Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Skinwalker 01. Feindesland

Skinwalker 01. Feindesland

Titel: Skinwalker 01. Feindesland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faith Hunter
Vom Netzwerk:
sagt .«
    So, so. Das war interessant. Gerne hätte ich noch mehr über die Beziehung zwischen dem Marine und dem Chef der Vamps erfahren, aber ich wollte weg sein, bevor Leo kam. Ich hatte keine Lust, dem Oberhaupt der Blutsauger verpflichtet zu sein, weil er meine Wunde geheilt hatte. Und Leo brauchte auch nicht zu wissen, dass ich von einer solchen Verletzung aus eigener Kraft genesen konnte. Den Kopf des Vampmädchens wollte ich mitnehmen. An ihrem Mund war mein Blut, und aus vielerlei Gründen, die auch mit seinem angeblichen dunklen Recht der Könige zu tun hatten, war ich nicht wild darauf, dass Leo an meinem Blut schnupperte. Es galt alles zu vermeiden, was mich für ihn interessant machen konnte. Ich stellte die Füße sprungbereit und wartete auf den Moment, wenn Derek den Kopf drehte. Mehr als eine Sekunde würde ich nicht brauchen. Doch ich zögerte noch. »Ein Rat von mir « , sagte ich und zeigte auf meine Kleider. »Vamps jagen ist gefährlich, ziehen Sie sich entsprechend an .«
    Derek lachte leise und kurz. »Ich würde Sie mitnehmen, wenn ich könnte. Aber ich kann nicht warten, bis Sie wieder hundertprozentig auf dem Damm sind .«
    Ich nahm das Kompliment mit einem knappen Nicken an. »Leo hat meine Nummer, falls Sie etwas brauchen. Und hey, wenn es auf diese beiden hier ein Kopfgeld gibt, gehört es Ihnen .«
    Er nickte und drehte sich um. Das Motorengeräusch kam näher. Ein starker, gut eingestellter Motor, der in der Nachtluft schwer klang, als wäre es ein großes Fahrzeug. Ich zog die Füße an, stand auf und tat so, als schwankte ich. Derek ergriff meine unverletzte Hand, um mich zu stützen. Schmerz schoss durch meinen anderen Arm. Beast war schmerzunempfindlicher als ich, daher schöpfte ich aus ihren Reserven. Aber ich wusste, dass es schlimm um meinen Arm stand. Sehr schlimm. »Danke « , sagte ich. »Dass Sie heute Abend hier rausgekommen sind. Ich wäre jetzt tot oder nah dran, wenn Sie einfach im Haus geblieben wären, wo es sicher war .«
    »Ach, was « , knurrte er und zuckte die Achseln.
    »Semper fi« , sagte ich, die alte Marine-Corps-Losung, und fragte mich, wie viele Medaillen er wohl im Schrank hängen hatte.
    Er lachte, spöttisch und scharf.

11
    we sa … Rotluchs
    Ich erfuhr nicht mehr, was für ein Fahrzeug Leo hatte, denn als er in die Straße einbog, war ich schon drei Blocks entfernt. Ich sah noch, dass die Scheinwerfer hoch über dem Boden waren – wahrscheinlich ein Hummer. Die ältere, schwerere Militärversion, nicht die neue, leichtere, mit dem niedrigeren Verbrauch.
    Ich glitt ins Dunkel, den Kopf des Mädchens trug ich an den weichen Locken. Mein Plan war, das Blut in einem Teich oder Sumpf abzuwaschen und ihn dann irgendwo liegen zu lassen, sodass Leo ihn finden und der Familie übergeben konnte, damit sie sie anständig begruben. Die betäubende Wirkung des Vampirspeichels ließ immer mehr nach. Schon das Gehen tat mir weh.
    Den verletzten Arm an mich gedrückt, ließ ich die Gegend bald hinter mir, hielt mich aber trotzdem weiter im Schatten. Selbst der stumpfste und zynischste Nachbar würde wohl die Polizei rufen, wenn er eine blutbesudelte Frau in einem Partykleid sah, die einen abgetrennten Kopf an den Haaren schwenkte.
    New Orleans hat zwei Besonderheiten: Erstens ist man nie sehr weit vom nächsten Gewässer entfernt, und zweitens ist es nur ein kurzer Spaziergang von den sehr armen zu den sehr reichen Vierteln. Nach etwa einem Kilometer stieß ich auf einen umzäunten Garten mit einem Koi-Teich darin. Ich sah mich um, und da ich weder Kameras entdeckte, noch auf der anderen Seite Hunde roch, sprang ich über den Zaun, duckte mich und spähte durch das dichte Gebüsch. Der Teich mit Miniaturwasserfall und Grünpflanzen war riesig, das Haus dahinter mit seinen Bögen und der glasverkleideten Veranda imposant. In den Fenstern brannte kein Licht, und es war kein Laut zu hören. Es musste ungefähr zwei Uhr morgens sein, die Bewohner würden wohl schlafen.
    Versteckt hinter einem Elefantenohr, legte ich den Kopf beiseite und nahm meinen Verband ab, um mir das trockene, bröckelige Blut vom Arm zu waschen. Die Wunde brannte schon. Ich weiß nicht, welchen pH-Wert Vampblut hat, aber es muss ziemlich sauer sein. Schon wieder waren Chemiekenntnisse gefragt. Vielleicht wäre ein Grundkurs in Vamphpysiologie auch ganz nützlich.
    Sobald ich das Blut abgewaschen hatte, zog ich mich aus und wusch meine Partykleidung, wrang sie aus und zog sie nass wieder an. Gegen

Weitere Kostenlose Bücher