war so müde, dass ich unwillkürlich grinste.
    »Das ist nicht lustig « , sagte er mit leiser, drohender Stimme. »Ich kannte sie .«
    IchhobdieHand,Handflächenachaußen,dieFingergespreizt,umzuzeigen,dassichihnnichthattekränkenwollen,undschütteltedenKopf.Erentspanntesicheinwenig,undichnahmwiedermeinenBecher.»MeinBeileid.WennesSietröstet:IchhabenichtüberdasMädchengelächelt .«
    »Haben Sie zugesehen, wie er sie getötet hat ?«
    »Nein. Ich habe ihn verfolgt .« Das entsprach der Wahrheit, auch wenn Rick annehmen musste, dass ich ihn gesehen hatte und nicht seiner Witterung gefolgt war. Nun waren wir am Knackpunkt des Gesprächs. Von jetzt an würden wir uns Lügen und Halbwahrheiten erzählen, und ich musste aufpassen, dass ich mich nicht hoffnungslos darin verhedderte. »Als er um eine Ecke ging, hab ich zu lange gewartet, weil ich dachte, er hätte mich gesehen. Bevor ich reagieren konnte, hatte er sie schon erwischt. Er ist schnell. Als er mich entdeckte, ist er die Mauer hochgeflüchtet .« Ich beobachtete Ricks Gesicht, und er studierte meins. »Einfach so die Mauer hoch. Ich dachte, es wäre nur ein Mythos, dass Vamps fliegen oder die Wand hochlaufen können .«
    Rick schüttelte den Kopf. »Das können nur die Alten. Die Uralten .«
    »Und woher wissen Sie das ?«
    »Ich kenne Katie. Ich hab sie gefragt .«
    Und sie hat dir einfach so geantwortet? Ich dachte an Beasts erste Pirsch ins French Quarter. Überall hatte es nach Vamps gerochen. Und nach vielen Uralten. »Ich bin ihm auf der Straße gefolgt, als er über die Dächer abgehauen ist .« Auch das stimmte, nun ja, halbwegs. Ich leerte meinen Becher und stand auf, um mir nachzugießen, aber ich blieb auf der Hut und achtete darauf, dass ich Rick im Augenwinkel behielt.
    »Niemand hat Sie gesehen « , sagt er. »Dabei waren die Cops fast sofort am Tatort .«
    Das klang schon wieder nach Anschuldigung. Ich zuckte die Achseln. Er war hartnäckig und neugierig. Hartnäckige und neugierige Menschen stecken oft ihre Nase in Dinge, die sie nichts angehen, und dieser Kerl sah aus, als wäre er genau so ein Kaliber. Ich musste ihn so dirigieren, dass ich ihn im Auge behalten, für meine Zwecke nutzen und, wo nötig, von allem ablenken konnte, was er nicht wissen sollte. »Ich könnte Unterstützung gebrauchen, und ich kann Sie bezahlen. Wollen Sie den Job ?«
    »Ja. Und ich will wissen, wie Sie es schaffen, an mir vorbeizukommen, ohne dass ich Sie bemerke .«
    Ich warf ihm einen Blick zu. Zeit für die nächste Lüge. »Sie haben doch die Satteltaschen auf meinem Bike bemerkt ?« Ich wandte mich wieder dem Tee zu. »So .«
    Staunen huschte über sein Gesicht. Er lehnte sich zurück. »Sie kennen eine Hexe, die einen Unsichtbarkeitszauber beherrscht ?«
    Unsichtbarkeitszauber gab es, soweit ich wusste, nur im Märchen, aber viele Leute behaupteten, sie existierten in Wirklichkeit, und offenbar war er bereit, es zu glauben. »Nicht ganz. So was Ähnliches. Sie nennt es

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