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Skinwalker 01. Feindesland

Skinwalker 01. Feindesland

Titel: Skinwalker 01. Feindesland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faith Hunter
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möglich .«
    Ich klickte mit den Fingernägeln an das Glas, während ich nachdachte. »Was ist der Unterschied zwischen einem Sklaven und einem Diener ?«
    »Zeit, Geld und Monogamie « , sagte Brian. »Ein Blutdiener ist ein bezahlter fester Angestellter, der seine Arbeit und regelmäßige Blutmahlzeiten anbietet. Als Gegenleistung erhält er ein Gehalt, Sicherheit, bessere Gesundheit, längeres Leben und andere Vorteile, die sich aus ein paar Schluck Vampirblut pro Monat ergeben. Wenn die Beziehung funktioniert, kann der Diener in die Familie des Vampirs aufgenommen werden und wird ein Teil von ihr, mit allen Rechten, finanziell, emotional und juristisch. Genau wie ein adoptiertes Kind, mit dem Vorteil, dass er oder sie nicht fallen gelassen wird, wenn die Volljährigkeit erreicht ist. Diener sind zu wichtig, zu schwer zu ersetzen, um sie alt werden zu lassen, oder krank oder langsam. Natürlich ist es auch für uns problematisch, diese Beziehung zu beenden .«
    »Wir sind abhängig von dem Blut « , erklärte Brandon, »und von der Beziehung, die … intensiv ist .« Die Brüder tauschten einen Blick, der mir sagte, dass mit »intensiv « auch »sexuell « gemeint war, aber auch noch etwas anderes. Etwas, das ich noch nicht greifen konnte.
    »Ein Blutsklave hingegen ist ein Blutjunkie, aber einer, der keinen dauerhaften Meister hat « , sagte Brian. »Sklaven werden von einem Meister an den anderen weitergegeben, normalerweise innerhalb einer Familie, aber nicht nur, ohne vertragliche Bindung und ohne die Sicherheit, die eine langfristige Beziehung bietet. Sie dienen lediglich mehrmals im Monat der Nahrungsaufnahme und bekommen ein kleines Honorar und hin und wieder ein bisschen Blut. Aber Sklaven tun es für den Rausch, nicht für die Beziehung .«
    Ich massierte mir den Kopf, mehr weil ich nachdenken musste, als um Verspannungen zu lockern. Dass es einen Unterschied zwischen Blutsklaven und Blutdienern gab, war mir klar gewesen, doch an detaillierte Infos dieser Art kam man nicht so ohne Weiteres. Und auch jetzt wusste ich noch nicht alles, das stand fest. Viel Konkretes hatte mir dieses Gespräch zwar nicht gebracht, doch meine Erfahrung sagte mir, dass das Wenige mir noch nützlich sein konnte. »Danke « , sagte ich. »Ich muss darüber nachdenken. Darf ich Sie anrufen, wenn ich noch Fragen habe ?«
    »Ich kann nicht garantieren, dass ich sie beantworte, aber fragen dürfen Sie immer « , sagte Brandon.
    Ich ließ die Hand sinken und stand auf, um mich zu strecken. »Okay, dann möchte ich Sie noch um zwei Gefallen bitten. Erstens, rufen Sie bitte Ihre Kollegen an und sagen Sie Bescheid, dass ich die Runde mache, um das Terrain zu sondieren. Bitten Sie sie, mich nicht zu erschießen, wenn ich vor ihrer Tür halte .« Ich grinste, um zu zeigen, dass der Scherz nicht abfällig gemeint war. »Und … verraten Sie es mir: Wie alt sind Sie ?«
    Brian lachte auf. Brandon seufzte, sah auf seine Armbanduhr und reichte seinem Bruder einen Fünfdollarschein. Er sagte: »Wir haben gewettet. Sie haben innerhalb der ersten Stunde gefragt. Das heißt, ich hab verloren .«
    »Und ?« , fragte ich.
    Die Zwillinge wechselten einen Blick, wie zwei Menschen, die schon sehr lange eng zusammenarbeiten, wie ein altes Ehepaar oder eben Zwillinge. Ein Blick, der viel mehr sagte als Worte. Dann sagte Brandon: »Wir wurden 1822 geboren .«
    Ich starrte sie an. »Mann, richtig alte Knacker .« Als die Brüder loslachten, merkte ich, dass ich das laut gesagt hatte, und lächelte schwach. Sie brachten mich durch den Flur zurück zur Tür und versicherten mir, dass sie die Kollegen bei den anderen Clans vorwarnen würden.
    Ich wollte mich schon verabschieden, da fiel mein Blick auf das große Wandgemälde, und ich blieb wie angewurzelt stehen. Das Bild zeigte eine ländliche Szene: Vamps, die ein Picknick bei Kerzenschein abhielten. Nackte Vamps. Und das Essen war auch nackt – lebende Menschen. Unwillkürlich errötete ich, als ich Brandon und Brian entdeckte, die dem Maler zufolge recht gut bestückt waren. Ausnehmend gut bestückt. Die Brüder sahen, wie ich rot wurde, und brachen in Gelächter aus. Ein kerliges, ultra-männliches Gelächter, was zum Ausdruck brachte, dass sie in der Tat gut bestückt waren und errötende Frauen süß fanden.
    Beast ist nicht süß! , sendete sie entrüstet. Ich holte tief Luft, um mich zu fassen, und sagte: »Ich erkenne Sie beide und Leo und Katie .« Mein Gesicht wurde noch dunkler. »Aber wer

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