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Skinwalker: Fluch des Blutes (German Edition)

Skinwalker: Fluch des Blutes (German Edition)

Titel: Skinwalker: Fluch des Blutes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faith Hunter
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Sie rein. Sie sind doch nicht bewaffnet, oder?«
    »Keine Schuss-, keine Stichwaffen.« Ich gab ihm die Hüfttasche, die nicht schwer genug war, um eine Waffe darin zu vermuten. Er machte sich auch nicht die Mühe, sie oder mich zu durchsuchen. Durch den Metalldetektor kam ich ohne Alarm.
    Mit leise klickenden Perlen folgte ich ihm. In Raum 666, tief unten im NOPD , angekommen, warf er die Schlüssel des Aktenschrankes auf den Tisch, hob einen Finger zum Abschiedsgruß und schloss mich in der winzigen Zelle ein. Bevor ich etwas rufen konnte, war er weg, und wieder stand ich ohne Telefon da, um ihn anzurufen, damit er mich befreite. Mir fiel ein, dass ich hier unten in der Falle saß, falls ein Feuer ausbrach, oder die ganze Nacht ohne Nahrung und Wasser wäre, falls Nick mich vergaß. Doch die Tür war weder aus Stahl, noch vergittert, und die Scharniere leicht zu erreichen. Mit einem stabilen Stück Holz oder Metall konnte ich die Zapfen herausklopfen oder -brechen und mit ein wenig von Beast geliehener Kraft die Tür herausreißen. Aber das nächste Mal würde ich ein Fresspaket hierher mitnehmen.
    Da ich mit dem Ablagesystem nun schon vertraut war, suchte ich den Schlüssel mit der Aufschrift 666– O V heraus, öffnete den Schrank mit den Vampakten und begann, nach Aufzeichnungen über ihre Geschichte und insbesondere nach Informationen über devoveo zu suchen. Stattdessen fand ich die Personalakte eines gewissen Beinahe-Rogues namens Bethany. Viel stand allerdings nicht drin – offenbar hatte Bethany sich hier in der Stadt des Jazz nicht gerade ins Rampenlicht gedrängt.
    Es gab keine Fotos von ihr, aber irgendjemand hatte die Hierarchie der Vampclans in den Siebzigern aufgeschlüsselt. Ganz unten waren Bethany und Sabina Delgado y Aguilera, die Priesterin der Vamps, als clanlos vermerkt. Da war es wieder, dieses Wort. Interessant. Ich nahm mir vor, mich weiter umzuhören, was es zu bedeuten hatte, denn eine einzelne Person war keine verlässliche Quelle, nicht, wenn es um Informationen über Vamps ging.
    Sowohl Sabina als auch Bethany hatte ich in Aktion gesehen und konnte sagen, sie waren sehr unterschiedlich. Bethany war verrückt, Afrikanerin und erfüllt von einer eisigen Schamanenmagie, wie ich sie bisher noch nicht erlebt hatte. Sabina war Südeuropäerin, nonnenhaft und geistig gesund. Das Einzige, das sie gemeinsam hatten, war Macht. Viel Macht.
    Ich machte Fotos von der Akte, um sie später herunterzuladen, und stellte einen Klappstuhl vor den Aktenschrank, um ihn nun methodisch zu durchforsten, und fand auch schnell etwas, auf das ich vorher nicht gestoßen war: einen roten Ordner mit der Aufschrift Legenden . Darin waren mehrere unbestätigte Berichte über Vamps, allesamt ohne Quellenangabe, von bezahlten Informanten und Blutjunkies, die einen Entzug hinter sich hatten und nun versuchten, clean zu bleiben. Der Ordner war von demselben Zigarettenraucher wie die anderen zusammengestellt, und anschließend hatte ihn Jodi in der Hand gehabt.
    Vieles von dem Zeug war total verrückt – Dinge, die ich beruhigt wieder aus der Hand legen konnte und solche, von denen ich wusste, dass sie nicht wahr waren – , doch schließlich stieß ich auf einen Hinweis, der die Söhne der Dunkelheit betraf. So hatte Bethany die Vamps bezeichnet, die sie gewandelt hatten. Angeblich waren diese Söhne die ersten Vamps in der Geschichte. Die allerersten. Und unter Blutjunkies hieß es, sie würden nach der Wandlung nur einige wenige Tage im Wahnsinn verharren, nicht zehn Jahre. Irgendwie hatten sie es geschafft, den Heilungsprozess zu beschleunigen. Mindestens einer von ihnen war angeblich immer noch am Leben, nicht verrückt und hatte den USA innerhalb der letzten zehn Jahre einen Besuch abgestattet, als Gast des Pellissier-Clans. Möglicherweise stimmte es nicht, aber immerhin war Bruiser bei der Erwähnung der Söhne bleich geworden. Ich hatte keinen Schimmer, ob irgendetwas davon mit dem Vamp zu tun hatte, den ich jagte, doch er erschuf diese jungen Rogues schon seit langer Zeit. So gut wie alles konnte der entscheidende Hinweis sein, der mich zu ihm führte.
    Ich zog einen Block aus der Hüfttasche und machte mir Notizen über jeden Anhaltspunkt, der mir helfen konnte, den Schöpfer der Rogues zu finden, dann aber auch, was ich schlicht interessant fand oder was meine Ermittlungen in eine neue Richtung lenken konnte. Dabei stieß ich auf eine Stelle über den Blutrausch – ein Thema, das mich seit gestern Nacht

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