Skinwalker 01. Feindesland

Titel: Skinwalker 01. Feindesland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faith Hunter

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lukrativer Markt in Städten, wo ein Blutmeister wohnte und die Vamps nicht mehr im Verborgenen lebten. Doch obwohl das Klima zwischen Vamps und Menschen sich deutlich verbessert hatte, gab es immer noch Vamps, die es vorzogen, sich nicht zu outen.
    Die Brüder gaben mir Auskunft über die sozialen Beziehungen, welcher Clan mit wem in Fehde lag, welcher Vamp gerade mit wem eine Liebesbeziehung einging oder beendete, welche Clans und welcher Vamp in finanziellen Schwierigkeiten waren, wer dem Glücksspiel frönte, wer zu viele Blutdiener hatte oder zu wenige, alles über ihre Gewohnheiten, ihre Nährzeiten und das System der menschlichen Spender, das sich noch im Aufbau befand und das es den Vamps erlauben sollte, sich zu nähren, ohne sich feste Blutdiener halten zu müssen. Diese neue Entwicklung machte ihnen am meisten Sorgen.
    Während wir sprachen, beobachtete ich sie genau und wurde in meinem ersten Eindruck bestärkt, dass sie früher beim Militär gewesen waren. Diese Kerle waren clever, und irgendetwas sagte mir, dass sie älter waren, als sie aussahen. Vielleicht waren sie in Vietnam gewesen. Oder sogar im Zweiten Weltkrieg? Sie nahmen Vampblut zu sich, das schloss ich aus der Art, wie bewusst sie ihre Bewegungen kontrollierten. Vielleicht waren sie nicht so schnell wie ein Vamp oder wie Beast, aber schneller als ein normaler Mensch waren sie allemal.
    Ich hätte gern danach gefragt, wollte aber nicht übergriffig sein. ›Na, wie oft saugen Sie denn so Vampirblut?‹ war wohl kaum eine höfliche Art. In Ermangelung einer direkteren Herangehensweise fragte ich: »Dieses Blutspendesystem. Wer organisiert das ?«
    Während Brian Tee nachgoss, sagte Brandon: »Das wissen wir nicht. Es läuft übers Internet, ähnlich wie eine Webseite für Callgirls, nur hier für Blutspender. Blut gegen Cash. Wenn ein Vamp Blut braucht, kann er dort seine Kontaktdaten hinterlassen, Handynummer, Kreditkartennummer und das Restaurant oder Hotel, wo sie sich treffen. In den USA bieten sie ihre Dienste in vier Städten an: New Orleans, New York, San Fran und L.A . Aber sie expandieren noch. Wir haben gehört, dass demnächst eine Filiale in Nashville eröffnet wird .«
    »Wir versuchen herauszufinden, wer dahintersteckt « , sagte Brian. »Leider ist es nicht illegal, sein Blut für Geld zu verkaufen. Penner verkaufen seit Jahrzehnten ihr Plasma. Und für Vamps, denen gelegentlich mal nach Frischfleisch ist, ist es praktisch. Aber als dauerhafte Einrichtung ist es nicht gut für die Vampirgemeinde .«
    »Und warum nicht ?«
    »Weil die Beziehung zu einem Blutsklaven oder einem Blutdiener eine besondere ist. Sie gibt Vampiren Stabilität « , sagte Brian. »Emotional, aber natürlich auch in puncto Sicherheit des Einzelnen und des Clans .«
    Brandon stand auf und zog den Stuhl so, dass er sich anders hinsetzen, mich und die Monitore aber immer noch sehen konnte. Er hockte sich rittlings auf den Stuhl, die Unterarme auf der Lehne, und ergriff das Wort in einem Ton, in dem ein Hauptfeldwebel den gemeinen Soldaten Anweisungen erteilt, eine knappe, durchdachte Ansprache, fast als wäre sie einstudiert. Unwillkürlich fragte ich mich, ob die Brüder mich erwartet hatten, um mir genau dies zu sagen. Da es sonst eher schwierig war, an verlässliche Infos über Vamps zu kommen, fragte ich mich, was dahintersteckte.
    »Vampire « , sagte er, »sind im günstigsten Falle unbeständig. Je jünger sie sind, desto nervöser, aufbrausender, impulsiver, sprunghafter und launischer sind sie. Geradezu unberechenbar .«
    »Und gewalttätig, nicht zu vergessen « , warf ich ein.
    Er fuhr fort, als hätte ich nichts gesagt. »Sie brauchen gute, verlässliche, starke menschliche Diener, die ihnen emotionale Stabilität geben und sie mit sicherem, sauberem Blut versorgen. Ausgeglichene Menschen, die ihnen mit allen juristischen, finanziellen und sozialen Fragen der menschlichen Gesellschaft helfen. Deshalb ist die Beziehung zu einem Blutsklaven oder Blutdiener auch in der Vampira Carta geregelt. Haben Sie davon schon gehört ?«
    Ich nickte. Der Troll hatte davon gesprochen.
    »LautderÄltestenvonuns – Correen,diehierimArceneau-Clanlebt – verwildernVampireohnedieseStabilitätschneller.Siebrauchendiebeständige,lebenslangeBindungeinerBeziehungzueinemSklavenoderDiener.Sie brauchen das.Siebrauchenuns .«
    »Glaubt Correen, dass dem Rogue, hinter dem ich her bin, so etwas passiert ist? Dass er seinen Blutdiener verloren hat ?«
    »Sie glaubt, es wäre