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Skinwalker 01. Feindesland

Skinwalker 01. Feindesland

Titel: Skinwalker 01. Feindesland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faith Hunter
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wird, bis er wieder genesen ist, und einen weiteren, der nun den Erschaffer des Mannes sucht, um Rache zu nehmen. Das missfällt mir .«
    »Sie haben einen jungen, unbeherrschten Vamp in Ihren Laden gelassen « , konterte ich. Leos Brauen zuckten hoch, als überraschte ihn mein Wissen, dass ihm die Bar gehörte. Bis eben war ich mir auch nicht sicher gewesen. Aber die Witterung, die ich dort wahrgenommen hatte, war seine, und wenn er oft genug dort war, um sein Vamparoma auf den Möbeln zu hinterlassen, hieß das mit großer Wahrscheinlichkeit, dass er der Besitzer war. Das Rot in seinen Augen wurde etwas heller, doch noch durfte ich mich nicht entspannen. Bruiser brauchte entschieden zu lange in der Küche und machte nicht genug Lärm. Ich bezweifelte, dass er immer noch nach einem Behälter suchte.
    »Die Royal Mojo Blues Company galt mal als ein sicherer Ort in der Stadt und hat die Vamps berühmt und sexy gemacht « , sagte ich. »Heute Abend hat sich ein junger Vamp dort gewaltsam einen schnellen Snack genehmigt. Daraufhin folgte ich ihm zu seinem Nest. Zunächst hatte ich nicht vor, ihn zu töten, aber ich hatte ihn in der Damentoilette mit einem Pflock verletzt, also brauchte er dringend Blut, um zu heilen .« Mir wurde klar, dass ich mich rechtfertigte, was ich verabscheute. Ich verstummte.
    Bevor das Schweigen zu lang wurde, kehrte Bruiser zurück und stellte eine Plastikschale auf den Boden, in der der Kopf lag. Er passte genau hinein. Ich hätte am liebsten laut gelacht und wusste, dass der Schmerz und der Blutverlust daran schuld waren. Es war höchste Zeit, dass ich mich wandelte, sonst würde es mir bald zu schlecht gehen, um zu meditieren. Für das Ritual musste ich ruhig sein. Und ohne wollte ich mich nur ungern wandeln.
    »Sie bluten « , sagte Leo wieder.
    »Ja. Würden Sie und Bruiser hier jetzt bitte einen Abgang machen? Ich brauche ein paar Pflaster und Aspirin .«
    »Sie sind ein vorlautes und reizbares Kind. George .«
    Ohnedassichesgemerkthatte,warBruiserdichtanmichherangetreten.AlserseinenNamenhörte,packteermichmitbeidenArmen.DasHerzschlugmirbiszumHals,undichwarfmichindieGegenrichtung.SeineFingerschlossensichfestummeinenverletztenArm.IchsankaufdieKnie.SchnapptenachLuft.
    Wie eine Flutwelle schoss der Schmerz durch mich hindurch, den Arm hinauf, in den Bauch, wo er sich sammelte und sich wand wie Schlangen in einem Sumpf. Mir wurde schwarz vor Augen. Ich bekam keine Luft mehr. Ich schmeckte Galle und schluckte, fest entschlossen, vor dem Vorsitzenden des Vampirrates nicht zu schreien. Beast kratzte, sie drängte nach oben, nur eine Haaresbreite vom Wandel entfernt.
    George ließ meinen Arm los. Der Schmerz schüttelte sich kurz und ließ sich nieder, nun nur noch ein wildes Pochen. Mein Brustkorb dehnte sich, und ich verspürte neuen Schmerz, als wieder Luft in meine Lunge strömte. Beast zögerte, wartete.
    Als ich wieder klar sehen konnte, lag ich auf Katies Blumencouch, und George badete meinen verletzten Arm in Eiswasser. Hinter ihm stand Leo. Er hatte Mantel und Krawatte ablegt und krempelte sich die Ärmel auf.
    »Oh,Mist « ,sagteich,dieStimmevollerKieselsteine,dieaneinanderrieben.»Ichbinzualt,umdenHinternversohltzu bekommen,undnichtfitgenug,ummichzuwehren,fallsSievorhaben,michübersKniezulegen.Könnenwirdasaufspäterverschieben ?«
    Die Haut straffte sich über seinen Wangenknochen, als Leo grimmig lächelte. Er war ein eleganter Mann. Der Seidenstoff seines Hemdes fing das Licht ein und ließ die olivfarbene Haut darunter erahnen. Die maßgeschneiderten Hosen saßen an seinem Hintern wie eine zweite Haut. Er war schön. Ausnehmend schön.
    Mit der für einen Vamp typischen geschmeidigen Anmut ließ er sich neben mir auf die Knie nieder. »Danke « , sagte er leicht amüsiert. Da begriff ich, dass ich meine Gedanken über seinen Hintern laut ausgesprochen hatte. Hätte ich nicht so große Schmerzen gehabt, ich wäre vor Scham vergangen. »Sie sind ein übernatürliches Wesen « , sagte er. In seiner Stimme lag dieser Sieh-mir-in-die-Augen-Ton, mit dem Vamps ihre Beute gefügig machen. »Aber was für eins ?« Seine Worte glitten über meine Haut wie Federn und Seide und leidenschaftlicher Sex, und ich begann leicht zu zittern. Aber ich antwortete ihm nicht.
    Er nahm George meinen Arm aus der Hand und betrachtete ihn aufmerksam. Der Schmerz pulsierte rhythmisch wie Cherokee-Trommeln. Jetzt sah ich die Verletzung zum ersten Mal im hellen Licht. Ich war schockiert. Muskeln und Sehnen

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