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Skinwalker: Fluch des Blutes (German Edition)

Skinwalker: Fluch des Blutes (German Edition)

Titel: Skinwalker: Fluch des Blutes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faith Hunter
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Little Evan in den Kinderhochstuhl, der auf einmal an meinem Esstisch aufgetaucht war, zusammen mit meinen Gästen. »Hast du es geträumt? Oder warst du wach und hast es nur gedacht?«
    Angie zuckte die Achseln, während ich sie auf ihren Stuhl setzte. Der Tisch ging ihr fast bis zum Kinn. »Ich will Haferbrei, so wie Tante Jane ihn macht.«
    »Es ist wichtig, Schatz«, sagte Molly. »Woher weißt du solche Dinge?«
    »Ich weiß sie einfach. Ich sehe Tante Jane ganz oft. Aber manchmal auch andere Leute. Und manchmal redet Tante Elizabeth in meinem Kopf zu mir. Darf ich Haferbrei haben?«
    Mollys Mund wurde zu einem dünnen Strich. Ich wusste, was das bedeutete. Visionen und Gedankensprache waren neue und beunruhigende Beweise für die Kräfte ihrer Tochter. Eigentlich hätten sie sich nicht vor ihrem sechzehnten Lebensjahr herausbilden dürfen. Doch als sie so ungestüm und viel zu früh zutage getreten waren, hatten Big Evan und Molly sie mit magischen Fesseln belegt, die sie eigentlich in Schach hätten halten sollen.
    »Ich kümmere mich darum«, sagte ich und meinte den Haferbrei. Ich suchte nach dem richtigen Topf, stellte das Gas an und begann, den Brei genau so zuzubereiten, wie es mir meine Hausmutter vor langer Zeit beigebracht hatte. Während das Wasser für die Flocken und den Tee heiß wurde, drückte ich auf den Lichtschalter und stellte fest, dass wir wieder Strom hatten. Ich steckte den Stecker des Kühlschranks ein und drehte die Klimaanlage auf für hiesige Verhältnisse geradezu bibberkalte dreiundzwanzig Grad herunter. Anschließend machte ich eine Runde durch das Haus, um alle Fenster zu schließen. Drinnen waren es bereits schweißtreibende neunundzwanzig Grad. Welch ein Glück, dass es Klimaanlagen gab.
    Während meine Gäste aßen, fragte ich Molly: »Warum sollte das große, böse, hässliche Etwas Little Evan fressen?«
    Molly fasste sich an das Ohr und warf einen warnenden Blick auf ihre Kinder, um mir zu verstehen zu geben, dass sie große Ohren machten und sie nicht offen sprechen konnte. »Manche Dinge finden, dass X- und Y-Chromosomen von Hexen besonders lecker sind.«
    X- und Y-Chromosomen von Hexen: Damit meinte sie das, was Little Evan zu einer männlichen Hexe, oder wie einige sagen, zu einem Hexer machte. Ich nickte. Dämonen fraßen gerne männliche Hexenkinder. Autsch.
    »Komosos sind lecker«, wiederholte Angie, um die Worte auszuprobieren. »So wie Tante Jane Reh lecker findet. Würde Little Evan auch so knacken?« So leicht ließ Angie sich nicht ablenken.
    Ich grinste und goss das heiße Wasser über die Teeblätter, ein starker grüner Gunpowder, der für einen ordentlichen Koffeinkick sorgte. »Vermutlich. Aber wir lieben den kleinen Evan.« Als sie mir ins Wort fallen wollte, sagte ich: »Sogar Beast liebt Evan. Aber wir wollen doch nicht über Beast und große, böse, hässliche Etwasse reden, oder?«
    »Noch nicht mal mit Onkel Ricky-Bo? Weil er es nämlich sicher gern wissen würde.«
    »Vor allem nicht mit Ricky-Bo«, sagte ich trocken. »Er ist viel zu neugierig. Und da wir gerade von Mister Neugierig reden: Ich muss ins NOPD und noch ein paar Nachforschungen anstellen. Kommst du heute hier alleine klar, Mol?«
    »Wir haben Strom, und Kleider und die stinkenden Windeln, die sich auf der Veranda türmen, kann ich drüben bei Katie in die Waschmaschine stecken. Kein Problem.« Molly glaubte fest daran, dass Einwegwindeln das gefährlichste Produkt waren, das je erfunden wurde, daher durften sie nur in Notfällen zum Einsatz kommen. Sie benutzte alte Tücher und altmodische Nadeln. Bevor ich fragen konnte, wer dann auf die Kinder aufpasste, lächelte sie, ohne mich anzusehen, in ihre Teetasse und sagte: »Bliss passt auf sie auf.« Angie war nicht die einzige Reinblütige, die gelegentlich Gedanken lesen konnte.
    Nach einer langen Dusche, um mir den Geruch des Bayou herunterzuwaschen, flocht ich mein Haar zu vielen kleinen Zöpfen mit Perlen, die beim Gehen hübsch klickten, zog mich an und machte mehrere Anrufe, auch wenn ich zu dieser frühen Morgenstunde nur Nachrichten auf dem Band hinterlassen konnte. Ich gab den Kindern ein Küsschen, schnallte mir Beasts Tasche um die Hüften, vergewisserte mich, dass sowohl Handy als auch Kamera aufgeladen waren, band meine Zöpfe im Nacken zusammen, startete Mischa und röhrte in die Stadt.
    Mein erster Halt war Audubon Park, am Audubon-Trail-Golfplatz, einem der Orte in der Stadt, wo es in der Vergangenheit immer wieder

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