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Skinwalker 01. Feindesland

Skinwalker 01. Feindesland

Titel: Skinwalker 01. Feindesland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faith Hunter
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bestand aus verschieden großen, mit der Spitze nach unten angeordneten Quadraten, die meine Beine locker umflatterten. Perfekt zum Tanzen. Auf den sieben Zentimeter hohen Absätzen sahen meine Beine endlos aus. Ich machte einen kleinen Tanzschritt, und der Rock lupfte sich hier und da und zeigte mehr Haut.
    MeineHalskettebandichso,dassdasNuggetzwischenmeinenBrüstenhing.DannlegteichOhrringean.IchtrugnuraltmodischeOhrringemitSchraubverschlussoderClips.Alsichzehnwar,hatteichmirLöcherstechenlassenundwollteSteckerwiealleanderenMädchenauch.DochalsichendlichfreiundaufmichgestelltwarundmichdasersteMalwandelte,wuchsendieLöcherpromptzu.DenPumazahn,dendieZwillingegefundenhatten,schobichindenkleinenBeutel,denichinmeinemSlipeingenähthatteundindemnormalerweiseeinKlapppflocksteckte.
    Ich besaß nicht viel Make-up. Ich legte ein wenig Rouge auf, umrahmte meine Augen schwarz und tuschte Mascara auf die Wimpern. Polierte meine Nägel, alle zwanzig. Probierte alle drei Lippenstifte aus, bevor ich mich für einen Rotton entschied. Schön würde ich wohl nie sein. Aber immerhin … interessant.
    Ich fragte mich, ob wohl einer der Vamps an meinem Geruch erkennen konnte, was ich war. Und ob ich mir einen Vampkiller an den Oberschenkel schnallen sollte. Nur zur Vorsicht. Doch dann beschloss ich, wenn auch widerstrebend, keine Waffen mitzunehmen. Aber ich versteckte ein kleines Silberkreuz in dem Täschchen, in dem ich Schlüssel, Ausweis, Kreditkarte, einen Zwanzigdollarschein und den Lippenstift verstaut hatte. Den schmalen Riemen der Tasche schlang ich über Kopf und Schulter.
    Erst trug ich mein Haar offen. Es war wie ein anderthalb Meter langer Schleier, länger als der Saum des Kleides, und hing glatt und gerade herunter. In letzter Minute, als ich schon den Wagen hörte und das Licht der Scheinwerfer durch die Scheiben in der Haustür drang, flocht ich es rasch bis auf halbe Höhe und klemmte es mit einer Spange fest. Dann öffnete ich die Tür, bevor er klopfen konnte.
    Bruiser trug einen klassischen Smoking mit schlichtem dunkelrotem Kummerbund. Das Haar hatte er zurückgegelt, sodass sein spitzer Haaransatz und ein sexy kleiner Leberfleck zum Vorschein kamen. »Hui « , entfuhr es mir.
    Er lachte erfreut und musterte mich von Kopf bis Fuß, wobei sein Blick ganz ungeniert an meinen Beinen verweilte. »Selber hui. Für eine Vampire jagende Motorradbraut sehen Sie nicht übel aus .«
    »Danke .« Ich zog die Tür zu und schloss ab. Neben einer schwarzen, länglichen Limousine stand ein Chauffeur. Auf den zwei Bänken im Inneren fanden locker sechs Leute Platz, aber wir waren nur zu zweit. Eine undurchsichtige Scheibe trennte den Fahrer vom hinteren Teil des Wagens. Mit einer Geste forderte Bruiser mich auf, zuerst einzusteigen. Beim Warten betrachtete er meine Beine – kein Zweifel, Bruiser fuhr auf Beine ab. Er glitt neben mich, und die Tür schloss sich. Der Wagen fuhr an. Die Federung war so gut, dass es schien, als schwebten wir durch die Nacht, und die Ledersitze waren weich wie Handschuhleder. Daran könnte ich mich gewöhnen.
    »Ich gehe davon aus, dass Sie keine Waffen tragen « , sagte Bruiser trocken und musterte mich. »Ich sollte Sie eigentlich durchsuchen, aber ich sehe nicht, wo Sie Pflöcke, Messer oder Schusswaffen versteckt haben sollten .«
    Ich konnte nicht widerstehen, ich musste ihn ein bisschen aufziehen. Das war etwas, was ich von Beast hatte – den Drang, mit meiner Beute zu spielen. Mit einem verschmitzten Seitenblick sagte ich: »Ich besitze Futterale für Vampkiller, die ich mir an die Innenseite des Oberschenkels schnallen kann .«
    »Ach ja ?« , fragte er, den Blick auf meine Beine und meinen kurzen Rock geheftet. Bruiser sah mich so an, wie eine Frau es sich gern gefallen lässt: Anerkennend ohne Gönnerhaftigkeit, ohne sie zum Objekt zu degradieren. Das tat gut. Es war lange her, dass mich jemand so angesehen hatte, und noch nie ein Mann, der so gut in einem Smoking aussah, schlank, geschmeidig und elegant. Unvermittelt stellte ich mir vor, wie Rick LaFleur in so einem Smoking aussehen würde, und mir lief beinahe das Wasser im Mund zusammen. Ich riss mich am Riemen. »Tragen Sie die heute Abend ?« , fragte er.
    Ich lächelte nur. Wenn wir ankamen, würde ich den Rock heben müssen, wenn ich nicht wollte, dass er mich doch noch abtastete. Ich fragte mich, was mir lieber war.
    Bruiser lehnte sich zurück und bot mir Champagner an. Ich verzichtete lieber. Mein Stoffwechsel verarbeitete Alkohol

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