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Skinwalker: Fluch des Blutes (German Edition)

Skinwalker: Fluch des Blutes (German Edition)

Titel: Skinwalker: Fluch des Blutes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faith Hunter
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dass sie sich überall in der Stadt aufhalten konnten. Einfach den Clansitz der Rousseaus zu stürmen und sie zu pfählen, das fiel damit leider aus. Wenn ich angriff, ohne vorher genau zu wissen, was sie planten, gab ich ihnen Gelegenheit zu fliehen oder, schlimmer noch, ihre Pläne ohne weiteren Verzug umzusetzen. Es waren Vamps, die mit Hexenmagie und dem Blut von Hexenkindern arbeiteten, vermutlich, um das devoveo zu vermeiden. Doch wie passte das alles zusammen? Die Lösung war da, direkt vor meiner Nase.
    Ich stopfte meine Ausrüstung in Mischas Satteltaschen und brauste los. Durch die offenen Netzstofftaschen in Hose und Jacke wehte feucht-warme Luft an meine Haut, trotzdem schwitzte ich in den neuen Ledersachen. Ich war auf dem Weg zur neuesten Grabstätte, die im Couturié Forest im New Orleans City Park lag, um sie mir einmal genauer anzusehen.
    Eine Stätte einzurichten, wo Menschen getötet und begraben wurden, Magie gewirkt wurde und junge Rogues auferstanden, das brauchte Zeit. Zeit, magische Energie und Ungestörtheit. Und soweit ich wusste, gab es nur drei Orte, die diese Kriterien erfüllten, zwei davon wurden immer noch genutzt. Sicher kehrte der Rogue-Schöpfer wieder an einen von ihnen zurück, statt sich einen geeigneten neuen Platz zu suchen. Ich beugte mich über Mischas Lenker und gab Gas.
    Zu dieser späten Stunde war der Park zwar geschlossen. Aber ich stellte die Maschine einen Block davor ab und joggte hinein, witternd, meiner Nase nach. Die Erde hatte den starken Regen mittlerweile aufgesaugt, und die Hinterlassenschaften des Sturms waren beseitigt worden. Immer noch roch es sehr nach beschädigten Bäumen und regennassem Grün, doch der sumpfige, leicht salzige Gestank war verflogen. Ich verließ den Weg, dem ich bisher gefolgt war, und fand auch schnell den drei Meter großen Kreis wieder. Offenbar war das Säuberungsteam, das die Leiche beseitigen sollte, wirklich hier gewesen. Die Kreuze waren von den Bäumen abgenommen und das Pentagramm aus Muscheln aufgelöst worden. Die Menschen, die hier so sorgfältig alle Spuren beseitigt hatten, konnte ich noch riechen – zwei Männer und eine Frau. Schweiß, Sonnencreme, Deodorant, Seife und Shampoo. Und über den Gerüchen des Teams lag die frische Witterung eines einzelnen Vampirs. Einer von denen, die die Kinder und Bliss entführt hatten. Hier hatte er gestanden, irgendwann in den vergangenen zwei Nächten, genau da, wo ich jetzt stand, und hatte sich die Szene angesehen. Und er war wütend gewesen.
    Ich konnte seine Wut schmecken, merkte, wie sie wuchs, eine heiße, wilde Wut, aber dennoch beherrscht. War er hergekommen, um den jungen weiblichen Rogue zu erwecken? Ich erinnerte mich an den Geruch, der den Blitz begleitet hatte und fragte mich, was ein solcher Blitz während eines magischen Rituals wohl bewirkte. Er war wieder gegangen, wütend und ohne seinen Rogue, der ohne ihn auferstanden war. Zu früh erwacht war …
    Was war nun sein nächstes Ziel? Wo würde er einen neuen Kreis auslegen? Irgendwo, wo er sich sicher fühlte? Der Vamp-Friedhof vielleicht, der Ort, wo er so lange unentdeckt geblieben war? Schnell wie ein Vamp rannte ich zurück zu Mischa und ließ den Motor an. Mit quietschenden Reifen raste ich los, in Richtung Fluss, durch den um diese Zeit trägen und stockenden Verkehr.
    Auf dem Weg wählte ich Bruisers Handy an, um ihn vorzuwarnen, dass ich es war, die gleich den Alarm auslösen würde. Er bot nicht an, mich dort zu treffen, und sagte auch nichts dazu, dass ich noch am Leben war. Er klang abwesend. Er versprach, die Alarmanlage abzuschalten und legte auf. Heute Abend war er offenbar nicht zu britischen Galanterien oder zur Wahrung der Etikette aufgelegt.
    Beim Friedhof angekommen, steuerte ich Mischa von der alten Straße herunter und um die Torpfosten herum und stellte den Motor ab. Giftige, stinkende Abgasdämpfe legten sich um mich. Die Stille der Toten erfüllte die Nacht. Ich legte den Helm ab und klappte den Ständer aus. Zog die Benelli aus ihrem Geschirr und checkte noch einmal die Munition. Dann befestigte ich einen Gurt daran und schlang sie mir über den Rücken. So konnte ich sie schneller ziehen als aus dem Futteral.
    Um ganz sicherzugehen, hängte ich mir vier Silberkreuze an Ketten um den Hals, die aufleuchteten, wenn sich ein Vamp in der Nähe befand, und jeden Vamp, der sie berührte, vergifteten. Na ja, abgesehen von Leo, falls man ihm glauben konnte. Ich zog zwei Pflöcke, vergewisserte mich,

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