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Skinwalker 01. Feindesland

Skinwalker 01. Feindesland

Titel: Skinwalker 01. Feindesland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faith Hunter
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gleiten und legte sie über den Ledersitz. Die Arme ausgestreckt, machte ich eine kleine Pirouette, behielt jedoch die Waffe im Blick. Ich war zwar sicher, dass Beast schneller war, als er abdrücken konnte, aber ausprobieren wollte ich es nicht.
    Als ich fertig war, blieb ich stehen und setzte mein Lächeln wieder auf, das mir beim Starren in die Mündung der Kanone entglitten war. »Ausweis ?« , fragte ich. Er nickte. Wieder mit zwei Fingern hob ich die Jacke an und zeigte ihm die Innentaschen. Ich deutete auf eine, ließ die Finger hineingleiten und zog den Ausweis heraus. Als er eine entsprechende Geste machte, warf ich ihn auf den gepflasterten Weg und trat beiseite. Aus der sicheren Höhe von über eins achtzig inspizierte er ihn und ging dann rückwärts zum Haus.
    »Bringen Sie die Jacke mit. An der Tür werden Sie gefilzt. Gründlich .« Er grinste. Er wollte seinen Spaß. Entweder ließ ich zu, dass er mich betatschte, oder ich ging. Keine große Auswahl. Aber … dies war meine Chance, ins Haus zu kommen.
    »Mit einer Durchsuchung kann ich leben « , sagte ich und zog die Sonnenbrille ab, damit er meine Augen sehen konnte. »Aber wenn Sie mich begrapschen, trete ich Ihnen in die Eier .« Beast erhob sich drohend. Kanone begann zu lachen, wurde aber schnell wieder ernst. Seine Augen beobachteten mich, als wäre ich eine Bombe, die jeden Moment hochgehen konnte.
    »Ja, Gäste im Haus « , sagte er. Was für mich keinen Sinn ergab, aber wohl für ihn. Dann sah ich den Ohrstecker. Der Typ war verkabelt.
    Kanone sah aus wie ein Mann, der seinen Instinkten folgte, jemand, der auf sein Bauchgefühl hörte, und sein Bauchgefühl sagte ihm, dass ich Ärger machen würde. Aber seine Augen sahen, abgesehen von dem Beast-Blick, den ich ihm zugeworfen hatte, nichts, was das bestätigte. Nervös behielt er mich im Blick, als müsste er damit rechnen, dass ich mich ohne Vorwarnung auf ihn stürzte.
    Also lächelte ich süß, um ihm zu zeigen, dass ich nur ein kleines, dummes, schwaches Ding war. Er fiel nicht darauf rein. Ich fragte mich oft, wie Beast wohl für andere aussah. Wenn ich mich im Spiegel betrachtete, verstand ich nicht, was so besonders an mir sein sollte.
    Beast schnaubte, als ich das dachte. Sehe aus wie Tod. Lange Krallen. Große Zähne.
    Kanone winkte mich ins Haus. Ich nahm meine Jacke, immer noch mit zwei Fingern, und ging voran. Drinnen erwartete mich ein zweiter Mann, der mir die Jacke abnahm und mir bedeutete, mich an die Wand zu stellen, damit er mich durchsuchen konnte. Er sah aus wie Kanone. Ganz genau wie Kanone, nur dass er ein marineblaues T-Shirt trug. »Zwillinge ?« , fragte ich. Die Hände flach an der Wand, versuchte ich über die Schulter zu schauen. Sie nahmen ihre Sonnenbrillen ab und grinsten, während ich von einem zum anderen sah. »Hm « , machte ich.
    Kanone-in-Rot tastete mich professionell ab, ohne mich zu betatschen, während Kanone-in-Blau meine Jackentaschen filzte. Ich lächelte nur, als er bei einigen Dingen, die er fand, die Augenbrauen hochzog und sie laut ins Mikro aufzählte. »Vier Kreuze. Ein kleines Neues Testament. Schlüssel, sieben Stück. Zwei sehen aus wie zu einem Lagerraum, ein Schließfachschlüssel. Drei Hausschlüssel, ein Torschlüssel, alle an einer Kette mit einem Anhänger, Sternzeichen Löwe. Ein kleines Klappmesser mit Perlmuttgriff und Silberklinge. Ein Stauschlauch mit Klettverschluss .« Er warf mir einen interessierten Blick zu. »Ein Stauschlauch ?«
    Ich zuckte die Achseln. »Was soll ich sagen? Allzeit bereit .« Das Motto der Pfadfinder.
    »Eine kleine Taschenlampe « , fuhr er fort. »Etwas, das aussieht wie ein Zahn. Eine Armspange, Silber .«
    »Hey « , sagte ich erfreut. »Ich hab gedacht, die hätte ich verloren. Geben Sie her .« Als er mir die Silberspange gab, steckte ich sie an meinen Arm und bewunderte ihr Schimmern. Die Zwillinge verdrehten die Augen nach dem Motto »typisch Frau « , aber es bewirkte doch, dass Kanone-Rot sich vollends von dem Schrecken erholte, den Beast ihm eingejagt hatte. »Der Zahn .« Ich hielt wieder die Hand auf. Es war ein Zahn von demselben Puma, von dem meine Fetisch-Halskette stammte. Ich hatte ihn für den Notfall bei mir, falls mir mal keine Zeit für den leichten Weg blieb, nämlich die Meditation in einem mit einem Goldklumpen markierten Steingarten. Er legte den Zahn in meine Hand, und ich steckte ihn in die Jeanstasche. »Und? Können wir uns jetzt unterhalten ?«
    »Klar. Brandon « , sagte

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